https://www.naturadb.de/pflanzen/ceratophyllum-demersum/
Licht: | Sonne bis Schatten |
Wasser: | Wasserpflanze |
Pflanzenart: | Staude |
Wuchs: | buschig |
Höhe: | 10 - 100 cm |
Breite: | 1 - 1,5 m |
frostverträglich: | bis -28 °C (bis Klimazone 5) |
Blütenfarbe: | grün |
Blühzeit: | |
Blütenform: | klein, unscheinbar |
Blattfarbe: | dunkelgrün |
Blattphase: | wintergrün |
Blattform: | rund bis rundlich, feinfiedrig, quirlartig, gezähnt |
floraweb.de.
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 bis montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
Pflanzen je ㎡: | 7 |
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Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Das Raue Hornblatt stand Pate beim Namen seiner Familie, der Hornblattgewächse (Ceratophyllaceae). Dabei handelt es sich allesamt um Wasserpflanzen; das Raue Hornblatt selbst wächst in nährstoffreichen fließenden Gewässern Europas, Nordasiens und Nordamerikas, wo es in einer Wassertiefe von 0,5-10 Metern gedeiht. Man findet es in Seen, Weihern sowie Auwäldern und Altarmen von Flüssen.
Raues Hornblatt treibt entweder frei im Wasser oder verankert sich mit wurzelähnlichen Rhizoiden im Grund. Es besteht vor allem aus bis zu einem Meter langen Stängeln mit starren, dunkelgrünen und leicht zerbrechlichen Blättern, die sich vor allem bei reichlich Licht ebenso wie die Stängel rötlich verfärben. Sie sind dünn, ein oder zweimal gabelig geteilt und laufen in scharfe Spitzen aus.
Seine unscheinbaren kleinen Blüten kommen nur selten zur Entwicklung und blühen von Juli bis September; sie sind getrenntgeschlechtlich, wobei die männlichen tiefer stehen als die weiblichen. Aus Letzteren entwickeln sich eiförmige schwarze Früchte mit einem langen stachelartigen Fortsatz. Die kalte Jahreszeit überstehen die Hornblätter mithilfe von Winterknospen (Turionen), die reichlich Stärke enthalten und am Grund auf den Frühling warten.
Das Raue Hornblatt braucht vor allem fließendes, nährstoffreiches Wasser und einen schlammigen humosen Boden. Im Gartenteich kannst Du es in einer Tiefe von 0,5-10 Metern halten – sprich es ist für alle Teichgrößen geeignet. Während des Sommers hat es gerne einen warmen Stand und kommt problemlos damit klar, wenn die pralle Sonne mittags auf das Wasser scheint.
Bei allen Vorteilen von Ceratophyllum demersum musst Du bei starker Vermehrung darauf achten, dass der Teich im Winter nicht durch Fäulnisgase kollabiert. Daher ist es bei großen Vorkommen mitunter ratsam, einen Teil der Biomasse aus dem Gartenteich zu entfernen. Auf dem Komposthaufen verrotten die Reste des Hornblatts sehr schnell.
Die Vermehrung mit Samen spielt eine weitaus geringere Rolle als die vegetative. Teile der Sprosse wachsen problemlos weiter, und im Herbst bilden sich Überdauerungsorgane. Diese stärkereichen Winterknospen (Turionen) warten gut vor Frost und Eis geschützt am Boden des Teiches auf höhere Temperaturen und bilden im Frühjahr Gase, mit denen sie in höhere Wasserschichten aufsteigen und auswachsen. In aller Regel wirst Du ein Hornblatt im Gartenhandel kaufen und brauchst Dich nach der Ansiedlung im Teich nie wieder darum zu kümmern.
Raues Hornblatt gehört zu den bevorzugten Teichgewächsen, denn es kommt mit vielen Standortbedingungen klar und hält das Wasser sauber. Zudem finden Jungfische zwischen den Ästen Zuflucht, und andere Wasserpflanzen wie Froschbiss, Seerosen und Teichrosen können problemlos über ihm gedeihen.
Das Raue Hornblatt hat sich erst sekundär wieder an das Wasserleben angepasst. Daher bildet es keine echten Wurzeln, sondern ähnliche Strukturen, die man analog zu den Algen als Rhizoide bezeichnet. Spaltöffnungen zum Gasaustausch fehlen völlig, und reichlich gebildete Gerbstoffe verhindern Fäulnis.
Der Unterwasserblüher produziert eigentlich recht normal aussehende Blüten; deren Bestäubung erfolgt jedoch nicht durch Insekten. Bei der eher ungewöhnlichen Wasserbestäubung sinken die Pollenkörner von den männlichen Blüten weiter oben durch ihr hohes spezifisches Gewicht nach unten und bestäuben dabei die tiefergelegenen weiblichen Blüten. Die stacheligen Nüsschen bilden Klettfrüchte, die sich in der Reife ablösen und im Gefieder von Enten und anderen Wasservögeln die Reise in neue Gefilde antreten.
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Raues Hornblatt kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.
Raues Hornblatt ist in Mitteleuropa heimisch und dürfte deshalb einen Wert für Bienen, Schmetterlinge & Co. haben.