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Taybeere (Rubus fruticosus x idaeus)
Quelle: M. Schuppich/ shutterstock.com

Taybeere

Rubus fruticosus x idaeus

Das Wichtigste auf einen Blick

Kulturpflanze nicht heimisch (Neophyt) Gehölz Vogelschutznährgehölz essbar
  • Schottische Kreuzung aus Himbeere und Brombeere
  • Optisch den Eltern sehr ähnlich, aber mit deutlich größeren Früchten
  • Beeren bis zu vier Zentimeter lang und in der Reife dunkelrot
  • Blüht nur an den Ruten des Vorjahres
  • Leichte Vermehrung mit Stecklingen oder Absenkern
  • Vorzugsweise an einem Spalier oder ähnlichem hochziehen
  • Muss regelmäßig geschnitten werden
  • Früchte aromatisch und säuerlich, für Marmelade, Gelee oder Saft geeignet
  • Nur kurze Zeit haltbar, sofort verwenden oder einfrieren
  • Gute Bienenweide und Unterschlupf für Insekten und Kleinsäuger
🏡 Standort
Licht: Sonne bis Halbschatten
Boden: durchlässig bis humos
Wasser: frisch
Nährstoffe: nährstoffreicher Boden
Kübel/Balkon geeignet: ja
🌱 Wuchs
Pflanzenart: Gehölz
Wuchs: strauchartig
Höhe: 1,8 - 2,4 m
Breite: 80 - 100 cm
schnittverträglich: ja
Wurzelsystem: Flachwurzler
Wurzelausläufer: Ausläufer
🌼 Blüte
Blütenfarbe: rosa
Blühzeit:
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Blütenform: fünfteilig

Thematisch passende Pflanzen:

🍊 Frucht
Fruchtreife:
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Fruchtfarbe: orange
Fruchtgröße: mittelgroß
Fruchtaroma: aromatisch
Eignung zu: Tafelobst/Frischverzehr (sehr gut), Most (gut)

Thematisch passende Pflanzen:

🍃 Laub
Blattfarbe: tief-grün, im Herbst rot
Blattphase: sommergrün
Blattform: dreigeteilt
🐝 Ökologie
Nektarwert: 3/4 - viel
Pollenwert: 2/4 - mäßig
Vogelschutzgehölz & Vogelnährgehölz: ja
ℹ️ Sonstiges
ist essbar Früchte
Verwendung: Marmelade, Konfitüre, Gelee, Saft, Süßspeisen
Pflanzen je ㎡: 1
Stütze: Pflanze benötigt eine Stütze oder kräftige Pflanzpartner
⤵️ Klassifizierung
Ordnung: Rosenartige
Familie: Rosengewächse
Gattung: Rubus

Was ist Taybeere?

Taybeere (Rubus fruticosus x idaeus) ist die gemeinsame Tochter von Brombeere (Rubus fruticosus) und Himbeere (Rubus idaeus) – die Sträucher ähneln optisch denen der Brombeere, die Früchte eher der Himbeere, sind aber länger, spitz zulaufend und im Geschmack säuerlicher. Hergestellt wurde sie erstmals in Schottland, heute findet sie sich in vielen Gärten als Zierstrauch und Obstlieferant.

Die Sträucher bestehen aus bis zu vier Meter langen, dicht bestachelten Ruten, die bis über zwei Meter in die Höhe ranken und sich mit reichlich gebildeten unterirdischen Ausläufern in der Umgebung ausbreiten. Ihre Blätter sind dreizählig gefiedert, mit gezähntem Rand. Die rosa Blüten sind schalenförmig und stehen in kurzen Rispen; sie erscheinen an den einjährigen Ruten.

Die Frucht der Taybeere ist wie bei den Eltern eine Sammelsteinfrucht aus vielen kleinen Beeren mit einzelnem Steinkern. In der Reife ist sie kegelförmig, dunkelrot und erreicht eine Länge von bis zu vier Zentimetern. Beim Pflücken löst sich der Fruchtboden ähnlich wie bei der Himbeere ab. Eine Ernte gibt es im Sommer und Spätsommer.

