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Gewöhnlicher Bocksdorn (Lycium barbarum)
Quelle: Violeta Beigiene/shutterstock.com

Gewöhnlicher BocksdornGoji-Beere, Gewöhnlicher Bocksdorn, Gemeiner Teufelszwirn

Lycium barbarum

Das Wichtigste auf einen Blick

invasiver Neophyt Gehölz winterhart Vogelschutznährgehölz essbar lange Blühzeit

Achtung

Gewöhnlicher Bocksdorn ist eine invasive Art und schädigt die Natur, indem sie die Artenvielfalt bedroht. Bitte pflanze diese Art nicht - vielen Dank!

  • In Osteuropa und Asien beheimatetes Nachtschattengewächs
  • Wüchsiger, vielgestaltiger Strauch mit bogig herabhängenden, dornenbewehrten Zweigen
  • Längliche Blätter, die im Herbst gelb werden und abfallen
  • Fünfzählige Blüten mit einer roten bis lilafarbenen Krone
  • Längliche Beeren auch als Goji-Beeren bekannt
  • Bestäubung durch Bienen und Hummeln
  • Verbreitung der Samen durch Vögel
  • Für trockene und sonnige Standorte
  • Fester Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin
  • Getrocknete Goji-Beeren beliebtes Superfood
🏡 Standort
Licht: Sonne bis Halbschatten
Boden: durchlässig bis humos
Wasser: frisch bis trocken
Nährstoffe: nährstoffreicher Boden
Salzverträglich: ja
🌱 Wuchs
Pflanzenart: Gehölz
Wuchs: Strauch, überhängend, bogig, stachelig, ausläuferbildend
Höhe: 2 - 3,5 m
Breite: 1,5 - 2 m
Zuwachs: 50 - 90 cm/Jahr
schnittverträglich: ja
windverträglich: ja
frostverträglich: bis -23 °C (bis Klimazone 6)
Wurzelsystem: Tiefwurzler
🌼 Blüte
Blütenfarbe: grün
Blühzeit:
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Blütenform: trichterförmig
🍊 Frucht
Fruchtreife:
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Fruchtfarbe: rot
Fruchtgröße: rundlich bis eiförmig
Fruchtaroma: süß

Thematisch passende Pflanzen:

🍃 Laub
Blattfarbe: grau-grün
Blattphase: sommergrün
Blattform: lanzettlich, derb, leicht behaart, wechselständig
Dornen: ja
🐝 Ökologie

Gewöhnlicher Bocksdorn ist eine invasive Art und schädigt die Natur, indem sie die Artenvielfalt bedroht. Bitte pflanze diese Art nicht - vielen Dank!

Thematisch passende Pflanzen:

ℹ️ Sonstiges
ist essbar Früchte
Verwendung: Superfood, Naschfrucht, getrocknet, Marmelade
Pflanzen je ㎡: 1
⤵️ Klassifizierung
Ordnung: Nachtschattenartige
Familie: Nachtschattengewächse
Gattung: Bocksdorne
Gewöhnlicher Bocksdorn gefährdet möglicherweise die Artenvielfalt
Markus Wichert

Gewöhnlicher Bocksdorn ist eine potenziell invasive gebietsfremde Art. Es liegt die begründete Annahme vor, dass sie heimische Arten verdrängt und die Biodiversität gefährdet. Mehr zum Thema liest du auf der Seite invasive Pflanzen.

Pflanze im Zweifelsfall lieber heimische Pflanzen. Unsere Insekten und Tiere sind auf sie angewiesen.
Unsere Quellen

Markus Wichert Naturgärtner

Was ist Gewöhnlicher Bocksdorn?

Gewöhnlicher Bocksdorn, Wolfsbeere oder Teufelszwirn (Lycium barbarum) gehört zu einer Gattung mit etwa hundert Sträuchern aus der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Er wird häufig als Zierpflanze verwendet und findet sich des Öfteren verwildert an Dämmen und Wegen oder in Gebüschen. Ursprünglich heimisch ist er in einem Gebiet zwischen Osteuropa und Zentralasien.

Der schnellwachsende und vielgestaltige ausladende Strauch verfügt über rutenförmige, oft dornige Zweige, die bogig herabhängen. Mithilfe seiner Dornen klettert er als Spreizklimmer an umliegenden Rankhilfen empor. Unterirdisch breitet er sich mit seinem tiefreichenden und weitläufigen Rhizom aus. Die sommergrünen Blätter sind 3-10 Zentimeter lang, länglich-lanzettlich, in der Mittel am breitesten, am Grund allmählich in den Stiel verschmälert und mittelgrün bis graugrün. Sie stehen wechselständig, sind recht dick und haben einen glatten Rand und eine auslaufende Spitze.

