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Selbstkletternde Jungfernrebe (Parthenocissus quinquefolia)
Selbstkletternde Jungfernrebe: Gesamte Pflanze

Selbstkletternde JungfernrebeWilder Wein

Parthenocissus quinquefolia

Das Wichtigste auf einen Blick

nicht heimische Wildform (Neophyt) Gehölz winterhart Vogelschutznährgehölz giftig
  • Als Wilder Wein beliebte Kletterpflanze zur Begrünung von Mauern und Fassaden
  • Wächst mit Haftscheiben an den Ranken bis zu 20 Meter in die Höhe
  • Schnellwüchsig, mit weit verzweigtem Wurzelsystem
  • Blätter fünfteilig gefingert, mit gezähntem Rand und frischgrüner Oberseite
  • Unscheinbare Blüten in blütenreichen Rispen
  • Schwarze Beere für Menschen und Pferde giftig, aber begehrtes Vogelfutter im Winter
  • Im Schatten gelbe, mit mehr Sonne orangene bis leuchtend rote Herbstfärbung
  • Braucht einen tiefgründigen und nährstoffreichen Boden
  • Vermehrung am einfachsten mit Stecklingen
  • Unterschlupf für viele kleine Tiere
🏡 Standort
Licht: Sonne bis Schatten
Boden: normal bis lehmig
Wasser: frisch bis trocken
Nährstoffe: normaler bis nährstoffreicher Boden
Kübel/Balkon geeignet: ja
🌱 Wuchs
Pflanzenart: Gehölz
Wuchs: kletternd
Wuchs Konkurrenz: stark
Höhe: 10 - 20 m
Zuwachs: 80 - 200 cm/Jahr
frostverträglich: bis -28 °C (bis Klimazone 5)
Wurzelsystem: Tiefwurzler

Thematisch passende Pflanzen:

🌼 Blüte
Blütenfarbe: weiß
Blühzeit:
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Blütenform: rispenförmig

Thematisch passende Pflanzen:

🍊 Frucht
Fruchtfarbe: schwarz
Fruchtgröße: klein
🍃 Laub
Blattfarbe: grün
Blattphase: sommergrün
Blattform: fünfteilig gefingert mit elliptischen bis schmal eiförmigen Blättchen
🐝 Ökologie
Raupen: 1 (davon keine spezialisiert)
Nektarwert: 3/4 - viel
Pollenwert: 3/4 - viel
Vogelschutzgehölz & Vogelnährgehölz: ja

Thematisch passende Pflanzen:

ℹ️ Sonstiges
ist giftig: giftig in allen Teilen, vor allem die Beeren leicht giftig
Stütze: Pflanze benötigt eine Stütze oder kräftige Pflanzpartner
⤵️ Klassifizierung
Ordnung: Weinrebenartige
Familie: Weinrebengewächse
Gattung: Jungfernreben

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Diese Pflanze ist in Mitteleuropa nicht heimisch
Markus Wichert

Bedenke, die auf heimische Wildpflanzen angewiesenen Tierarten, wie die meisten Wildbienen- und Schmetterlingsarten sowie davon abhängige Vögel, sind von einem dramatischen Artenschwund betroffen. Mit heimischen Arten kannst du etwas zum Erhalt beitragen.

Markus Wichert Naturgärtner

Was ist Selbstkletternde Jungfernrebe?

Selbstkletternde Jungfernrebe (Parthenocissus quinquefolia) kennt man im Garten besser unter der Bezeichnung Wilder Wein – dazu gehören auch andere Weinrebengewächse (Vitaceae) wie die Gewöhnliche Jungfernrebe (Parthenocissus vitacea) und die Dreispitzige Jungfernrebe (Parthenocissus tricuspidata). Beheimatet ist sie ursprünglich im Osten Nord- und Mittelamerikas, wo sie an Waldrändern und in Gebüschen vorkommt.

