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Licht: | Sonne bis Schatten |
Boden: | durchlässig bis humos |
Wasser: | frisch bis trocken |
Nährstoffe: | normaler Boden |
Pflanzenart: | Staude |
Wuchs: | aufrecht, bodendeckend |
Wuchs Konkurrenz: | stark |
Höhe: | 80 - 120 cm |
Breite: | 40 - 60 cm |
frostverträglich: | bis -17 °C (bis Klimazone 7) |
Wurzelsystem: | Flachwurzler |
Wurzelausläufer: | Ausläufer |
Blütenfarbe: | gelb |
Blühzeit: | |
Blütenform: | einfach |
Blattfarbe: | oben dunkelgrün, unterseits weißfilzig |
Blattform: | eiförmig-lanzettlich, mit herzförmigem oder pfeilförmigem Grund |
Schneckenunempfindlich: | ja |
Wildbienen: | 29 (Nektar und/oder Pollen, davon keine spezialisiert) |
Pflanzen je ㎡: | 5 |
Anwendung im Beet: | Strukturpflanze |
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Bedenke, die auf heimische Wildpflanzen angewiesenen Tierarten, wie die meisten Wildbienen- und Schmetterlingsarten sowie davon abhängige Vögel, sind von einem dramatischen Artenschwund betroffen. Mit heimischen Arten kannst du etwas zum Erhalt beitragen.
Russel-Brandkraut, Syrisches Brandkraut, Goldquirl oder Türkischer Salbei (Phlomis russeliana) gehört zu den Lippenblütlern (Lamiaceae) und stammt ursprünglich von der türkischen Schwarzmeerküsten und aus Syrien, wo es in Wäldern, auf Lichtungen und in Gebüschen bis in eine Höhe von 1700 Meter wächst. Beliebt ist es wegen seiner salbeiähnlichen Blätter und kugeligen gelben Blütenstände.
Das Russel-Brandkraut ist eine aufrechte und filzig behaarte ausdauernde Staude mit einem kräftigen Rhizom und gegenständigen mittelgrünen Blättern. Die weichen faltigen Grundblätter sind 6-20 Zentimeter lang, eiförmig bis lanzettlich mit herzförmigem oder pfeilförmigem Grund und kurzem Stiel, oberseits graugrün, unterseits weißfilzig; die Stängelblätter werden nach oben hin zusehends kleiner und haben einen gekerbten oder gesägten Rand. Mit der Zeit bilden die Pflanzen einen dichten Teppich. Drüsenhaare sind reichlich vorhanden.
Im Sommer überragen im oberen Teil der straff aufrechten vierkantigen Stängel die gelben Lippenblüten in zwei bis fünf breit kugeligen Scheinquirlen mit jeweils 12-20 Exemplaren das Blattwerk. Sie sind zwittrig, zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Der 18-25 Millimeter lange grüne Kelch endet in 6-12 Millimeter langen pfriemlichen Zähnen; die blassgelbe Krone ist 25-35 Millimeter lang, mit einer helmförmigen Oberlippe und einer dreilappigen Unterlippe.. Die Vorblätter sind bei 20-26 Millimeter Länge pfriemlich geformt. Zur Vermehrung werden eiförmige dreikantige braune Klausenfrüchte gebildet.
Russel-Brandkraut gedeiht in jeder trockenen bis frischen, mäßig nährstoffreichen und gut durchlässigen Gartenerde. Nur Kalk mag es nicht. Dabei steht es am liebsten in der Sonne oder Halbschatten, es ist aber auch schattenverträglich. Ist es erst einmal gut angewachsen und etabliert verträgt es auch längere Trockenphasen im Sommer; dagegen erweist sich Staunässe schnell als tödlich. In der kalten Jahreszeit ist es winterhart bis -17 °C; nur allzu nass sollte es dabei nicht stehen.
Schneiden braucht man bei der ungewöhnlichen gelben Staude eigentlich nur, um verblühte und vertrocknete Anteile zu beseitigen – oder wenn Du eine Selbstaussaat verhindern möchtest. Ansonsten musst Du sie höchstens in ihrem Ausbreitungsdrang beschränken, da sie schnell die Umgebung erobert. Hier ist eine Rhizomsperre ungeheuer hilfreich. Nicht von den ersten beiden Jahren nach dem Pflanzen irritieren lassen – Syrisches Brandkraut braucht eine Weile, aber sobald es richtig Fuß gefasst hat breitet es sich in Windeseile aus.
Die Samen vom Russel-Brandkraut kannst Du im Frühjahr in Töpfen vorziehen oder gleich an Ort und Stelle aussäen. Teilen der Bestände oder Wurzelausläufer abnehmen sollte man im Frühjahr oder im Herbst, und im Sommer kannst Du nahe am Boden Stecklinge abschneiden und bewurzeln. Umpflanzen solltest Du Phlomis russeliana möglichst nicht mehr, wenn es einmal gut angewachsen ist; auf solche Eingriffe reagiert es ein oder zwei Jahre mit wenig Wachstum und noch weniger Blüten.
