Daniel Jakumeit

Daniel Jakumeit

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Kompositionen

Interview

Wer bist du und woher kennt man dich?

Mein Name ist Daniel Jakumeit. 

Ich bin Naturgartenberater und Autor. Nach über 20 Jahren Praxiserfahrung im Bereich Naturschutz und Garten ist es mir eine Herzensangelegenheit, Menschen zu inspirieren und zu motivieren, sich aktiv für den Schutz und Erhalt unserer Natur, insbesondere im eigenen Garten begeistern zu können. 

Meine Arbeit umfasst dabei die Bereiche Gartenberatung und Planung, Vorträge, Führungen durch den Schaugarten Hortus-Vivus-Naturweltgarten, Erstellen von Natur-Schautafeln und natürlich meine Praxisbroschüre „Lebensraum Garten“, welche ab diesem Jahr 3 Teile umfasst und auf jeweils 24 Seiten konkret und motivierend Praxisprojekte und Naturmodule beschreibt.

Bezugsquelle : www.baudirnatur.de

Aktiv kennt und trifft man mich auf social-mediaplattformen wie Facebook (https://www.facebook.com/daniel.jakumeit und https://www.facebook.com/Hortusvivus), Instagram ( https://www.instagram.com/naturweltgarten/) und zukünftig Pinterest oder auf Vorträgen und Veranstaltungen rund ums Thema.

Du bist Mitglied im Hortus-Netzwerk.
Kannst du das Hortus-Prinzip mit deinen eigenen Worten kurz beschreiben?

Vor über 10 Jahren hat Markus Gastl das Hortus-Netzwerk gegründet.
Ich war von Anfang an dabei und es freut mich sehr, dass sich aus einer so kleinen Gruppe (anfangs ca. 25 Interessierte) ein solch großes, wunderbares und über die Grenzen Deutschlands hinaus bekanntes Netzwerk entwickelt hat.

Das Hortusprinzip vereint mehrere nachhaltige und lebensfördernde Elemente in dem sinnvollen Rahmen eines sogenannten Drei-Zonen-Gartens.

Ich möchte hier diesbezüglich einfach auf die entsprechende Webseiten hinweisen, welche umfassend über das Thema informieren:  www.hortus-netzwerk.de oder www.hortus-insectorum.de

Gibt es eine bestimmte Mindestgröße des Gartens, um nach dem Prinzip zu gärtnern?

Absolutes Nein. Ich selber „betreibe“ einen kleinen Drei-Zonengarten auf unserem Hausbalkon bestehend aus 3 Holzkistenkonstruktionen auf ca. 1,5 m². Vorgarten, Terrasse, Blumenkasten – jede Fläche ist geeignet.

Daniel Jakumeit

Kann man es beispielsweise auch im Schrebergarten anwenden?

Viele Mitglieder unseres Netzwerkes verwirklichen das Drei-Zonenmodel in ihrem/einem Schrebergarten und können beachtliche Erfolge vorweisen. In einem Kleingartenverein sollte man die Anlage eines Hortus-Naturgartens im Vorfeld mit Vorständen usw. kommunizieren und prüfen, ob es eventuelle Auflagen zu beachten gibt. Es ist zu beobachten, dass die Idee des aktiven Naturschutzes auch in Kleingartenvereinen mehr und mehr Beachtung findet und teilweise sogar bewusst gefördert wird.

Magst du uns deinen Garten vorstellen?

Mein Garten Hortus-Vivus-Naturgweltgarten befindet sich in der Nähe von Leipzig und besteht seit 10 Jahren als einer der ersten Horti in Deutschland.

Daniel Jakumeit

Ich bezeichne ihn gern als „Konsequent-Naturgarten“, da seine knapp 900 m² fast ausschließlich für den Erhalt und Schutz bedrohter Pflanzen- und Zierarten gestaltet bzw. vorgehalten werden.

Es finden sich bei uns Naturmodule wie: 

Naturteich, Trockenmauern, Sumpfbeet, Eidechsenburg, Bachlauf, Magerbeete, Blumenwiese, Wildsträucher, Sandarien, Totholzhaufen, Wildstaudenhügel, Minidachgärten, Nisthilfen für Vögel und Fledermäuse, Stumpery, Käferkeller usw. unter einem harmonisch – kontrastreichem Gestaltungskonzept zusammen.
(Anm: Fotos zu den Naturmodulen findest du am Ende des Interviews)

In meiner Praxisbroschüre „Lebensraum Garten“ Teil 1-3 habe ich all diese Module und Projekte inspirativ, motivierend und informativ dargestellt.

Viele Beispielbilder findet man auf meinen Socialmediakanälen. 

Daniel Jakumeit

Weitere Informationen zu den Broschüren findet man unter: https://baudirnatur.de/minitipps/

Was planst du dieses Jahr in deinem Garten?

Unser Naturteich im Garten bedarf nach 10 Jahren einer Restaurierung.

