Was ist Heide-Nelke?
Heide-Nelke (Dianthus deltoides) ist in Eurasien weit verbreitet. Das Mitglied aus der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae) findet sich zerstreut in silikatreichen Magerrasen und Magerweiden, an Böschungen und Rändern von Mooren wie auch auf Sandrasengesellschaften.
Es handelt sich dabei um eine 15-30 Zentimeter hohe ausdauernde krautige Pflanze mit einer faserigen Wurzel und kriechenden aufsteigenden runden und behaarten Stängeln, die sich nur bodennah verzweigen. Sie bilden oftmals einen dichten Teppich. Die auf den verdickten Stängelknoten sitzenden Blätter stehen gegenständig und sind behaart, schmal-linealisch spitz auslaufend, mit drei deutlichen Nerven auf der Unterseite. Die Oberseite ist dunkel graugrün, die Unterseite hellgrau grün.
Bei der Heide-Nelke gibt es zwittrige oder rein weibliche Exemplare. Ihre fünfzähligen und radiärsymmetrischen geruchlosen Blüten stehen einzeln oder in wenigblütigen Rispen. Am Grunde des Kelches sitzen zwei eiförmige Hochblätter mit einer auslaufenden Granne, die halb so lang sind wie der Kelch. Auch die Kelchblätter sind gespitzt, die zentimeterlangen Kronbätter bilden am Ende des Kelches eine runde Platte. Sie sind purpurfarben mit einer dunklen Zeichnung, die im Gesamtbild einen gezackten Ring ergibt, weißen Pünktchen und deutlichen Zähnen am Ende. Die länglichen Kapselfrüchte öffenen sich am oberen Ende mit vier Zähnen und geben die zahlreichen eiförmigen und leicht gespitzten platten schwarzen Samen frei.
Heide-Nelke im Garten

Quelle: Jonas Vegele/shutterstock.com
Standort
Die Heide-Nelke bevorzugt einen trockenen bis mäßig frischen, möglichst kalkarmen und mäßig sauren humosen Sand-, Lehm- oder Torfboden. Sie steht gerne in der Sonne und ist absolut winterfest. Staunässe und allzu reichliche Düngung verträgt sie nicht.
Schnitt
Nach der Blüte sollte man die Pflanzen gründlich zurückschneiden. Sie danken es im kommenden Jahr mit buschigem Wuchs und reichlicher Blüte.
Vermehrung
Am leichtesten lässt sich die Heide-Nelke durch Samen oder Stecklinge vermehren; ein Teilen verträgt sie schlecht.
Verwendung
Die Heide-Nelke ist ein hübscher Bodendecker für Steinbeete oder Heidegärten und trockene sonnenbeschienene Mauern.
Schädlinge
Über junge Sämlinge machen sich Schneckenmit Vorliebe her. Frisches Grün ist oft von Blattläusen übersät, und bei feuchtem Stand können Mehltau und Grauschimmel auftreten.
Ökologie
Hauptbestäuber der Heide-Nelke sind Schmetterlinge, die mit ihren langen Rüsseln die Nektarien leicht erreichen. Ansonsten finden sich hier viele weitere hungrige Insekten ein. Die Blätter nutzt die Karthäusernelken-Kapseleule (Hadena compta) als Raupenfutter. Wie der Name bereits andeutet frisst sie zudem die jungen Fruchtkapseln von nur wenigen Nelkengewächsen.
Wissenswertes
2012 wurde die Heide-Nelke zur Blume des Jahres gekürt. Sie kommt in Deutschland nur regional gehäuft vor und ist anderweitig sehr selten, sodass man sie unter Naturschutz gestellt hat. In manchen Bundesländern steht sie auf der Roten Liste und darf keinesfalls gepflückt werden.
Neben der purpurroten Wildform gibt es auch weiße, rosafarbene und rote Zuchtsorten. Einige davon haben gefüllte Blüten.
Was sind mehrjährige Stauden?
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Markus Wichert
Naturgärtner