Besonders häufig sieht man das Russel-Brandkraut nicht in Gärten; dabei ziert es mit seinem auffälligen und ungewöhnlichen Blütenschmuck gemischte Blumenrabatten und Staudenbeete, wo es einen guten Bodendecker abgibt. Vor dem dunklen Hintergrund von Gehölz kommen die gelben Blüten besonders gut zur Geltung. Die Blüten halten zudem als Schnittblumen lange in der Vase.
Bei uns weniger ein Thema, zumal in Anbetracht des Insektensterbens: In seiner levantinischen Heimat wird das Russel-Brandkraut häufig von Heuschrecken angefallen. Ansonsten ist das Kraut recht robust und wenig anfällig gegenüber Schädlingen oder Krankheiten; noch nicht einmal die gefräßigen Schnecken interessieren sich dafür. Ein größeres Problem sind Pflegefehler, vor allem zu dichter Boden, zu viel Wasser oder zu wenig Sonne. Sie machen Phlomis russeliana auch anfällig für Mehltau und Wurzelfäule.
Russel-Brandkraut ist eine gute Bienenweide: Die Blüten ziehen Honigbienen und Hummeln magisch an und liefern reichlich Pollen und Nektar. Nach der Blüte bleiben die Blütenköpfe oft bis in das folgende Frühjahr stehen und sorgen erst dann für das Ausstreuen der Samen. Für die Verbreitung der Klausenfrüchte sorgen der Wind und, einmal herabgefallen, Ameisen, die sie des nahrhaften Elaisoms wegen in ihre Nester tragen.
Im Garten hält das Syrische Brandkraut mit seinem dichten Blattwerk das Licht vom Boden ab – gut, wenn man mit Unkraut zu kämpfen hat, denn das hat in der Dunkelheit keine Chance. Die dicht filzigen Blätter sind ein Verdunstungsschutz, mit dem sich reichlich Wasser einsparen lässt; neben dem Rhizom der Hauptgrund, warum die Pflanze recht gut trockenheitsverträglich sind.
Russel-Brandkraut ist eine der in unseren Gärten am häufigsten gepflanzten Arten der Gattung Phlomus, von der es etwa 100 Arten gibt. Die Stauden oder immergrünen Sträucher und Halbsträucher wachsen in Europa, Asien und Nordafrika; die kleineren davon erinnern in Wuchs und Blättern an Salbei (Salvia spec.).
Im Gartenhandel läuft das Russel-Brandkraut bisweilen auch fälschlich als Klebriges Brandkraut (Phlomis viscosa). Mit dem Griechischen oder Samos-Brandkraut (Phlomis samia) ist es ebenfalls nahe verwandt, dieses hat aber weiß-purpurne Blüten.
Die ungewöhnlichen Stauden haben den Award of Garden Merit der Royal Horticultural Society erhalten.
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
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Phlomis russeliana ist winterhart und verträgt Minusgrade bis -17 °C, entsprechend der Klimazone 7. Die ausdauernde gelbe Staude zeichnet sich durch einen bis zu 1,20 Meter hohen straff aufrechten Wuchs, salbeiähnliche Blätter und unverkennbare breitkugelige Blütenstände aus groß behelmten Lippenblüten aus.
Russel-Brandkraut oder Syrisches Brandkraut ist pflegeleicht – es nimmt mit jeder mäßig nährstoffreichen, frischen und durchlässigen Gartenerde vorlieb. Am liebsten steht es in der prallen Sonne, wo es auch am reichhaltigsten blüht. Von Schnecken und anderen Schädlingen bleibt es ebenso verschont wie von Krankheiten. Bei der guten Bienenweide bleiben die Blütenstände über Winter erhalten; im Frühjahr solltest Du sie rechtzeitig vor dem Austrieb entfernen.
Am besten erst nach den Eisheiligen, also ab Mitte Mai. Dann hat es bis zum Herbst ausreichend Zeit sich einzugewöhnen und übersteht auch sicher den Winter. Gut etabliert sind die gelben Stauden frosthart bis -17 °C. Wichtig beim Pflanzen ist ein möglichst kalkfreies, gut durchlässiges und mäßig fruchtbares Substrat mit möglichst viel Sonne. Ein halber Meter Abstand reicht, das flinke Brandkraut wächst die Lücken schnell zu; plane etwa fünf Pflanzen pro Quadratmeter ein.
Das Russel-Brandkraut lässt sich im Frühling entweder in Töpfen vorziehen oder im Freiland aussäen. Ebenfalls im Frühjahr oder im Herbst nach der Blüte kannst Du die Bestände teilen, und im Sommer lassen sich Stecklinge machen. Dafür schneidest Du die Stängel am besten nah am Boden ab und steckst sie in gleichmäßig feuchte Erde.
Der kommt davon, dass man die filzigen Blätter bereits in der Antike zu Dochten gerollt in Öllampen verwendet hat. Das gilt vor allem für die bei Griechen und Römern bekannte Art Phlomis italica. Der botanische Name Phlomis kommt aus dem Griechischen und bedeutet sinngemäß Wollkraut, wegen der mit Sternhaaren filzig behaarten Blätter.
Russel-Brandkraut ist nicht heimisch, aber dennoch Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen