
Früher hatten sie viele Namen: Eierpflaume, Backpflaume, Mirabellen, Zwetschgen oder auch Renekloden. Viele kennen diese Namen nicht, denn die Unterschiede der Pflaumensorten sind vielfältig.
Pflaumenbäume gehören zur Gattung Prunus und zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Genauer gesagt zur Untergattung Prunophora, zu der auch Zwetschgen, Renekloden und Mirabellen gehören. Umgangssprachlich sagt man oft „Pflaume“, meint aber verschiedene Sorten oder Arten – die Unterschiede sind teils botanisch, teils regional geprägt.
Wuchs & Aussehen:
Wuchshöhe: Je nach Sorte ca. 3 bis 6 Meter – es gibt auch kleinere Zuchtformen für kleine Gärten oder als Spalier.
Wuchsform: meist rundkronig, locker verzweigt. Blätter: oval bis leicht gezähnt, sommergrün.
Blütezeit: April bis Mai – weiße bis leicht rosafarbene Blüten, bienenfreundlich!
Wurzelwachstum: eher flach, aber weitreichend – daher auf genügend Platz achten.
Die Früchte:
Pflaumenbäume tragen je nach Sorte:
Pflaumen: rundlich bis oval, eher weiches Fruchtfleisch, oft blau oder rot.
Zwetschgen: länglich-oval, festes Fruchtfleisch, meist tiefblau – besonders gut zum Backen! Mirabellen: klein, rund, gelb, süß – perfekt zum Naschen oder Einmachen.
Renekloden: rund, grün bis goldgelb, süß, zart – weniger verbreitet, aber lecker.
Standort und Boden für Pflaumenbäume:
Sonne! Je mehr Sonne, desto süßer die Früchte.
Windgeschützt: besonders in der Blütezeit gegen Spätfrost.
Boden: tiefgründig, nährstoffreich, gut durchlässig. Keine Staunässe!
Kalkliebend – ein leicht alkalischer pH-Wert ist von Vorteil.
Pflege & Schnittmaßnahmen:
Regelmäßiger Auslichtungsschnitt im späten Winter oder Sommer.
Kronenpflege: Licht und Luft in der Krone = gesunde Früchte.
Wurzelschosser bei veredelten Bäumen regelmäßig entfernen.
Bestäubung
Viele Sorten sind selbstfruchtbar
Einige brauchen einen Befruchtungspartner – in der Nähe einen passenden Baum pflanzen!
Bienen und Hummeln übernehmen die Bestäubung – Blüten also sehr wichtig für Insekten!
Nutzen für Tiere & Insekten in diesem Garten:
Blüten: wichtige Nahrungsquelle im Frühjahr für Bienen & Wildbienen.
Fallobst: beliebt bei Vögeln, Insekten, Igeln, Mäusen.
Borke & Laub: Lebensraum für Kleintiere & Mikroorganismen.
Ernte die Früchte, aber wann sind sie reif:
Die Reifezeit hängt stark von der Sorte ab – sie reicht von Juli bis Oktober.
Ein paar grobe Richtwerte:
Frühe Sorten: ab Juli
Mittlere Sorten: ab August
Späte Sorten: bis in den Oktober
Deine Pflaumen zeigen an der Färbung der Frucht wann sie reif sind:
Pflaumen & Zwetschgen: tief blau-violett, eventuell mit leichtem „Reif“ (der matte Film ist normal und schützt die Frucht!)
Mirabellen: leuchtend gelb bis gold
Renekloden: grünlich-gelb oder rötlich – je nach Sorte
Was möchtest du mit den Früchten machen: Natürlich frisch vernaschen, aber alle auf einmal geht nicht.
Kein Problem sie können auch gut als Kompott und Kuchen verwendet werden.
Für Marmelade und Mus auch oder zum Einkochen und Dörren. Die Herstellung des Pflaumen schnaps oder Likör ist eine weitere Verwendung der leckeren Früchte.
Wie lagerfähig sind Pflaumen?
Frisch kannst du Pflaumen im Kühlschrank etwa 3–5 Tage lagern.
Besser nicht übereinander stapeln, die Früchte leiden darunter, werden matschig.
Entkernt und halbiert lassen sich deine Pflaumen super einfrieren. So halten sie sich bis zu 1 Jahr – ideal für Kuchen oder Kompott. Eingemacht als Mus, Kompott oder Marmelade halten sie sich monatelang.
Vorteile eines Pflaumenbaums im Garten:
Leckere, vielseitige Früchte
Pflegeleicht & langlebig
Guter Hausbaum, auch für kleine Gärten (je nach Sorte)
Nützlingsfreundlich
Schön im Frühjahr durch Blüte, im Spätsommer durch Früchte
Welche Krankheiten haben Pflaumenbäume: Monilia-Spitzendürre (Blüten- und Triebsterben) – vorbeugender Schnitt hilft.
Pflaumenwickler (Maden in der Frucht) – durch Nützlinge oder Leimringe kontrollieren.
Scharka-Virus – Pflanze nur resistente Sorten pflanzen (z. B. 'Jojo').