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Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | durchlässig bis humos |
Wasser: | frisch |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
Pflanzenart: | Staude |
Wuchs: | aufrecht, unverzweigt |
Höhe: | 60 - 100 cm |
Breite: | 20 - 30 cm |
schnittverträglich: | ja |
frostverträglich: | bis -34 °C (bis Klimazone 4) |
Wurzelsystem: | Flachwurzler |
Thematisch passende Pflanzen:
Blattfarbe: | mittelgrün |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | eiförmig, lanzettlich |
Schneckenunempfindlich: | ja |
Wildbienen: | 10 (Nektar und/oder Pollen, davon keine spezialisiert) |
Schmetterlinge: | 2 |
Raupen: | 6 (davon keine spezialisiert) |
Pflanzen je ㎡: | 7 |
Anwendung im Beet: | Strukturpflanze |
Stütze: | Pflanze benötigt eine Stütze oder kräftige Pflanzpartner |
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Bedenke, die auf heimische Wildpflanzen angewiesenen Tierarten, wie die meisten Wildbienen- und Schmetterlingsarten sowie davon abhängige Vögel, sind von einem dramatischen Artenschwund betroffen. Mit heimischen Arten kannst du etwas zum Erhalt beitragen.
Brennende Liebe, Malteserkreuz, Jerusalemer Kreuz oder Scharlach-Lichtnelke (Lychnis chalcedonica) wächst wild in lichten feuchten Wäldern und Gebüschen von Russland bis nach Westchina. Der Vertreter aus der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae) ist im Garten wegen seiner auffälligen leuchtend roten, bisweilen auch rosa oder weißen Blüten beliebt.
Die Brennende Liebe ist eine mehrjährige krautige Pflanze mit einem kurzen überdauernden Rhizom. Ihre meist unverzweigten steif behaarten Stängel sind aufrecht und rund; daran sitzen gegenständige und stängelumfassende, 5-12 Zentimeter lange und 2-5 Zentimeter breite eiförmige mittelgrüne Blätter mit herzförmigem Grund und einer kleinen Spitze am Ende. Grundständig bilden die Blätter eine Rosette; hier sind sie oval bis lanzettlich.
An den Enden der Stängel erscheinen von Mai bis Juli die stieltellerförmigen Blüten in flachen doldenartigen Scheinrispen mit lanzettlichen Tragblättern. Dort stehen sie zu 10-30 Exemplaren; sie sind 1-3 Zentimeter breit, sternförmig, zwittrig und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die Kelchblätter sind grün, dreieckig-lanzettlich, 1-2 Zentimeter lang und unten miteinander verwachsen. Wie bei Lichtnelken üblich sind die Kronblätter tief gespalten und bilden am Grund eine Röhre; ihre Farbe ist feuerrot, bei Sorten auch heller rosa oder weiß. Am Übergang zur Kelchröhre steht eine zweireihige kleine Nebenkrone. Überragt wird diese von zehn Staubblättern, die aus der Kelchröhre hervorschauen; hier finden sich auch fünf Griffel mit ebenso vielen Narben. Die Platten der Kronblätter sind etwa 1,5 Zentimeter lang.
Aus den Blüten entwickeln sich 8-10 Millimeter große eiförmige Kapselfrüchte, die sich eingetrocknet an ihrer Spitze mit fünf Klappen öffnen und die warzigen, nierenförmigen und braunroten Samen entlassen.
Die Brennende Liebe brennt für einen frischen, nährstoff- und humusreichen Boden mit Sonne oder Halbschatten. Staunässe wird nicht vertragen; schwere Böden solltest Du daher mit Kies oder Sand drainieren. Große Pflanzen brauchen eine Stütze und einen windgeschützten Standort, damit sie nicht so schnell umknicken. Sie sind vollkommen frosthart bis -34 °C; gerade im Winter darf die Brennende Liebe nicht zu nass stehen.
Für eine zweite Blüte kannst Du sorgen, indem Du die verblühten Dolden regelmäßig abknipst oder kurzerhand die ganzen Pflanzen nach der ersten Blütezeit bis auf eine Handbreit über dem Boden radikal zurückschneidest. Dadurch treiben die Pflanzen noch einmal aus und blühen im Herbst gleich noch einmal, wenn auch nicht mehr so reichhaltig wie im Sommer. In diesem Fall solltest Du ihr nach dem Schnitt eine Portion Dünger gönnen, damit sie genug Nährstoffe für den Neuaustrieb bekommt.
Brennende Liebe kannst Du mit Samen vermehren; sie sorgt auch kräftig für Selbstaussaat. Die Aussaat erfolgt am besten im Herbst unmittelbar nach der Samenreife oder im darauffolgenden Frühjahr direkt im Freiland oder in Töpfen. Eine Selbstaussaat ist durchaus erwünscht, denn allzu langlebig sind die schönen Stauden leider nicht. Bei den Sorten ist nur eine vegetative Vermehrung möglich. Hierfür kannst Du die Bestände nach der Blütezeit teilen und versetzen.
Brennende Liebe ist unverzichtbarer Bestandteil jedes klassischen Bauerngartens. Sie lässt sich auf freien Flächen, im Steingarten, in Krautrabatten oder als Begleiter anderer Stauden im Staudengarten einsetzen, wo sie in kleinen Gruppen gepflanzt am besten zur Geltung kommt.