Die Kletterpflanze erreicht mit ihren an den Enden zu Haftscheiben umgebildeten gegabelten Ranken eine Höhe von bis zu 20 Metern – und das rasant, denn pro Jahr legt sie bis zu zwei Meter zu und bewächst Hausfassaden und andere Rankmöglichkeiten in Windeseile. Ihre Triebe verholzen mit der Zeit.

Die sommergrünen Blätter sind meist fünfzählig gefingert mit 4-10 Zentimeter langen schmalen Blättchen mit einer matt frischgrünen Oberseite, bläulichgrünen Unterseite und scharf gesägtem Rand. Gegen Ende des Jahres erstrahlen sie in einer prachtvollen zunächst orangeroten, zuletzt karminroten Herbstfärbung.

Die weißlichen Blüten der Selbstkletternden Jungfernrebe sind recht unscheinbar und stehen in unauffälligen halbkugeligen Rispen aus 80-150 Einzelblüten. Sie enthalten vier oder fünf kurze grünliche Kronblätter. Aus ihnen entstehen im Herbst 5-8 Millimeter große dunkelviolette bis blauschwarze Beeren, die weit in den Winter stehenbleiben und sich zuvor meist unter dem Laub versteckt halten.

Selbstkletternde Jungfernrebe im Garten

Quelle: Mariola Anna S/shutterstock.com

Standort

Der Boden sollte mäßig trocken bis frisch, tiefgründig, nährstoffreich und lehmig sein, mit einem neutralen bis leicht alkalischen pH-Wert. Die Pflanzen stehen am liebsten in der Sonne oder im Halbschatten, notfalls sind sie aber sogar schattenverträglich. Allerdings fällt dort die Herbstfärbung nicht ganz so leuchtend aus wie bei sonnigem Stand. Die Pflanzen sind in unseren Breiten vollkommen winterhart bis -25 °C.

Die Haftscheiben sind bei der Selbstkletternden Jungfernrebe nicht so stabil wie bei der Dreispitzigen, daher ist eine Kletterhilfe in Form eines Gitters an Mauern anzuraten – hier findet sie zuverlässiger Halt als an der glatten Wand. Gegebenenfalls kann man sie erst einmal leiten und anbinden, bis sie sich auf den richtigen Weg gemacht hat.

Bei dieser Kletterpflanze muss man beachten, dass sie ein beträchtliches Gewicht zustande bringt; bei Bäumen kann das schon mal Äste zum Brechen bringen. Zudem werden die überwachsenen Pflanzen vom Sonnenlicht abgeschnitten; kleineren Gewächsen kann das zum Verhängnis werden.

Schnitt

Ein Schneiden ist nicht unbedingt erforderlich, außer die Jungfernrebe wagt sich zu weit vor. Dann wird ein Auslichten und selbst ein kräftiger Rückschnitt gut vertragen. Vorsicht ist bei Dachrinnen geboten, wenn die Jungfernrebe an Hauswänden emporklettert – die hat sie schnell verstopft. Da ist vorbeugend ein regelmäßiger Schnitt angesagt.

Vermehrung

Die Selbstkletternde Jungfernrebe lässt sich durch Aussaat oder vegetativ vermehren. Ihre Samen sollte man im Herbst im Freien in Töpfen vorziehen. Grünstecklinge schneidest Du am besten im Frühsommer, halbverholzte Stecklinge im Hochsommer und Steckreiser im Winter.

Verwendung

Wilder Wein ist DIE Kletterpflanze für eine schnelle Begrünung von Fassaden und Mauern, da macht auch die Selbstkletternde Jungfernrebe keine Ausnahme. Sie eignet sich ebenso für Pergola, Klettergerüste und andere Rankmöglichkeiten – hier hängt sie malerisch herab und bildet dichte Schleppen und bildet einen dichtlaubigen Sichtschutz und Windschutz. Parthenocissus quinquefolia ist rauchhart und verträgt auch die Abgase des innerstädtischen Klimas problemlos.

