
Der Vorgarten ist mehr als ein Durchgang – er ist die grüne Visitenkarte deines Hauses. Ob üppig, modern oder verspielt: Mit wenig Platz und einer guten Auswahl an Pflanzen wird er zum Wohlfühlort voller Leben. Statt Schotter und Beton setzt du auf Blüten, Struktur und natürliche Vielfalt – und leistest dabei ganz nebenbei auch einen wertvollen Beitrag für Klima und Artenvielfalt.
Ein liebevoll gestalteter Vorgarten macht einfach gute Laune, wenn du nach Hause kommst: Du hörst das Summen der Bienen, das Zwitschern der Vögel, beobachtest das sanfte Schwingen der Schmetterlinge – und erlebst täglich kleine Naturmomente, die dich und deine tierischen Gäste erfreuen.
Hier findest du ausgewählte Kompositionen - lass dich inspirieren.
Diese Komposition hat folgenden Wert für Insekten und Vögel
Was sagen mir die Daten?
Für dich:
Für die Natur:
Ein Vorgarten wirkt besonders harmonisch, wenn er mit Architektur & Umgebung zusammenspielt. Hier ein paar stilvolle Inspirationen:
Was macht deinen Vorgarten naturnah?
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Die Antworten stammen vom Naturgarten-Experten Daniel Jakumeit.
Klare Strukturen und naturnahe Gestaltung im Einklang
Eine strukturierte und harmonisch gegliederte Gartengestaltung steht keineswegs im Widerspruch zu einem naturnahen, insektenfreundlichen Garten. Zwar gehört eine gewisse „wilde Unordnung" zum lebendigen Charakter eines Naturgartens, doch sollte sie eher im hinteren Gartenbereich und weniger im repräsentativen Vorgarten zu finden sein.
Wichtige Gestaltungshinweise für den Vorgarten:
Kurz gesagt: Kleine naturnahe Bereiche gezielt in klare Strukturen fassen.
Hier einige gut geeignete Gestaltungselemente:
Vorgartengestaltung mit ganzjährigem Blühaspekt
Gestaltungselemente wie stehendes Totholz, Vogeltränken oder -häuschen bleiben in ihrer natürlichen Optik ja meist unverändert. Mit regelmäßiger Pflege behalten sie ihre Funktion als optisches Highlight bzw. Eyecatcher:
Eine zentrale Rolle spielt die Bepflanzung. Wähle geeignete Stauden und Gehölze so aus, dass zu jeder Jahreszeit etwas grünt und blüht:
Für den schattigen Vorgarten empfehle ich dir vor allem dekorative Totholzelemente. Beispiele findest du im Minitipp „Totholz kreativ“ in meiner Broschüre Lebensraum Garten – Teil 2.
Standortangepasste Pflanzen wie horstartig wachsende Farne oder Waldstauden bringen Struktur und Natürlichkeit in den Schattenbereich.
Nisthilfen für Wildbienen oder Sandarien sind für schattige Lagen eher ungeeignet. Dafür eignen sich Vogelhäuschen, Tränken oder dekorative Elemente wie große Sitzsteine – sie setzen Akzente und schaffen gleichzeitig wertvolle Lebensräume.
Vermeide Pflanzen, die stark und ausufernd wachsen, Ausläufer bilden oder einen hohen Wasserbedarf haben – sie machen viel Arbeit. Denk stattdessen über ein Magerbeet nach. Wenn es gut angelegt ist, bleibt es weitgehend frei von unerwünschten Beikräutern – oft auch „Unkraut“ genannt.
Offene Bodenbereiche kannst du gut mit Totholzelementen, größeren Sitzsteinen oder einer kleinen Steinpyramide abdecken. Auch Holzhäcksel sind eine gute Möglichkeit.
Aber: Kies- oder Schotterschüttungen solltest du auf keinen Fall verwenden – sie sind ökologisch wertlos und erhöhen langfristig sogar den Pflegeaufwand.
1. Möglichkeit – aufwändig:
Die komplette Kiesschüttung entfernen und den Vorgarten von Grund auf neu gestalten.
2. Möglichkeit – etwas einfacher:
Die bestehende Kiesfläche gezielt umgestalten – mit Sitzsteinen, Nisthilfen, Tränken, dekorativen Totholzelementen und kleinen Pflanzinseln.
Wichtig: Für jede Pflanzung musst du die Kiesschicht öffnen und – falls vorhanden – die darunterliegende Folie vollständig entfernen, bis zum ursprünglichen Boden. Diesen anschließend gut auflockern, Pflanzlöcher mit magerer Erde füllen und bepflanzen.
Denk daran: Über einer Kiesschicht kann sich die Luft im Sommer auf bis zu 60 °C aufheizen – also unbedingt trockenheits- und hitzeresistente Pflanzen wählen.
Grundsätzlich gilt: Kiesschüttungen sind ökologische Todeszonen – vermeide sie, wo immer du kannst.
Mit einer guten Anleitung (z. B. im Minitipp „Wildblumenwiese“ aus Lebensraum Garten – Teil 2) ist eine kleine Wildblumenfläche auch im Vorgarten absolut machbar.
Achte aber darauf, die Fläche klar abzugrenzen und einzufassen – z. B. mit einer harmonisch geschwungenen Kante aus Natursteinen. Das sieht ordentlich aus und erleichtert die Pflege.
Wichtig zu wissen: Besonders im Spätsommer und Herbst sieht die Wiese nicht mehr so „schön“ aus – viele Pflanzen verblühen, das Grün zieht sich zurück, manche Halme kippen um.
Gerade wenn du kritische Nachbarn hast, hilft ein kleines Schild:
„Hier blüht es für Insekten“ – das schafft Verständnis und vielleicht sogar Nachahmer.
Gehölze im Vorgarten sollten eher flach wurzeln, kompakt bleiben und nicht zu schnell wachsen. Ideal sind sogenannte Zwerggehölze.
Lass dich am besten im Fachhandel gut beraten – achte auf Wuchsform, Endgröße und Wurzelverhalten.
Wichtig: Pflanze Gehölze nicht direkt über Versorgungsleitungen, damit diese im Ernstfall noch zugänglich bleiben.
Hier ein paar geeignete Arten: