https://www.naturadb.de/pflanzen/heptacodium-miconioides/
Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | durchlässig bis normal |
Wasser: | frisch bis trocken |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
Pflanzenart: | Gehölz |
Wuchs: | aufrecht, sparrig verzweigt |
Höhe: | 3 - 4 m |
Breite: | 2 - 3 m |
Zuwachs: | 20 - 30 cm/Jahr |
frostverträglich: | bis -23 °C (bis Klimazone 6) |
Wurzelsystem: | Herzwurzler |
Blütenfarbe: | weiß |
Blühzeit: | |
Blütenform: | rispenförmig, Einzelblüte |
Blütenduft: | ja |
Blattfarbe: | dunkelgrün |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | eiförmig |
Nektarwert: | 3/4 - viel |
Pollenwert: | 2/4 - mäßig |
Thematisch passende Pflanzen:
ist giftig: | alle Pflanzenteile leicht giftig |
Pflanzen je ㎡: | 1 |
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Bedenke, die auf heimische Wildpflanzen angewiesenen Tierarten, wie die meisten Wildbienen- und Schmetterlingsarten sowie davon abhängige Vögel, sind von einem dramatischen Artenschwund betroffen. Mit heimischen Arten kannst du etwas zum Erhalt beitragen.
Sieben Söhne des Himmels-Strauch, oft auch kurz Sieben Söhne des Himmels oder Sieben Glocken (Heptacodium miconioides) genannt ist der ausgesprochen prosaische Name eines sommergrünen und ausgesprochen spät blühenden Strauches, der erst vor einigen Jahren aus China eingeführt wurde und immer noch als Geheimtipp für den Garten gilt. Er gehört zu den Geißblattgewächsen (Caprifoliaceae) und damit zur gleichen Familie wie unser heimisches Geißblatt, das allerdings als Klettterpflanze unterwegs ist. Die Sieben Söhne des Himmels sind in China schon lange als Ziersträucher gebräuchlich; wild wachsen sie in lichten Wäldern, an Waldrändern, Felsklippen und in Steppen von den Mittelgebirgen bis in eine Höhe von 1000 Metern.n
Es handelt sich bei Heptacodium miconioides um einen breitkronigen und bis zu vier Meter hohen Baum, bei uns meistens mehrstämmigen Strauch mit unregelmäßiger Verzweigung der Äste. Seine papierartige dünne Rinde ist anfangs rotbraun, später wird sie graubraun und rissig und blättert in Streifen ab. Junge Zweige sind leicht behaart.
Die gegenständigen Blätter sind 9-17 Zentimeter lang und 5-6 Zentimeter breit, länglich-eiförmig und matt dunkelgrün mit einem herzförmigen Grund und einem etwa einen Zentimeter langen Blattstiel ohne Nebenblätter; auffällig sind die drei vertieften, parallel zum Rand verlaufenden Blattnerven und die leicht nach oben gebogenen Ränder, die den Blättern ein kahnartiges Aussehen verleihen.. Gegen Ende des Jahres bekommen sie eine braune bis purpurne Herbstfärbung.
Blütenschmuck gibt es beim Sieben Söhne des Himmels-Strauch erst ab August bis in den November hinein; die kleinen wohlriechenden und bis zu 13 Millimeter breiten Blüten sitzen zu sechs Exemplaren gebüschelt in lockeren, bis zu 15 Zentimeter langen Scheinrispen an den Enden der diesjährigen Langtriebe. Die Einzelblüten sind fünfzählig mit doppelter Blütenhülle, sternförmig und zwittrig, mit grünen behaarten Kelchblättern und zu einer Röhre verwachsenen Kronblättern mit auffällig langen Kronzipfeln. Die Staubblätter sind weiß und kurz, ebenso wie der Griffel, der eine kopfige Narbe trägt. Die Kelchblätter wachsen nach dem Abfallen der Kronblätter weiter und bilden tiefrote Lappen.
Die ledrigen und leicht behaarten Früchte werden in unseren Breiten so gut wie nie gebildet; sie sind etwa einen Zentimeter lang, leuchtend rosa bis purpurn und bleiben von den hellpurpurnen Kelchblättern umgeben. Sie bleiben lange am Strauch, oft bis in das nachfolgende Frühjahr hinein, und enthalten halbzentimetergroße Nüsse als Samen.
