Durch das Begrünen von Pflasterfugen bleibt der Boden lebendig, Regenwasser kann versickern und zur Grundwasserbildung beitragen, während gleichzeitig die Kanalisation entlastet wird. Durch diese bepflanzten Flächen steigt das Wasser durch die Fugen auf und verdunstet an der Oberfläche sowie über die Spaltöffnungen der Pflanzen. Dadurch wird die Fläche kühler und angenehmer. Im Sommer ist dieser Bereich weniger extrem heiß und staubig als Pflasterflächen ohne Begrünung. Diese befestigten Bereiche sind oft nährstoffarm, liegen in der Sonne und werden mit Schotter oder Kies angelegt. Pflanzen, die sich hier ansiedeln können, entstammen häufig bedrohten und seltenen, blütenreichen Pflanzengemeinschaften der Trockenrasen. Durch die Bepflanzung von Pflasterfugen entsteht ein harmonisches Gesamtbild. Einige schattentolerante Gräser und Stauden sind ebenfalls trockenheitsresistent. Ein Blumenschotterrasen wird nur selten gemäht, wobei ein gelegentlicher Rückschnitt der Gräser kein Problem darstellt.
Das Wichtigste auf einen Blick:
Planung und Umsetzung der Begrünung von Pflasterfugen
Bei der Gestaltung von gepflasterten Flächen wie Einfahrten, Wegen oder Plätzen solltest du beachten, dass größere Fugen die Möglichkeit bieten, die Flächen lebendiger und farbenfroher zu gestalten.
Regenwasser kann durch die Fugen gut abfließen. Das Quergefälle aller Oberflächen, einschließlich des Planums, sollte mindestens 2,5 bis 3 Prozent betragen. Auch die Wahl der Steingröße spielt eine Rolle und hängt von der Belastung ab:
Betonsteine eignen sich gut für befahrbare Einfahrten.
Natursteine werden häufig als Mosaik-, Klein- oder Großpflaster verlegt.
Mosaikpflaster ist besonders für Fußwege geeignet und hat schmale Fugen.
Klein- und Großpflaster sind ideal für Gehflächen und werden in speziellen Verbänden verlegt.
Damit die Steine nicht kippen, kann eine Befestigung durch Verlegehilfen oder gröberen Schotter als Füllung erfolgen.
Bei Großpflastersteinen in Gehbereichen reicht oft das Verfüllen mit Sand.
Erst nach vollständiger Setzung der Fugenfüllung beginnt die Einsaat.
Die Einsaat erfolgt mit einer Humus-Sand-Mischung, die in die Fugen eingekehrt wird.
Als Saatgut eignet sich Blumenschotterrasen-Saatgut, das niedrig wachsende Wildpflanzen enthält.
Auch Duftpflanzen können in die Begrünung integriert werden.
Alternativ zur Aussaat können Fugen mit kleinen, bereits vorgezogenen Pflanzen begrünt werden. Besonders geeignet sind Pflanzen für Dachbegrünungen, da sie in mageren Substraten vorgezogen wurden und sich gut in den Fugen etablieren können.
In schattigen Ecken sind Schattengräser eine gute Wahl, insbesondere für wenig begangene, aber gelegentlich überfahrbare Bereiche.
Eine Begrünung ohne gezielte Pflanzung ist ebenfalls möglich: Samen aus der Umgebung können von selbst in die Fugen gelangen und dort keimen.
Diese Pflanzen schädigen nicht, sondern stabilisieren die Fugen auf natürliche Weise und bieten Insekten wertvolle Nahrungsquellen. So werden Pflasterflächen wieder zu lebendigen, ökologisch wertvollen Bereichen.
Erste Pflege nach der Pflanzung: In den ersten Wochen regelmäßig gießen, bis die Pflanzen eingewurzelt sind. Unkraut regelmäßig entfernen, damit die gewünschten Pflanzen nicht überwuchert werden.
Langfristige Pflege: Etablierte Fugenpflanzen benötigen nur noch wenig Aufmerksamkeit. Ein gelegentliches Zurückschneiden kann helfen, das Wachstum in den Fugen zu regulieren. Bei stark frequentierten Bereichen können Pflanzen gelegentlich nachgesetzt werden, um die Lücken zu schließen.