Die leuchtend rote Farbe der Blüten lässt sich wunderbar mit anderen ähnlich prägnanten Farben kombinieren, etwa mit weißer Schafgarbe und Margeriten, blauem Rittersporn oder gelben Nachtkerzen. Weiße und rosa Sorten sind besonders schön, wenn man sie mit anderen weiß oder rosa blühenden Pflanzen zusammenstellt. Ebenso passen dekorative Gräser wie Federborstengras und Rutenhirse dazu.
Die Brennende Liebe gibt auch eine dekorative Schnittblume für die Vase, zumal ihre Blüten lange haltbar sind.
Brennende Liebe wird von verschiedenen Pilzkrankheiten heimgesucht, die ebenso wie Viruserkrankungen für Flecken auf den Blättern sorgen. Wurzelgallen sind auf die Aktivität von Wurzelgallälchen zurückzuführen. Andererseits machen Schneckenmeistens einen Bogen um die Pflanze.
Die langen Kronröhren machen den Nektar nur Insekten mit langen Rüsseln zugänglich, vor allem Schmetterlingen und großen Hummeln.
In einigen Teilen der USA und Kanadas gilt die Brennende Liebe als eingebürgerter Neophyt. Interessanterweise fand man die Pflanzen bei uns früher wesentlich häufiger ausgewildert. Das mag damit zusammenhängen, dass Lychnis chalcedonica in der Vergangenheit wesentlich öfter gepflanzt wurde als heute, aber auch mit weniger geeigneten Lebensräumen. Die heutigen deutschen Bestände sind klein und sehr unbeständig.
Die Brennende Liebe hat man bereits im 16. Jahrhundert in Gärten gehalten; importiert wurde sie aus der Türkei, daher auch der Artname chalcedonica, also aus der Stadt Chalcedon nahe Konstantinopel stammend. Der erste schriftliche Nachweis stammt vom Schweizer Naturforscher Conrad Gessner (1516-1565), der die türkischen Mitbringsel in seinem Garten kultivierte.
Als Malteserkreuz bezeichnet man sie, weil die Blüten mit ihrer Form und Farbe an das typische Kreuz des Malteserordens erinnern. Bis ins Biedermeier war die Brennende Liebe äußerst gefragt und fand sich auch in Goethes Garten am Weimarer Frauenplan; später ebbte die Beliebtheit deutlich ab, um in der Neuzeit eine Renaissance zu erfahren.
Heute gibt es neben der knallig roten Wildform auch zahlreiche Sorten mit rosa, orangefarbenen oder weißen Blüten, zum Beispiel Lychnis chalcedonica ‚Rosea‘ und Lychnis chalcedonica ‚Alba‘. Auch gefüllte Blüten sind im Handel erhältlich. Hier läuft die Brennende Liebe bisweilen noch unter ihrem alten Namen Silene chalcedonica. Die beliebte Zierpflanze hat auch den Award of Garden Merit der Royal Horticultural Society gewonnen.
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Pflanze | Wuchs | Standort | Blüte | Kaufen |
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Brennende LiebeLychnis chalcedonicaWildform | aufrecht, unverzweigt 60 - 100 cm 20 - 30 cm |
| ab 3,20 € | |
Rosablühende Brennende Liebe 'Alba'Lychnis chalcedonica 'Alba' | buschig, horstbildend 80 - 100 cm 50 - 60 cm |
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Rosablühende Brennende Liebe 'Carnea'Lychnis chalcedonica 'Carnea' | aufrecht 60 - 90 cm 20 - 30 cm |
| ab 4,40 € | |
Rosablühende Brennende Liebe 'Rosea'Lychnis chalcedonica 'Rosea' | aufrecht 40 - 60 cm 20 - 30 cm |
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Brennende Liebe kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.
Die Brennende Liebe kann man mit Samen vermehren – die bringt man im Herbst oder im Frühjahr nach der Samenreife direkt im Freiland oder in Töpfen aus. Sie keimen schnell und zuverlässig; ohne Dein Zutun sorgt die Brennende Liebe auch für reichhaltige Selbstaussaat. Damit stellt sie sicher, dass sie lange Jahre im Garten bleibt, denn länger als ein paar Jahre halten die sommergrünen Zierstauden nicht.
Die Brennende Liebe wird im Volksmund gerne auch als Malteserkreuz bezeichnet – wegen ihrer charakteristischen Blüten. Die sind zwar fünfzählig und haben nicht vier Arme wie ein klassisches Kreuz, sie sind aber ebenso wie das Kreuz des Malteserordens knallrot mit ausladenden Armen. Die Kronblätter sind wie bei Lichtnelken üblich tief geschlitzt, sodass sie eine windmühlenartige Form bekommen. Sie stehen in großen doldenartigen Scheinrispen an den Enden unverzweigter aufrechter Stängel. Diese sind ebenso wie die eiförmigen bis lanzettlichen Blätter leicht behaart, und in der Erde verbirgt sich ein kurzes Rhizom, mit dem die Brennende Liebe den Winter überdauert.
Brennende Liebe ist nicht heimisch, aber dennoch Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und Schmetterlingsraupen