Sieben Söhne des Himmels-Strauch benötigt einen mäßig trockenen bis feuchten und gut durchlässigen Boden, der nährstoffreich und möglichst schwach sauer bis alkalisch ausfallen sollte. Wichtig ist reichlich Sonne oder wenigstens Halbschatten, damit er zuverlässig blüht. Zu viel Trockenheit ist ebenso unzuträglich wie zu viel Feuchtigkeit. Die Exoten sind bei uns vollkommen winterhart bis zu -23 °C.
Ein Erhaltungsschnitt ist beim Sieben Söhne des Himmels-Strauch nicht zwingend erforderlich, er wächst auch ohne Dein Zutun zu einem properen Blütenwunder heran. Üblicherweise wurden die Pflanzen bereits in der Baumschule oder im Gartenfachhandel auf den richtigen Weg gebracht, sodass Du sie nur noch in Deinen Garten setzen musst. Danach kannst Du ihn nach Belieben zurechtstutzen, er gilt als gut schnittverträglich.
Eine Vermehrung ist mithilfe von noch grünen Stecklingen oder mithilfe der Samen möglich. Die Pflanzen wachsen recht flott und erreichen nach fünf Jahren bereits eine Höhe von drei Metern.
Mit seinen auffälligen Blättern und wohlriechenden Blüten geben die Sieben Söhne des Himmels einen schönen Solitär im Garten. Sie lassen sich aber auch ebenso gut in Gehölzgruppen integrieren, in denen sie im Spätsommer und Herbst für eine markante cremeweiße Blütenpracht sorgen.
Schädlinge und Krankheiten wird man beim Sieben Söhne des Himmels-Strauch nur selten finden, denn er ist ausgesprochen widerstandsfähig. Bestenfalls Blattläuse können zur Plage werden, schaden den Sträuchern aber nicht nachhaltig.
Für die Bestäubung der Blüten sind in seiner Heimat Hummeln und Schmetterlinge zuständig; wie es bei uns mit den Interessenten aussieht wurde bisher noch nicht umfassend dokumentiert.
In seiner Heimat gilt der Sieben Söhne des Himmels-Strauch als gefährdet, vor allem infolge der dramatischen Abholzung von Wäldern.
Die Gattung Heptacodium ist monotypisch, heißt es gibt hier nur eine einzige Art, eben den Sieben Söhne des Himmels-Strauch, und zudem in China endemisch, kommt also nur hier vor. Für den europäischen Gartenbau wurde er erst 1907 erschlossen, nachdem der britische „Pflanzenjäger“ Ernest Henry Wilson (1976-1930) ihn nach England brachte. Zu seinen Fängen gehört auch der nicht minder ungewöhnliche Taschentuchbaum Davidia involucrata.
Selten ist er im Handel auch unter der Bezeichnung Heptacodium jasminoides zu bekommen. Der botanische Gattungsname kommt aus dem Griechischen und bedeutet sinngemäß Sieben Mohnkapseln, wegen der sieben Fruchtblätter in den unterständigen Fruchtknoten. Der Artname miconioides spielt auf die Ähnlichkeit der stark geäderten Blätter mit denen der entfernt verwandten Miconia an, einer Gattung der Schwarzmundgewächse (Melanostomaceae).
Der deutsche Name ist eine genaue Übersetzung seiner chinesischen Bezeichnung. Mit seinen prächtigen und wohlriechenden Blüten haben sich die Sieben Söhne des Himmels den prestigeträchtigen Award of Garden Merit der Royal Horticultural Society eingehandelt.
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
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Nein, im Herbst verliert er wie andere Sträucher seine dunkelgrünen Blätter – allerdings recht spät und nicht ohne dass die sich vorher noch mal eine prächtige braune bis rote Herbstfärbung zulegen
Ja, er gilt als leicht giftig. Essen sollte man die hübschen Blüten daher lieber nicht, und auch Haustiere wie Hunde und Katzen sollte man von den Blättern fernhalten.
Das kommt in erster Linie darauf an, wie gut es ihm an seinem Standort gefällt. Bekommt er ausreichend Nährstoffe, Feuchtigkeit und Sonne kann der jährliche Zuwachs bei bis zu 30 Zentimetern liegen. Besonders schnell geht das in den ersten Jahren – fünf Jahre nach der Keimung ist der Strauch schon bis zu drei Meter hoch. Die Endhöhe liegt in unseren Breiten bei rund vier Metern.
Sieben Söhne des Himmels Strauch ist nicht heimisch