Taybeere im Garten

Standort

Passend zu den schottischen Highlands ist die Taybeere hart im Nehmen – sie gilt als ausgesprochen robust und kälteresistent. Sie wächst auf vielen Böden und ist nicht besonders anspruchsvoll, so lange diese durchlässig und nährstoffreich mit hohem Humusanteil und sonnig bis halbschattig gelegen sind. Der Standort sollte etwas windgeschützt und sommerlich warm sein. Zu trocken sollte die Erde im Sommer nicht werden, daher gilt es sie rechtzeitig vor dem Austrocknen zu gießen, sonst beeinträchtigt das die Ernte. Im Winter ist die Taybeere für etwas wärmenden Mulch auf dem Boden dankbar, der zudem wichtige Nährstoffe für die nächste Wachstumsperiode liefert.

Es empfiehlt sich, die Ruten zu stützen, damit sie nicht flach am Boden liegen; das verbessert die Durchlüftung der Sträucher, sodass sie nicht so schnell von Krankheiten oder Schädlingen heimgesucht werden. Am besten gedeihen sie an einem Gerüst oder Spalier hochgezogen.

Schnitt

Da die Sträucher nur an den einjährigen Trieben blühen und fruchten kannst Du die älteren nach der Ernte auslichten und zurückschneiden. Die neuen Ruten werden am Spalier hochgebunden und im Frühjahr auf etwa zwei Meter eingekürzt, die Seitentriebe abgeschnitten. Gegebenenfalls musst Du darauf achten, dass sich die Taybeere nicht zu breit macht.

Vermehrung

Vermehren lässt sich die Taybeere als Hybride nur vegetativ; das ist mit Stecklingen oder Absenkern einfach möglich. Am besten wurzeln sie Mitte Oktober. Natürlich kannst Du auch erst einmal eine Taybeere kaufen und pflanzen; nimmst Du mehrere, so reicht ein Abstand von etwa 1,50 Meter vollkommen aus. Die Zwischenräume erobern die Hecken mit ihren Ausläufern in Windeseile.

Verwendung

Als Beerenlieferant gehört die Taybeere in den Nutzgarten; sie lässt sich auch in Kübeln und Containern auf den Balkon oder die Terrasse stellen. Im Freiland zieht man sie am besten an einem Spalier oder an einer Mauer hoch.

Schädlinge

Die Taybeere ist recht robust und wird nur selten von Krankheiten und Schädlingen befallen; insbesondere bei ungünstigen Standortbedingungen kann Grauschimmel auftreten.

Ökologie

Die blickdichten Hecken bieten ebenso wie ihre Eltern vielen Tieren Unterschlupf und Nahrung. Ihre Blüten sind reich an Pollen und Nektar und werden von Bienen, Hummeln, Schwebfliegen und Schmetterlingen besucht. Zudem können sich Vögel und Kleinsäuger gut in den Sträuchern verstecken. Sie sorgen auch für die Verbreitung der Samen, indem sie sie an der Ernte bedienen.

Wissenswertes

Den Namen hat die tayberry vom längsten Fluss Schottlands erhalten, dem Tay. Da kommt die Kreuzung aus Himbeere und Brombeere her: Die Hybride wurde 1977 patentiert und erstmals im Handel angeboten, nachdem man sie am Scottisch Crops Research Institute (SCRI) in Invergrowie generiert hatte. Eine ähnliche Hybride ist die Loganbeere, die allerdings deutlich kleinere und weniger aromatische Früchte als die Taybeere hervorbringt.

Kommerziell genutzt wird die Tybeere nicht, da sie nur von Hand gepflückt werden kann – zunächst sitzt sie ausgesprochen fest, in der Reife fällt sie schnell von selber ab. Zudem sind die reifen Früchte recht weich, sodass sie sich nicht maschinell ernten lassen.

Die Beeren sind saurer als die ihrer beiden Eltern und werden daher selten roh gegessen, sondern vorzugsweise zu Marmelade und Gelee verarbeitet. Sie enthalten vergleichsweise wenig Fruchtzucker und sind daher auch für Menschen mit Fruktose-Intoleranz geeignet. Die Beeren sind wie die meisten Beerenfrüchte kalorienarm und reich an Ballaststoffen; zudem enthalten sie Anthocyane, Carotinoide, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente.