Die lang gestielten Blüten erscheinen einzeln bis zu viert in den Blattachseln. Sie sind fünfzählig, radiärsymmetrisch und zwittrig, mit einer doppelten Blütenhülle aus einem zweilippigen Kelch und einer verwachsenen sternförmigen purpurnen, fliederfarbenen oder rosa Krone. Aus den Blüten ragen der Griffel mit seiner kopfigen Narbe und die fünf Staubblätter weit heraus. Aus dem oberständigen Fruchtknoten bildet sich eine leuchtend rote, selten gelbe länglich-eiförmige und bis zu zwei Zentimeter lange Beere. Jede davon enthält bis zu 20 braungelbe abgeflachte, zwei Millimeter lange und einen Millimeter breite Samen.

Gewöhnlicher Bocksdorn im Garten

Quelle: crystaldream/shutterstock.com

Standort

Der Echte Bockdorn mag einen nährstoff- und basenreichen, lockeren und vorzugsweise sandigen oder steinig-lehmigen Boden mit viel Wärme und Sonne. Er ist frosthart bis -25 °C. Vorübergehende Trockenheit macht ihm nichts aus, wohingegen man ihn mit Staunässe sicher umbringt.

Schnitt

Der Gewöhnliche Bocksdorn ist gut schnittverträglich – einen Formschnitt nimmt man am besten im Frühsommer vor, Hecken schneidet man im Frühling, ansonsten im Winter oder zeitigen Frühjahr. Dem Ausbreitungsdrang des fleißig wachsenden Rhizoms kann man nur mit einer Rhizomsperre Herr werden.

Vermehrung

Die Samen kann man im Herbst in Töpfen oder direkt im Freiland säen. Stecklinge schneidet man im Frühjahr von grünem Holz, im Winter von ausgereiften Zweigen. Auch Absenker von auf den Boden herabhängenden Zweigen sind problemlos möglich.

Verwendung

Mit seinen Wurzelsprossen ist der Teufelszwirn ein guter Bodenfestiger, der sich auch als blickdichte Hecke oder als Windschutz eignet. Seine Blüten und Früchte kommen auch in Strauchrabatten oder auf Mauerkronen gut zur Geltung.

Schädlinge

Schädlinge und Erkrankungen sind beim äußerst robusten Bocksdorn selten. Pilzerkrankungen wie Mehltau treten nur vereinzelt auf.

Ökologie

Bestäubt wird der Gewöhnliche Bocksdorn durch Hummeln und Bienen, und auch Selbstbestäubung ist möglich. Die Verbreitung der Samen erfolgt bei uns vor allem durch Vögel, die dankbar über die reifen Früchte herfallen. In seiner asiatischen Heimat dienen die Beeren auch anderen Tierarten als Futter.

Wissenswertes

Eine andere botanische Bezeichnung für den Gewöhnlichen Bocksdorn ist Lycium halimifolium. In Europa gilt er als invasive Art, die sich mit ihren Rhizomen rasch und effektiv ausbreitet und einheimischen Gewächsen Konkurrenz macht. Er ist wie die meisten Nachtschattengewächse giftig, mit Ausnahme der essbaren Beeren. Diese werden in China und anderen asiatischen Ländern wie die anderer Bocksdornarten in der Küche verwendet. Während man dort auch die Blätter und jungen Triebe verzehrt, sind bei uns nur die Früchte als Lebensmittel zugelassen. Getrocknete Bocksdornbeeren werden unter der Bezeichnung Goji-Beeren verkauft und gelten wegen der reichlich enthaltenen Antioxidanzien als Superfood.

In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) sind Goji-Beeren Ningxia g?uq? ein altes Heilmittel gegen Bluthochdruck und Diabetes und sollen das Immunsystem stärken. Sie enthalten neben Polysacchariden und Proteoglykanen Carotenoide, Vitamine wie Vitamin B und Vitamin C und Flavonoide. Atropin ist in ihnen nicht vorhanden.

