https://www.naturadb.de/pflanzen/viola-tricolor/
Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | durchlässig bis humos |
Wasser: | feucht bis frisch |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
PH-Wert: | sauer |
Kübel/Balkon geeignet: | ja, Kübelgröße mittel |
Verträgt Wurzeldruck: | ja, zur Unterpflanzung von Bäumen geeignet |
Pflanzenart: | Einjährige |
Wuchs: | krautig |
Wuchs Konkurrenz: | schwach |
Höhe: | 10 - 40 cm |
frostverträglich: | bis -34 °C (bis Klimazone 4) |
Wurzelsystem: | Flachwurzler |
Blütenfarbe: | gelb |
Blühzeit: | |
Blütenform: | asymmetrisch bis disymmetrisch |
Blattfarbe: | grün |
Blattphase: | wintergrün |
Blattform: | rund bis rundlich |
Bestandssituation (Rote Liste): | häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | ungefährdet |
Wildbienen: | 2 (Nektar und/oder Pollen, davon keine spezialisiert) |
Schmetterlinge: | 1 |
Raupen: | 14 (davon 8 spezialisiert) |
floraweb.de.
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 bis subalpin (1000m-1100m1 / 1500m-2500m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
ist essbar |
Blätter, Blüten Verwendung: Heilpflanze |
Aussaat: | |
Keimer: | Lichtkeimer, Warmkeimer, Kaltkeimer |
Keimtiefe: | 0 cm |
Keimdauer: | ca. 2-3 Wochen |
Pflanzen je ㎡: | 11 |
Trittfest: | mäßig trittfest |
Eignung im Hortus: Was bedeutet Hortus? |
gut geeignet für Hotspot-Zone |
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Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Wildes Stiefmütterchen oder Ackerveilchen (Viola tricolor) gehört zur Familie der Veilchengewächse (Violaceae). Die bei uns einheimischen ein- bis mehrjährigen krautigen Pflanzen findet man relativ selten an grasigen Hängen, Böschungen und Wegrainen.
Wilde Stiefmütterchen werden meist um die 10, selten bis zu 40 Zentimeter hoch. Die Stängel sind dünn, zerbrechlich und kantig und verzweigt. Die Blätter stehen in einer bodennahen Halbrosette und sind unten herz bis eiförmig, nach oben hin zusehends lanzettlich, mit einem stumpf gekerbten Rand. Die Mittellappen der Nebenblätter sind meist lanzettlich und ganzrandig, aber nicht blattähnlich.
Die Blüten sind zygomorph fünfzählig, mit lanzettlichen grünen Kelchblättern und bunten Kronblättern. Die Krone der Blüten ist länger als der Kelch, überwiegend blauviolett, mit einem Sporn, der 1,5-2 mal so lang ist die die Kronanhängel. Die Lippe des Narbenkopfes ist auffällig groß. Meistens sind die oberen beiden Kronblätter blauviolett, das untere gelb und die beiden seitlichen weiß oder ebenfalls blauviolett. Hinzu kommt eine dunklere feine Aderung, die zum Zentrum der Blüte deutlicher wird.
Bei den Früchten handelt es sich um kleine braune Kapseln, die an der Spitze aufspringen und die birnenförmigen gelben Samen freigeben.
Im Garten wie auch in freier Wildbahn bevorzugt das Wilde Stiefmütterchen einen frischen, nährstoffreichen und sauer-humosen sandigen Lehmboden mit Sonne oder Halbschatten.
Ein Schneiden ist ebenso wenig notwendig wie sonstige Pflege.
Die Vermehrung des Wilden Stiefmütterchens erfolgt mit Samen.
Neben seiner großen Verwandten macht sich auch das zierliche Wilde Stiefmütterchen gut in Blumenbeeten, aber auch auf Balkon und Terrasse in Töpfen oder Kästen gepflanzt.
Das Wilde Stiefmütterchen ist noch widerstandsfähiger als die Gartenform, aber bisweilen hat es mit Grauschimmel und Mehltau zu kämpfen. Selten treten Blattflecken auf, wohingegen Blattläuse häufig zu finden sind. Nicht zu vergessen die gefräßigen Schnecken, die im Sommer nach einem regnerischen Tag ganze Beete bis auf die Strünke kahlfressen können.
Das Wilde Stiefmütterchen wird ausschließlich durch Insekten bestäubt, vor allem durch Bienen und Hummeln. Die Zeichnung der Blüten dient dem Anlocken von Honigbienen, die das hiervon reflektierte Sonnenlicht sehen können. Sieben Schmetterlinge nutzen es zur Eiablage und als Raupenfutter, vor allem die selten gewordenen Perlmuttfalter der Gattungen Argynnis und Boloria.
Die Verbreitung der Samen erfolgt vor allem durch Ameisen, die sich für das große nahrhafte Elaisosom interessieren.
Das Wilde Stiefmütterchen ist äußerst formenreich und die Wildform der in deutschen Gärten beliebten Stiefmütterchens, das sich vor allem durch größere Blüten auszeichnet. Es gibt bei beiden und den Zuchtsorten auch rein gelbe, violette oder weiße Blüten.
Als Heilpflanze verwendet man das Wilde Stiefmütterchen erst seit dem Mittelalter; die gezielte Zucht des heute bekannten großblütigen Garten-Stiefmütterchen begann im England des 18. Jahrhunderts. In der Naturheilkunde nutzt man es vor allem als Mittel gegen Hautkrankheiten und Erkältungen.
Einjährige Pflanzen keimen, wachsen und blühen innerhalb eines Jahres. Durch Versamen können sie sich erhalten und wieder am selben Standort erscheinen. Manche „wandern“ so durch den Garten und erfreuen uns an immer neuen Standorten.
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
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Beim Wilden Stiefmütterchen erklärt man den Namen mit der Gestaltung der Blütenblätter. Das unterste, kräftig gefärbte Kronblatt thront auf zwei Kelchblättern und symbolisiert die Stiefmutter. Ihre beiden ihr zur Seite stehenden Töchter sind etwas weniger prächtig gefärbt und nennen jeweils ein einzelnes Kelchblatt ihr Eigen. Oben stehen die beiden bescheidenen Stieftöchter, die sich ein Kelchblatt teilen müssen. Den armen Vater bekommt man erst zu sehen, wenn die Töchter aus dem Haus und die böse Stiefmutter tot sind – es handelt sich dabei um den Griffel, den man erst erkennt, nachdem die Kronblätter abgefallen sind.
Als Zierpflanze übernahm man das Wilde Stiefmütterchen erst im späten Mittelalter in die klösterlichen Gärten, wo es auch als Heilpflanze genutzt wurde. Bei Hildegard von Bingen wird es noch nicht erwähnt, in späteren Kräuterbüchern eher spärlich. Es dient noch heute in der Naturheilkunde vor allem der Behandlung von Hauterkrankungen wie Akne, Ekzemen und Schuppenflechte. Außerdem zur Blutreinigung, als Diuretikum und Mittel gegen Erkältungen und Rheuma. Kraut und Blüten enthalten Schleimstoffe, Flavonoide, Salicylsäure und Phenolcarbonsäuren.
Wildes Stiefmütterchen ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und Schmetterlingsraupen