Insektenfreundliche Sträucher besitzen Blüten mit wertvollen Pollen- und Nektarquellen. Sie sind Raupenfutterpflanzen für Schmetterlinge, Schutz- und Rückzugsorte für Insekten und bieten Überwinterungsmöglichkeiten. Einige Sträucher produzieren Früchte, deren Reste auch für Insekten interessant sind. Zudem liefern sie Samen oder abgestorbene Pflanzenteile als Nahrungsquelle. Überwinternde Schmetterlinge wie das Tagpfauenauge trinken den Nektar später Blüten, um Energie für den Winter zu speichern. Sträucher sind oft Teil eines ökologischen Netzwerks, das vielen verschiedenen Insektenarten Unterschlupf, Nahrung und Fortpflanzungsmöglichkeiten bietet. Einige Sträucher bilden Beeren, die Insekten wie Ameisen und Käfer anziehen, da sie sich von den süßen Fruchtbestandteilen ernähren. So sammeln Ameisen die süßen Fruchtreste, während Käfer und andere Aasfresser abgestorbene Pflanzenteile verwerten. Sträucher an einem schattigen Standort sind für Insekten unverzichtbar, weil sie Nahrung, Schutz, Fortpflanzungsmöglichkeiten und Überwinterungsquartiere bieten. Wenn du in deinem Garten oder Vorgarten insektenfreundliche Sträucher pflanzt, unterstützt du aktiv die Artenvielfalt und sorgst für ein ökologisches Gleichgewicht.
Insektenfreundliche Sträucher für den Schatten
- Kornelkirsche (Cornus mas)
Die Kornelkirsche ist ein frühblühender Strauch und eine der ersten wichtigen Nahrungsquellen für Insekten. Die Bestäubung der zahlreichen kleinen Blüten übernehmen Bienen. Die Kornelkirsche gilt als hervorragende Bienenweide, da sie bereits im März und April Nektar und Pollen liefert. Sie ist besonders wertvoll für erwachende Hummelköniginnen, Wildbienen und Honigbienen.
- Alpen-Johannisbeere (Ribes alpinum)
Die frühen Blüten locken Wildbienen und Hummelköniginnen an. Die Alpen-Johannisbeere verträgt Schatten sehr gut, auch unter Bäumen.
- Roter Holunder, Traubenholunder (Sambucus racemosa)
Bienen und Schmetterlinge nutzen den Nektar des Roten Holunders. Da süßer Pflanzensaft in Europa eher selten ist, konzentrieren sich Honigbienen vor allem auf das Sammeln der nahrhaften Pollen. Die Blätter dienen vier Schmetterlingsarten als Raupenfutter, darunter die Bogenlinien-Spannereule (Herminia grisealis) und der Bergwald-Blattspanner (Xanthorrhoe montana).
- Hundsrose (Rosa canina)
Die Hundsrose ist eine wertvolle Insektenpflanze, die an Wald- und Wegrändern weit verbreitet ist. Ihre weithin sichtbaren rosafarbenen Blüten produzieren kaum Nektar, aber umso mehr Pollen, der für Wildbienen besonders attraktiv ist. Ihre Blätter dienen elf einheimischen Schmetterlingsarten als Raupenfutter, darunter verschiedene Eulen- und Spinnerarten.
- Roter Hartriegel (Cornus sanguinea)
Die leicht zugänglichen Nektarquellen in den Blüten des Roten Hartriegels sind bei vielen Insekten begehrt. Neben Honigbienen besuchen Sandbienen (Andrena spec.), die Vierbindige Furchenbiene (Halictus quadrinctus), die Bezahnte Schmalbiene (Lasioglossum laevigatum) und die Mauerbiene (Osmia uncinata) diesen Strauch. Mehr als zehn Schmetterlingsarten nutzen ihn als Nektarquelle und Raupenfutterpflanze.
- Strauch-Efeu 'Arborescens' (Hedera helix ‚Arborescens‘)
Dieser Strauch bietet eine späte Nahrungsquelle für Insekten, da seine Blüten von September bis November viel Pollen und Nektar enthalten. Strauch-Efeu ist ein Schattenliebhaber und dient als guter Unterschlupf für Bienen und andere Insekten.
Pflanzung und Pflege in schattigen Bereichen
- Boden anpassen: Viele Schattensträucher bevorzugen humusreiche, lockere Erde. Bei schweren Böden hilft die Beimischung von Sand oder Kompost zur Auflockerung.
- Laub nutzen: Im Schatten bleibt der Boden oft feucht. Eine Laubmulchschicht schützt ihn zusätzlich und unterdrückt Unkraut.
- Kombination mit Stauden: Ergänze die Sträucher mit schattenliebenden Stauden wie Lungenkraut, Waldmeister oder Christrosen, um eine lange Blühzeit zu gewährleisten.
- Pflanzen richtig platzieren: Setze höhere Sträucher in den Hintergrund und staffele sie nach vorne hin mit kleineren Pflanzen, um eine harmonische Gestaltung zu erreichen.