Schädlinge

Parthenocissus quinquefolia ist nicht nur sehr dekorativ, sondern auch ausgesprochen hart im Nehmen: Krankheiten oder Schädlinge wirst Du an den äußerst robusten Kletterpflanzen so gut wie nie finden.

Ökologie

Die bis zu fünf Millimeter großen Endscheiben der Ranken funktionieren wie kleine Saugnäpfe – die Selbstkletternde Jungfernrebe ist da noch relativ harmlos beim Klettern, andere halten sich sogar an Fensterscheiben fest. Dessen ungeachtet verschattet sie das Mauerwerk und kann so im Sommer für angenehme Kühle sorgen. Zudem bietet es zahlreichen Insekten, Spinnentieren und auch Vögeln Unterschlupf, zumindest bis zum herbstlichen Laubfall.

Mit ihrem ausgedehnten Wurzelsystem ist die Selbstkletternde Jungfernrebe schnell renitent; sie wieder loszuwerden ist daher nicht ganz einfach. Bisweilen wachsen ihre Wurzeln an der Kellerwand entlang bis tief in den Boden und machen auch vor Abflussrohren nicht halt. In vielen Ländern gilt sie als invasiver Neophyt, der sich schnell ausbreitet.

Die lange erhalten bleibenden Früchte sind ein willkommenes Winterfutter für hungrige Vögel. In ihrer amerikanischen Heimat sind die Blätter eine wichtige Nahrungsgrundlage für Nachtfalter, die es bei nicht gibt. Dazu gehören Eudryas grata und Phalaenoides glycinae.

Wissenswertes

Ein altes Synonym für Parthenocissus quinquefolia ist Vitis quinquefoliaVitis ist die Gattung des Weinstocks. Der botanische Gattungsname Parthenocissus kommt aus dem Griechischen und bedeutet sinngemäß jungfräulicher Efeu – so weit weg vom deutschen Jungfernrebe also nicht. Der Artname quinquefolia heißt übersetzt fünfblättrig.

Das natürliche Verbreitungsgebiet der Selbstkletternden Jungfernrebe ist zweigeteilt: Ein Areal erstreckt sich von Minnesota nach Norden bis nach Kanada hinein, das zweite von Florida über Mexiko bis nach Guatemala.

Die amerikanischen Ureinwohner verwendeten die Kletterpflanze als Heilpflanze gegen Durchfall und als harntreibendes Mittel.

 

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Fotos (8)

Gesamte Pflanze Selbstkletternde Jungfernrebe
Selbstkletternde Jungfernrebe: Gesamte Pflanze
Frucht Selbstkletternde Jungfernrebe
Quelle: Cbaile19, CC0, via Wikimedia Commons
Blatt Selbstkletternde Jungfernrebe
Quelle: Pancrat, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Gesamte Pflanze Selbstkletternde Jungfernrebe
Quelle: Moralist, Public domain, via Wikimedia Commons
Blatt Selbstkletternde Jungfernrebe
Selbstkletternde Jungfernrebe: Blatt
Frucht Selbstkletternde Jungfernrebe
Selbstkletternde Jungfernrebe: Frucht
Hecke Selbstkletternde Jungfernrebe
Wilder Wein als Hecke | Selbstkletternde Jungfernrebe: Hecke
Gesamte Pflanze Selbstkletternde Jungfernrebe
Quelle: Mariola Anna S/shutterstock.com