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Fotos (5)

Frucht Gewöhnlicher Bocksdorn
Quelle: Violeta Beigiene/shutterstock.com
Blüte Gewöhnlicher Bocksdorn
Quelle: AnRo0002, CC0, via Wikimedia Commons
Blüte Gewöhnlicher Bocksdorn
Quelle: AnRo0002, CC0, via Wikimedia Commons
Frucht Gewöhnlicher Bocksdorn
Quelle: AnRo0002, CC0, via Wikimedia Commons
Frucht Gewöhnlicher Bocksdorn
Quelle: crystaldream/shutterstock.com

Sortentabelle

Lycium barbarum
Quelle:Violeta Beigiene/shutterstock.com
Lycium barbarumGewöhnlicher Bocksdorn
  • invasiver NeophytGehölz
PflanzeWuchsStandortFrucht & Ernte
Gewöhnlicher BocksdornLycium barbarumWildform

Strauch, überhängend, bogig, stachelig, ausläuferbildend
2 - 3,5 m
1,5 - 2 m

süß, rundlich bis eiförmig, rot
August - Oktober

Gewöhnlicher Bocksdorn 'Big Lifeberry'Lycium barbarum 'Big Lifeberry'Beeren mit gesunden Inhaltsstoffen, attraktiver Obststrauch, robust, winterhart

buschig, unregelmäßige Verzweigung
2 - 3,5 m
2 - 3 m

süßsäuerlich, oval, leuchtend orangerot, glänzend
August - Oktober

Gewöhnlicher Bocksdorn 'No. 1 Lifeberry'Lycium barbarum 'No. 1 Lifeberry'sehr gesund, süß, trompetenartige Blüten, windfest, salzverträglich, verträgt Hitze und Trockenheit

üppig, aufrecht, buschig, locker
2 - 3 m
1,5 - 2 m


Kübel geeignet

fest, süß, groß, orange-rot
August - Oktober

Gewöhnlicher Bocksdorn 'Sweet Lifeberry'Lycium barbarum 'Sweet Lifeberry'selbstfruchtend, zahlreiche Früchte, kaum Dornen

buschig, unregelmäßig verzweigt, feintriebig
2 - 3,5 m
2 - 3 m

süß, mittelgroß, rot-orange
August - Oktober

Häufige Fragen

Ist Bocksdorn giftig?

Lycium-Arten sind giftig wie so viele Nachtschattengewächse – nur die Früchte nicht, also ähnlich wie bei der Tomate. Sie gelten sogar als Superfood und haben sich zum Trendlebensmittel entwickelt: getrocknete Goji-Beeren sind zurzeit der Renner in Smoothies, Müsli und Joghurt.

Was ist eine Goji-Beere?

Goji-Beeren nennt man die Früchte verschiedener Bocksdorn-Arten, vor allem des Gewöhnlichen Bocksdorns (Lycium barbarum) und des Chinesischen Bocksdorns (Lycium chinense). Die länglichen roten Beeren des Nachtschattengewächses kommen bei uns vorwiegend getrocknet in den Handel und gelten als Superfood mit reichlich Antioxidanzien und Vitaminen. Man findet sie auch an den Bocksdornsträuchern, die bei uns in Gärten als Zierpflanzen beliebt sind.

Woher kommen Goji-Beeren?

Goji-Beeren sind die Beeren der Wolfsbeere oder des Bocksdornes. Die Pflanzen sind in Asien beheimatet, vor allem in China. Der bei uns beliebte Gewöhnliche Bocksdorn, den man in vielen Gärten antrifft, stammt aus Osteuropa und Westchina.

Wo wachsen Goji-Beeren?

Goji-Beeren oder genauer ihr Produzent, der Gewöhnliche Bocksdorn, der bei uns als Zierpflanze gehalten wird, bevorzugen einen eher trockenen und vor allem sehr sonnigen und warmen Standort. Der Boden sollte nährstoffreich und gut durchlässig sein, gerne auch mit viel Sand oder mit Steinen.

Wert für Insekten und Vögel

Achtung

Gewöhnlicher Bocksdorn ist eine invasive Art Diese Art wandert unkontrolliert in die umliegende Landschaft aus und schädigt die Natur durch eine Reduktion der Artenvielfalt nachhaltig.
Möglicherweise ernähren sich von dieser Pflanze nicht spezialisierte Insekten. Der ökologische Schaden ist allerdings größer als der Nutzen.
Bitte pflanze Gewöhnlicher Bocksdorn nicht - vielen Dank!

Quelle: BfN-Skripten 352

Raupen-Futterpflanzen

Themen

Obstgehölze und Beerensträucher
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Raupen-Futterpflanzen
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Küstenpflanzen
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Am Inhalt mitgewirkt haben:
Dr. rer. medic. Harald Stephan
Dr. rer. medic. Harald Stephan Diplom-Biologe
Markus Wichert
Markus Wichert Naturgärtner
Thomas Puhlmann
Thomas Puhlmann Balkongärtner
Sebastian Hadj Ahmed
Sebastian Hadj Ahmed Balkongärtner
Stand:
25.09.2023