Eine sonnige Hauswand oder eine Pergola ist der optimale Platz für wärmeliebende schnellwachsende Kletterpflanzen.
Weinreben an einer Hauswand in Verbindung mit dekorativen Rankgerüsten ergeben einen wunderschönen Anblick – besonders, wenn die großen Trauben an den Reben hängen.
Schnellwachsende Kletterpflanzen sollen in möglichst kurzer Zeit einen guten Sichtschutz bieten, ein angenehmes Mikroklima schaffen, Schatten spenden und Hummeln, Wildbienen sowie Schmetterlinge in den Garten locken. Viele andere Tiere suchen im Sommer Schutz vor heißen Temperaturen zwischen den Blättern der Kletterpflanzen oder sonnen sich im Frühjahr auf den verholzten Trieben.
Einjährige oder mehrjährige Pflanzen eignen sich für sonnige Standorte, die schnell begrünt werden sollen.
Der Echte Hopfen (Humulus lupulus) ist eine krautige Pflanze mit einem kräftigen, überwinternden Rhizom und sommergrünen, rechtswindenden Trieben. Mit Hilfe von Rankhilfen klettert er bis zu 10 Meter in die Höhe. Hopfen benötigt einen feuchten, aber gut wasserdurchlässigen, mäßig fruchtbaren und humosen Boden sowie einen sonnigen Standort. Besonders panaschierte Hopfensorten mit bunten Blättern färben sich in der Sonne besonders intensiv. Hopfen eignet sich für Spaliere, Zäune oder als Ergänzung in Hecken und an Bäumen. Zudem nutzen einige Schmetterlingsarten seine Blätter als Raupenfutter.
Das Echte Geißblatt (Lonicera caprifolium), auch Gartengeißblatt oder Wohlriechendes Geißblatt genannt, ist eine schnellwachsende Kletterpflanze, die bis zu 5 Meter hoch werden kann. Es bevorzugt mäßig trockene, kalkhaltige Lehmböden mit viel Sonne. Dankbar nimmt es Rankhilfen an, kann aber auch Zäune, Pergolen und Wände begrünen. Seine Blüten verzaubern mit einem honigähnlichen Duft und locken vor allem Schmetterlinge und Hummeln an, die für die Bestäubung sorgen.
Eine heimische und besonders wertvolle Wildbienen-Staude ist die Wilde Platterbse (Lathyrus sylvestris). Sie kann bis zu 2 Meter hoch werden und verschönert Zäune sowie Rankhilfen mit ihren rosa Blüten. Die Pflanze zieht zahlreiche Insekten an und bevorzugt sonnige Standorte mit humosen, nährstoffreichen sowie frischen bis trockenen Böden. Im Frühjahr wird sie bodennah zurückgeschnitten und treibt dann zuverlässig wieder aus.
Die Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus), ursprünglich aus Südamerika eingeführt, ist eine beliebte Kletterpflanze mit attraktiven, farbenfrohen Blüten. Das Taubenschwänzchen saugt ihren Nektar, während langrüsselige Hummeln das Innere der Blüten oft nicht erreichen und stattdessen kleine Löcher in die Seite beißen, um an die Nahrungsquelle zu gelangen. Bienen und andere Hummelarten holen sich den Pollen. Kapuzinerkresse wächst rasant, bedeckt den Boden und klettert an Sträuchern oder Zäunen hoch, bis sie vom ersten Frost gestoppt wird.
Wer sie jedes Jahr erneut im Garten haben möchte, sollte rechtzeitig Samen ernten.
Pflanzen, die wir nicht empfehlen:
Zu den besonders schnell wachsenden Kletterpflanzen gehören auch der Blauregen (Wisteria) und die Dreispitzige Jungfernrebe (Parthenocissus tricuspidata). Beim Pflanzen sollte man darauf achten, sie von empfindlichen Strukturen wie Regenrinnen und Wasserrohren fernzuhalten, da sie diese mit zunehmender Größe beschädigen können. Sie machen auch vor Putz, dünnen Mauern und Brettern nicht Halt und wachsen mitunter einfach hindurch.
Die Rankhilfen sollten stabil sein, da diese Pflanzen mit den Jahren ein enormes Gewicht entwickeln.
Wichtiger Hinweis:
Wer Kinder im Haus hat, sollte bedenken, dass der Blauregen hochgiftig ist.
Regelmäßige Schnittmaßnahmen sind erforderlich, um störende Triebe zu entfernen.