Sortentabelle

Parthenocissus quinquefolia
Parthenocissus quinquefoliaSelbstkletternde Jungfernrebe
  • nicht heimisch (Neophyt)
Parthenocissus quinquefolia 'Engelmannii'
Quelle:TinaSova20/shutterstock.com
Parthenocissus quinquefolia 'Engelmannii'Selbstklimmender Mauerwein 'Engelmannii'
  • nicht heimisch (Neophyt)
PflanzeWuchsStandortBlüteKaufen
Selbstkletternde JungfernrebeParthenocissus quinquefoliaWildform

kletternd
10 - 20 m


Kübel geeignet

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ab 12,10 €
Selbstklimmender Mauerwein 'Engelmannii'Parthenocissus quinquefolia 'Engelmannii'Haftwurzeln

kletternd
10 - 12 m
2 - 4 m


Kübel geeignet

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j
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o
n
d
ab 12,10 €

Häufige Fragen

Wo kann man Selbstkletternde Jungfernrebe kaufen?

Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Selbstkletternde Jungfernrebe kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.

Ist die Selbstkletternde Jungfernrebe giftig?

Die verführerischen schwarzen Beeren sollte man lieber nicht essen; sie sind zwar nur schwach giftig, rufen aber beim Verzehr unangenehme Bauchschmerzen, schlimmstenfalls Übelkeit, Erbrechen und Durchfälle hervor. Das liegt an der darin enthaltenen Oxalsäure, die in größeren Mengen sogar Nierenschäden auslöst. Glücklicherweise wird man sie wegen ihres durchdringenden Geschmacks bestenfalls probieren. Jedenfalls nichts für Marmelade oder dergleichen. Vögeln machen die Früchte hingegen nichts aus – sie fressen das nahrhafte Winterfutter mit besonderer Vorliebe. Bei Haustieren wie Hunden und Katzen sollte man lieber keine Experimente machen – sie werden allerdings auch selten auf die Idee kommen, sich an den Blättern oder Früchten zu vergreifen. Für Pferde ist Wilder Wein grundsätzlich giftig, auch die Selbstkletternde Jungfernrebe.

Wann pflanzt man Jungfernrebe?

Die Selbstkletternde Jungfernrebe und andere Arten und Sorten von Wilder Wein pflanzt man am besten im Frühjahr nach den Eisheiligen. Dann wachsen sie am zuverlässigsten an; ein Setzen ist auch im Sommer möglich, aber da wird es oft schnell zu trocken für ein vernünftiges Anwachsen, und im Herbst drohen schneller Fröste als sich das Wurzelsystem fest einrichten kann.

Hat Wilder Wein Früchte?

Ja, auch wenn die nur wenig mehr auffallen als die noch unscheinbareren grünlichen Blüten. Die Beeren sind 5-8 Millimeter groß und blauschwarz bis dunkelviolett. Im Herbst verbergen sie sich zumeist noch hinter den Blättern, die aber alsbald orange und rot verfärbt abfallen und die versteckten Rispen mit den Beerchen zum Vorschein kommen lassen. Die sollte man besser den Vögeln überlassen – für die sind sie ein wichtiges Winterfutter, während sie für Menschen wegen der darin enthaltenen Oxalsäure giftig sind.

Wert für Insekten und Vögel

Selbstkletternde Jungfernrebe ist nicht heimisch, aber dennoch Nahrungsquelle/Lebensraum für Schmetterlingsraupen und Vögel

Raupenarten:
0
Vogelschutzgehölz & Vogelnährgehölz
ja

Schmetterlingsarten

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Kübel- und Balkonpflanzen als Sichtschutz

Themen

Balkon und Terrasse
ArTono/shutterstock.com
Bäume mit weißen Blüten
Michiru13/shutterstock.com
Kübel- und Balkonpflanzen als Sichtschutz
Tomanovic Violeta/shutterstuck.com
Am Inhalt mitgewirkt haben:
Dr. rer. medic. Harald Stephan
Dr. rer. medic. Harald Stephan Diplom-Biologe
Markus Wichert
Markus Wichert Naturgärtner
Thomas Puhlmann
Thomas Puhlmann Balkongärtner
Sebastian Hadj Ahmed
Sebastian Hadj Ahmed Balkongärtner
Stand:
26.10.2023