https://www.naturadb.de/pflanzen/malva-neglecta/
Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | lehmig |
Wasser: | frisch bis trocken |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
Pflanzenart: | Zweijährige |
Wuchs: | bodendeckend |
Höhe: | 10 - 40 cm |
frostverträglich: | bis -40 °C (bis Klimazone 3) |
Wurzelsystem: | Pfahlwurzler |
Blütenfarbe: | rosa |
Blühzeit: | |
Blütenform: | kronblättrig, radiärsymmetrisch |
Blattfarbe: | grün |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | rund bis rundlich |
Schneckenunempfindlich: | ja |
Bestandssituation (Rote Liste): | sehr häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | ungefährdet |
Wildbienen: | 1 (Nektar und/oder Pollen, davon 1 spezialisiert) |
Raupen: | 8 (davon 3 spezialisiert) |
Nektarwert: | 2/4 - mäßig |
Pollenwert: | 1/4 - gering |
floraweb.de.
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 bis montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
ist essbar |
Blätter, Blüten Verwendung: Salat, Kräuter, Tee, Gemüse |
Aussaat: | |
Keimer: | Dunkelkeimer, Kaltkeimer |
Keimtiefe: | ca. 1 cm |
Keimdauer: | ca. 3-4 Wochen |
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Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Weg-Malve, Feld-Malve oder Kleine Käsepappel (Malva neglecta) gehört zur Familie der Malvengewächse (Malvaceae) und ist an Mauern und Wegen, Unkrautfluren, Ackerrändern und nicht zuletzt nährstoffreichen Misthaufen und Ställen häufig zu finden. Es handelt sich dabei um eine ein- oder zweijährige krautige Pflanze, die 10-40 Zentimeter hoch wird und faserige Wurzeln ausbildet. Ihre Blätter stehen wechselständig; sie sind bis zu 10 Zentimeter lang gestielt, die dicht behaarte Blattspreite ist rundlich bis nierenförmig und mehr oder weniger fünf- bis neunlappig geteilt, mit gezähntem Rand und einer Länge von 2-6 Zentimetern.
Die Blüten erscheinen in den Blattachseln einzeln oder bis zu sechst. Sie sind zwittrig, radiärsymmetrisch und fünfzählig, mit drei Außenkelchblättern und fünf Kelchblättern. Bei der Weg-Malve sind die weißen bis rosafarbenen Kronblätter etwa einen Zentimeter lang und doppelt so lang wie die Kelchblätter und an der Spitze tief ausgerandet, mit flachen Kronzipfeln und glatten, am Rand abgerundeten und kurz behaarten Teilfrüchten.
Die Weg-Malve ist recht anspruchslos, gedeiht aber am besten auf einem frischen und nährstoffreichen, humosen Lehmboden. Sie bevorzugt Halbschatten.
Ein Schnitt ist bei der pflegeleichten Weg-Malve nur zum Entfernen verwelkter Triebe notwendig, oder wenn man eine Selbstaussaat verhindern möchte.
Die Vermehrung der Weg-Malve mit Samen ist einfach.
Mit ihren hübschen kleinen Blüten macht sich die Weg-Malve gut im Apotheker- oder Bauerngarten.
Schmetterlingsraupen an der Weg-Malve sollte man nicht als Schädlinge betrachten, zumal viele der dort ansässigen Tiere im Bestand stark gefährdet sind. Neben Raupen findet man häufig Blattläuse und Rostpilze. Bei feuchtem Stand treten auch weitere Pilzkrankheiten auf, vor allem Mehltau.
Die Weg-Malve unterliegt einer Selbst- oder Insektenbestäubung, wobei ihr Bienen und Fliegen hilfreich zur Seite stehen. Pollen sammelt die Wildbiene Eucera macroglossa für ihre Nachkommenschaft. Als Raupenfutter verwenden vier Schmetterlinge die Pflanze, die Malveneule (Acontia lucida), Ampfer-Rindeneule (Acronicta rumicis), Malven-Dickkopffalter (Carcharodus alceae) und der Wegrand-Malven-Blattspanner (Larentia clavaria).
Die Verbreitung der Früchte der Käsepappel erfolgt mit dem Wind oder durch das Anhaften an vorüberziehenden Tieren.
Wer sich über die Weg-Malven an Misthaufen wundert: Die Pflanzen sind nicht nur ein Stickstoffzeiger, sondern wachsen besonders gut da, wo viel Ammoniak im Boden ist. Dieser bildet sich beim Abbau von Harnstoff durch Bodenbakterien. Als Futter- oder Heilpflanze disqualifiziert sie sich bei einem solchen Standort: Das Übermaß an gebundenen Nitrat wird im Magen von Tier und Mensch zu giftigem Nitrit umgewandelt. Daher sollte man Weg-Malven für Tee oder als Tierfutter an weniger belasteten Stellen sammeln.
Zweijähre Pflanzen bilden im ersten Jahr meist nur eine flache Rosette. Im nächsten Jahr wächst die Pflanze in die Höhe, blüht und versamt sich. Die Pflanze stirbt und aus dem Samen entsteht die nächste Generation.
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Weg-Malve kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.
Malvenblüten sind eine hübsche Dekoration und essbar. Zudem kann man sie trocknen und zu Tee verarbeiten. Malvenblütentee gilt als entzündungshemmend und soll die Verdauung anregen. Man findet die Blüten der Weg-Malve und anderer Malvenarten häufig in Brusttees und Früchtetee, und bei ansonsten farblich langweiligen Kräuterteemischungen setzt sie farbige Akzente.
Blätter und Blüten der Weg-Malve kann man essen, sie sind nicht giftig und sogar wohlschmeckend. Die Blätter lassen sich als Gemüse oder in einem Salat verwenden. Am besten schmecken allerdings die noch nicht ganz ausgereiften Früchte, die ein wenig an kleine Käseleibe erinnern und auch so schmecken – daher auch die Bezeichnung Käsepappel für die Malve – und die darin enthaltenen Samen. Diese sind aromatisch und haben einen angenehm nussigen Geschmack.
Weg-Malve ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen und Schmetterlingsraupen