Weiterhin soll ganz neu ein Wurzelmodul, auch unter der Bezeichnung “stumpery“ bekannt, entstehen. Einige Wildsträucher, wie u.a. Kreuzdorn (Raupenfutterpflanze) sollen neu eingebracht werden. Vieles ergibt sich auch im Laufe des Jahres von selbst.

Wie gehst du generell beim planen vor?

Planung - ein Punkt, der vorallem für Neueinsteiger wichtig ist.
Zunächst einmal lass ich mein Herz sprechen.
Was möchte ich wirklich in meinem Garten haben?
Welche inneren Bilder – vielleicht aus einem Garten meiner Kinderzeit tauchen auf und berühren mich?

Dieser Schritt ist wichtig um genügend Energie und Motivation für die erfolgreiche Umsetzung aufbringen zu können.

Ich selber denke oft Tage – manchmal Wochen voller Vorfreude darüber nach, was ich wie und wo im Garten neu bauen möchte. Wenn ein befriedigendes Ergebnis erreicht wurde, ergibt sich dann vieles von selbst. 

Punkte wie: Materialbeschaffung, Pflanzenbedarf, Organisation, Logistik, Vorhandenes nutzen bzw. integrieren (Upcycling), wer könnte helfen? Sind ins Auge zu fassen.

Gibt es (u.a. öffentliche) Gärten, die dich besonders inspirieren? -

Ich habe keinen konkreten Empfehlungen diesbezüglich. Auf Landes – bzw. Gartenschauen sind die Themen Naturgarten oder Hortus immer häufiger vertreten, so z.B. auch auf der Bundesgartenschau in Mannheim. Inspirationen hole ich mir persönlich gern in botanischen Gärten.

Die Pflanzenvielfalt dort inspiriert mich und kann eine Anregung für meine eigenen Projekte sein.

Hier weise ich aber daraufhin, dass unser Augenmerk auf den Einsatz vorallem heimischer Pflanzenarten liegen sollte.

Was ist deine absolute Lieblingspflanze und warum? -

Ich habe recht viele Lieblingspflanzen aus jedem Bereich.

Ich mag die zweijährige Königskerze sehr, weil sie für mich viele wunderbare Merkmale und Eigenschaften in sich vereint. Sie ist heimisch, eine Raupenfutterpflanze und Insektenmagnet. 

Kompakt im Wuchs und präsentiert sie sich lange mit einem fantastisch leuchtenden, gelben Blütenflor. Sie ist anspruchslos, verträgt Trockenheit gut und vermehrt sich bei entsprechenden Bedingungen gern selbst weiter. 

Eine imposante und stolze Erscheinung, die sehr natürlich das Gesamtbild einer Anlage bereichert.

Wenn jemand zu dir kommt und sagt, er möchte seinen Garten neugestalten (insektenfreundlich). Was gibts du ihm oder ihr für Tipps?

Garten und Gartenbesitzer sind einzigartig und die Bedingungen vor Ort ganz unterschiedlich.  

Wenn es spezielle Fragen gibt beantworte ich diese gern.

Ich biete, falls gewünscht und organisierbar, immer eine konkrete Gartenberatung vor Ort an.

Dies ist in meinen Augen ein würdevoller und auch erfolgsversprechender Weg, als lediglich mit einigen Tipps aufzuwarten.

Schlussworte?

Ich glaube, für jeden ist die Tatsache sichtbar, dass sich der Mensch, der vorallem in der sog. „westlichen Welt“ weitestgehend den Kontakt zu Natur und zur Natürlichkeit verloren hat und sich somit mehr und mehr auf den Abgrund seiner eigenen Auslöschung zubewegt.

Als einzelnes Individuum kommt man sich angesichts der monströsen Naturzerstörungen oft hilflos und ohnmächtig vor. Doch dies sollte nicht als Rechtfertigung für Resignation oder Untätigkeit dienen. 

Jeder der das Gefühl hat, etwas tun zu müssen und zu können unsere Natur zu schützen und zu bewahren, kann an vielen Stellen aktiv werden. Welcher Ort wäre idealer dazu geeignet als das eigene Grundstück oder der eigene Garten. Jeder Quadratmeter zählt

Aus jeder kleinen und kleinsten Fläche können Trittsteine und Rettungsinseln für heimische Pflanzen und Tiere werden.

Mit ein wenig Fachwissen, Zuversicht und vorallem Aktion können wir viel bewegen.

Ich hoffe, mit meiner Arbeit hilfreich dazu beitragen zu können.

 

Herzliche Grüße und viel Freude wünscht Daniel Jakumeit

Naturmodule:

Daniel Jakumeit
Bachlauf

Daniel Jakumeit
Benjeshecke

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Eidechsenburg

Daniel Jakumeit
Käferkeller 

Daniel Jakumeit
Naturteich

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Totholzhaufen 

Daniel Jakumeit
Trockenmauer

Weitere Impressionen:

Daniel Jakumeit

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Schaut doch gern einmal auf der Facebook-Seite von Daniel vorbei:

facebook.com/daniel.jakumeit

Daniel\'s Minitippbroschüren „Lebensraum Garten“ findest du hier:

baudirnatur.de/