Die Taybeere hat den Award of Garden Merit der Royal Horticultural Society gewonnen. Neben der Grundform gibt es mittlerweile eine ganze Reihe von Sorten, die sich in der Wuchshöhe und in ihrer Bestachelung unterscheiden; die kleineren Sorten sind optimale Kübelpflanzen, und einige sind so gut wie unbewehrt.

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Fotos (3)

Frucht Taybeere
Quelle: M. Schuppich/ shutterstock.com
Gesamte Pflanze Taybeere
Quelle: crystaldream/ shutterstock.com
Gesamte Pflanze Taybeere
Quelle: M. Schuppich/ shutterstock.com

Häufige Fragen

Wie schmeckt die Taybeere?

Die Früchte sind säuerlicher, aber auch aromatischer als die ihrer Eltern Himbeere und Brombeere. Du solltest sie am besten zeitnah verzehren, denn sie halten selbst im Kühlschrank nur begrenzte Zeit. Hast Du größere Mengen davon geerntet friere sie am besten ein oder verarbeite sie zu Marmelade, Gelee oder Saft.

Wann Taybeere schneiden?

Geschnitten wird die Taybeere nach der Ernte; dann kannst Du die alten Triebe getrost entfernen, denn die Sträucher blühen nur am einjährigen Holz. Die neuen Ruten solltest Du am besten an einem Spalier hochziehen, damit sie nicht zu nah am Boden feucht stehen und von Pilzen befallen werden. Im Frühjahr werden sie nochmal vor dem großen Austrieb auf etwa zwei Meter zurückgestutzt und die Seitentriebe entfernt, damit auch alle Kraft in die Blüten und Beeren investiert wird.

Was ist der Unterschied zwischen Himbeere und Taybeere?

Himbeere und Brombeere sind die beiden Elternteile der Taybeere – botanisch korrekt bezeichnet man die Hybride daher als Rubus fruticosus x idaeus. In ihrem Wuchs mit langen stacheligen Ruten und dreiteiligen Blättern unterscheidet sie sich wenig von ihren Eltern und bildet genauso reichlich Ausläufer. Sie ist robust und kälteresistent. Die Beeren sehen aus wie zu lang geratene Himbeeren; sie werden bis zu vier Zentimeter lang und schmecken säuerlicher als Himbeeren. Ernten solltest Du sie erst, wenn sie sich dunkelrot verfärbt haben; dann lösen sie sich auch leicht vom Fruchtboden. Wartest Du damit zu lange fallen sie von selber ab oder werden von Vögeln gemopst.

Wie heißt die Kreuzung zwischen Himbeere und Brombeere?

Kreuzungen zwischen Rubus idaeus und Rubus fruticosus gibt es mehrere, darunter die Loganbeere und die Taybeere. Letztere ist besonders beliebt, da sie robust und wenig kälteanfällig ist. Entstanden ist sie 1977 in Schottland, wo man sie nach dem Fluss Tay benannte. Ihre Beeren sind mit rund vier Zentimetern deutlich länger als Himbeeren und schmecken etwas säuerlicher, aber noch aromatischer. Im Garten musst Du den richtigen Zeitpunkt für die Ernte abwarten, damit sie wirklich reif und nicht zu sauer ist; dann lösen sich die Beeren leicht vom Blütenboden, der am Strauch bleibt.

Wert für Insekten und Vögel

Taybeere ist nicht heimisch, aber dennoch Nahrungsquelle/Lebensraum für Vögel

Vogelschutzgehölz & Vogelnährgehölz
ja

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Obstgehölze und Beerensträucher
Foto von Laura MacNeil auf Unsplash
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Brombeeren
Radovan1/shutterstock.com
Am Inhalt mitgewirkt haben:
Dr. rer. medic. Harald Stephan
Dr. rer. medic. Harald Stephan Diplom-Biologe
Markus Wichert
Markus Wichert Naturgärtner
Thomas Puhlmann
Thomas Puhlmann Balkongärtner
Sebastian Hadj Ahmed
Sebastian Hadj Ahmed Balkongärtner
Stand:
02.03.2022