Sabine Masemann

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Interview

Sabine Masemann

Sabine über die Hintergründe zur Anlage der Sonnenfalle:

Durch die Anlage einer oberirdischen Entwässerungsfläche, sind bei uns viele Grassoden angefallen, die irgendwie sinnvoll im Garten untergebracht werden sollten. Da wir auch noch einiges an Baustoffen in unserem Materiallager angesammelt hatten, kam mir die Idee eine Trockenmauer in Form einer Sonnenfalle zu bauen. 

Mit der Sonnenfalle wollte ich sonnenliebende und trockenheitsverträgliche Pflanzen unterstützen, da sich bei uns auf dem Grundstück einige alte Großbäume und somit viel lichter Schatten befinden. Die Öffnung der Sonnenfalle habe ich deshalb nach Südwesten ausgerichtet, um möglichst viel Sonne und somit Wärme mit der Mauer einfangen zu können. Leider ist die Trockenmauer nur 50 cm hoch geworden, da mir dann doch das Material ausgegangen ist.

Umsetzung:

Zuerst habe ich die Grassoden in der gewünschten „Hufeisenform“ auf dem Rasen aufgeschichtet und dann auf deren Innenseite den Rasen in der geplanten Trockenmauerbreite vom Boden abgetragen. 

Sabine Masemann

Die Hufeisenförmige Aufschichtung der Grassoden im Hintergrund (Blick aus dem Küchenfenster)

Da wir sehr sandigen Boden haben und die Mauer maximal 80 cm hoch werden sollte, konnte ich auf einen Unterbau verzichten und direkt mit zwei Reihen kleiner Betonplatten beginnen. Darauf wurden dann die verschiedenen Materialreste trocken geschichtet: Betonplatten, Backsteine, Mosaikpflaster, Kleinpflaster, Tonplatten und Tonröhren. 

Im Mauerinneren sind teilweise auch Betonsteine, die ich für die Ansichtsfläche nicht schön genug fand, versteckt eingebaut. Da die Tonröhren nicht frostfest sind, habe ich besonders darauf geachtet sie so einzubauen, dass keine Steine der darüber liegenden Schicht ausschließlich auf ihnen alleine abgelegt sind, sondern immer auch auf den Nachbarsteinen mit liegen. Dadurch bleibt die Mauer, auch wenn die Tonröhren im Laufe der Zeit zerbröseln sollten, trotzdem stabil. Als Mauerabdeckung wurden zum Schluss dann wieder Betonplatten verwendet und die Lücke zwischen Trockenmauer und aufgeschichteten Grassoden mit Mosaikpflaster erdelos „hinterfüllt“.

Bepflanzung:

In dem Sonnenfallen-Beet wurden Odermennig, Kronenlichtnelke, Skabiose, Nachtkerze, Kornrade, kleine Braunelle, wilde Karde, Königskerze und Oregano eingepflanzt und in die Fugen der Mauerabdeckung noch Hauswurz und Tripmadam gesetzt.
Die Pflanzen wachsen gut in dem Beet und im Winter, wenn sich viele krautige Pflanzen ja doch zurückgezogen haben, habe ich vom Küchenfenster aus einen schönen Blick auf die wilde, bunte Trockenmauer.

Zur Frage, wie sich das Beet noch entwickeln wird:

Ich hoffe, dass sich in dem Beet einige blühende Pflanzen dauerhaft etablieren. Da wir uns an einem wirklich "schwierigen" Standort befinden, bin ich über alles was ohne gießen überlebt begeistert. 

Mir ist aber auch bewusst, dass ich auf die kleine Fläche zu viele Pflanzen gesetzt habe. Einiges werde ich bestimmt zukünftig reduzieren müssen, wie beispielweise die Nachtkerze.

Abschließen sei von Sabine noch angemerkt:

Ich bezeichne das Sonnenfallen-Projekt als engagierte Bastelarbeit und nicht als "Bauprojekt". Denn unter fachlichen Aspekten könnte schon einiges etwas besser ausgeführt sein  

Fotos vor und nach der Bepflanzung:

Sabine Masemann

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