https://www.naturadb.de/pflanzen/oenothera-versicolor/
Licht: | Sonne |
Boden: | durchlässig bis normal |
Wasser: | trocken |
Nährstoffe: | normaler Boden |
Pflanzenart: | Zweijährige |
Wuchs: | aufrecht, buschig |
Höhe: | 20 - 40 cm |
Breite: | 25 - 30 cm |
Wurzelsystem: | Pfahlwurzler |
Blütenfarbe: | orange |
Blühzeit: | |
Blütenform: | schalenförmig |
Blattfarbe: | grün |
Blattform: | lanzettlich, gesägt |
Schneckenunempfindlich: | ja |
Wildbienen: | 1 (Nektar und/oder Pollen, davon keine spezialisiert) |
Käfer: | 1 |
Thematisch passende Pflanzen:
Anzeige*
Bedenke, die auf heimische Wildpflanzen angewiesenen Tierarten, wie die meisten Wildbienen- und Schmetterlingsarten sowie davon abhängige Vögel, sind von einem dramatischen Artenschwund betroffen. Mit heimischen Arten kannst du etwas zum Erhalt beitragen.
Oenothera versicolor ist eine zusehends beliebter werdende Zierpflanze aus der Familie der Nachtkerzengewächse (Onagraceae), die in Südamerika von Peru und Ecuador bis nach Bolivien und Nordargentinien beheimatet ist. Zu ihrer Beliebtheit hat sicher beigetragen, dass sie im Gegensatz zu anderen Nachtkerzen vorzugsweise tagsüber statt nachts blüht, und das häufig bereits im ersten Jahr.
Die buschig wachsende zweijährige Staude verfügt über eine kräftige Pfahlwurzel. Sie wird bis zu einem Meter hoch und blüht vom Sommer bis in den späten Herbst hinein. Die meisten der glänzenden gesägten Blätter stehen in einer grundständigen Rosette. Hier sind sie 20-25 Zentimeter lang und 1,5-3,5 Zentimeter breit, schmal-lanzettlich und verschmälern sich allmählich in den Blattstiel. Weiter oben am wenig verzweigten Stängel werden sie zusehends schmaler, kleiner und sitzend, 8-12 Zentimeter lang und nur noch 0,6-2 Zentmeter breit. Mitunter macht sie es wie ihre Verwandtschaft und bildet im ersten Jahr nur die Blattrosette; dann blüht sie erst im Folgejahr.
Die zwittrigen rötlich-orangefarbenen Blüten erscheinen in Ähren an den Enden der Triebe; sie haben einen Durchmesser von 6-8 Zentimetern und eine Kronenlänge von 1,2-2,5 Zentimeter. Sie weisen vier breit verkehrt-eiförmige gleichartig geformte Blütenblätter auf, die eine breit ausladende Schale bilden. Sie sind vorwiegend gelb, mit einer roten Färbung der Basis und entlang der Adern. Oft beginnen sie mit einem zarten apricot und werden mit der Zeit kräftig orange. Die 6-10 Millimeter langen Staubblätter tragen die mehr als halb so großen Staubbeutel, der Griffel ist nur kurz und wird von vier großen gelben Narben überragt. Aus den Fruchtknoten bildet sich eine 1,5-3 Zentimeter lange und 5-9 Millimeter breite Kapsel mit millimetergroßen ovalen Samen.
Wie auch andere Nachtkerzen bevorzugt die Oenothera versicolor einen mageren bis mäßig fruchtbaren, gut wasserdurchlässigen und gerne auch steinig-sandigen Boden. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden, ebenso wie übermäßiges Düngen. Sie sollte in der vollen Sonne stehen, damit sie reichhaltig blüht. Trotz ihres südamerikanischen Ursprungs ist sie bis mindestens -10 °C winterhart.
Oenthothera versicolor sollte man nur schneiden, um alte verwelkte Anteile zu beseitigen. Ansonsten braucht sie keine besondere Pflege. Mit rechtzeitigem Abtrennen der Fruchtstände kann man eine Selbstaussaat verhindern, falls man diese vermeiden möchte. Wer es nicht unbedingt ganz so „ordentlich“ haben muss: Lässt man die Stängel stehen, können sie gegebenenfalls von interessierten Wildbienen für die nächste Brutsaison genutzt werden.
Diese südamerikanische Nachtkerze bekommt man im Gartenfachhandel häufig als Jungpflanze angeboten. Die Vermehrung mit Samen ist problemlos möglich; man sät sie im zeitigen Frühjahr an Ort und Stelle im Garten aus. Sie sorgt auch kräftig für Selbstaussaat. Ein Verpflanzen sollte man möglichst vermeiden, da die Pfahlwurzeln recht empfindlich auf Eingriffe reagieren.
Die nicht übermäßig große Oenothera versicolor macht sich gut in sonnenbeschienenen Steingärten und Staudenbeeten, auf Trockenmauern und in Blumenbeeten, wo sie einen dekorativen Hintergrund bildet. Davor lässt sie sich mit einer Vielzahl von kleineren Arten kombinieren.
Schnecken verschmähen auch die exotischen Nachtkerzen nicht, so lange sie jung und frisch sind. Später sind sie offenbar uninteressant. Darüber hinaus wird Oenothera versicolor mitunter von Mehltau und Blattflecken befallen. Wurzelfäule tritt nur bei zu schwerem und zu nassem Boden auf.
Durch die kurzen Griffel können die Blüten leicht vom eigenen Pollen selbstbestäubt werden. In ihrer amerikanischen Heimat kommen vor allem Falter und Bienen als Bestäuber zum Einsatz; wegen ihrer am Tag geöffneten Blüten sind sie für unsere einheimische Faune schon wesentlich interessanter als die nur nachts geöffnete, ursprünglich aus Nordamerika kommende Zweijährige Nachtkerze. Dessen ungeachtet bleibt ihr ökologischer Nutzwert in unseren Breiten gering.
Die Verbreitung der Samen erfolgt mit dem Wind oder mit der Schwerkraft, wenn die Kapseln von vorübergehenden Tieren gestreift werden.
Von Oenothera versicolor hätten wir in Europa wahrscheinlich noch nichts gehört, wenn nicht die Sorte ‚Sunset Boulevard‘ weltweit ihren Siegeszug als Zierpflanze angetreten hätte. Andere Kultivare und Sorten wird man im Gartenfachhandel nur schwerlich finden.
Zweijähre Pflanzen bilden im ersten Jahr meist nur eine flache Rosette. Im nächsten Jahr wächst die Pflanze in die Höhe, blüht und versamt sich. Die Pflanze stirbt und aus dem Samen entsteht die nächste Generation.
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Rote Nachtkerze kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.
Die Sorte ‚Sunset Boulevard‘ gehört zu den beliebtesten Nachtkerzensorten des Gartenfachhandels: sie blüht meistens bereits im ersten Jahr, bleibt maximal einen Meter hoch und öffnet ihre Blüten auch am Tag.
Rote Nachtkerze ist nicht heimisch, aber dennoch Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen