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Bart-Nelke (Dianthus barbatus)
Quelle: Sabina Bajracharya, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Bart-Nelke

Dianthus barbatus

Das Wichtigste auf einen Blick

nicht heimische Wildform (Neophyt) Zweijährige winterhart essbar
  • Aus Südeuropa und Asien stammende Zierpflanze
  • Einjährig oder zweijährig gehalten, bis 60 Zentimeter hoch
  • Lanzettliche dunkelgrüne Blätter und aufrechte Triebe
  • Duftende Blüten in endständigen Scheinrispen, in verschiedenen Rottönen, weiß und/oder gemustert
  • Braucht einen fruchtbaren und durchlässigen Boden mit Sonne oder Halbschatten
  • Winterhart, pflegeleicht und robust
  • Vermehrung mit Samen, durch Teilung oder mit Stecklingen
  • Für Blumenbeete, Rabatten und Steingärten, auch als haltbare Schnittblumen
  • Futterlieferant für Bienen, Schmetterlinge und Vögel
  • Zahlreiche Sorten und Hybriden im Handel erhältlich
🏡 Standort
Licht: Sonne
Boden: durchlässig
Wasser: frisch bis trocken
Nährstoffe: nährstoffreicher Boden
PH-Wert: basisch / kalk
Kübel/Balkon geeignet: ja

Thematisch passende Pflanzen:

🌱 Wuchs
Pflanzenart: Zweijährige
Höhe: 40 - 60 cm
Breite: 30 - 50 cm
frostverträglich: bis -34 °C (bis Klimazone 4)
Wurzelsystem: Flachwurzler
🌼 Blüte
Blütenfarbe: rosa
Blühzeit:
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Blütenform: einfach, gefüllt, Einzelblüte
🍃 Laub
Blattfarbe: grün
Blattform: länglich lanzettlich, ganzrandig
🐝 Ökologie
Wildbienen: 10 (Nektar und/oder Pollen, davon keine spezialisiert)
Schmetterlinge: 4
Raupen: 2 (davon keine spezialisiert)
Nektarwert: 1/4 - gering
Pollenwert: 1/4 - gering

Thematisch passende Pflanzen:

ℹ️ Sonstiges
ist essbar Verwendung: Salat, Kräuter,
Aussaat:
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Pflanzen je ㎡: 11
⤵️ Klassifizierung
Ordnung: Nelkenartige
Familie: Nelkengewächse
Gattung: Nelken

Was ist Bart-Nelke?

Bartnelke oder botanisch korrekt Bart-Nelke (Dianthus barbatus) ist eine beliebte Zierpflanze aus der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae), die von Südeuropa bis in die gemäßigten Zonen von China, Russland und der Mandschurei hinein wild vorkommt. Sie ist eigentlich ausdauernd, wird aber in unseren Gärten zumeist zweijährig gehalten: Im ersten Jahr bildet sie nur eine Blattrosette, im zweiten kommen die charakteristischen Blütenstände hinzu. Bisweilen findet man sie in der freien Natur ausgewildert.

Die Bartnelke weist einen buschigen Wuchs und 40-60 Zentimeter hohe aufrechte, erst im oberen Anteil verzweigte runde Stängel auf. Nelkentypisch sind die gegenständigen sitzenden oder höchstens kurz gestielten, lanzettlichen und am Ende gespitzten Blätter, die eine dunkelgrüne Farbe und einen glatten Rand aufweisen. Sie werden 5-18 Millimeter breit und bis zu zehn Zentimeter lang.

Im Mai und Juni bilden sich an den Enden der Triebe und mit laubblattartigen Hochblättern umgebene büschelige und 8-12 Zentimeter breite Scheinrispen aus 5-30 Blüten. Diese sind 2-3 Zentimeter breit, fünfzählig mit doppelter Blütenhülle, zwittrig und sternförmig. Ihre grünen Kelchblätter sind am Grund zu einer Röhre verwachsen, die von den Kelchzipfeln überragt wird. Darüber thronen die genagelten Kronblätter, deren Ränder fransig-bärtig erscheinen und die der Bart-Nelke zu ihrem Namen verholfen haben. Ihre abwechslungsreiche Farbe schwankt zwischen rot, rosa, scharlach, lachsfarben, weiß und gestreift, wobei das Innere der Blüten oft blasser gepunktet erscheint; einige verändern im Laufe der Blüte die Farbe. Bei der Wildform sind sie einfacher mit roten abspreizenden Kronblättern und weißem Innenteil. Im Inneren der Blüten befinden sich fünf Staubblätter und zwei Griffel. Der angenehme Duft ist typisch nelkenartig würzig.

Aus den Fruchtknoten entwickeln sich nach der Bestäubung etwa einen Zentimeter lange Kapselfrüchte mit zahlreichen Samen.

Bart-Nelke im Garten

Quelle: Irene Fox/shutterstock.com

Standort

Bart-Nelken bevorzugen einen nährstoffreichen, gut durchlässigen neutralen bis alkalischen sandigen oder lehmigen Boden mit Sonne oder Halbschatten. Im Sommer solltest Du sie regelmäßig gießen, nur Staunässe gilt es unbedingt zu vermeiden. Sie sind vollkommen winterhart. Späte Aussaaten solltest Du sicherheitshalber mit etwas Laub oder Reisig vor den ärgsten Minusgraden schützen.

Schnitt

Eigentlich muss man an der ohnehin meist nur zweijährig gehaltenen Bart-Nelke nicht viel herumschneiden. Allerdings empfehlen einige Gärtner, die verblühten Scheinrispen regelmäßig zu entfernen, um so die Blütezeit zu verlängern.

Vermehrung

Du kannst die Bart-Nelke vegetativ mit Stecklingen von Juli bis August oder durch Teilung der Bestände vermehren oder aber durch Aussaat. Für eine reichliche Selbstaussaat sorgt sie auch ohne Dein Zutun. Bei den Sorten steht zu beachten, dass sich die Eigenschaften mangels Vaterschaftsnachweis in den seltensten Fällen rein weiterführen lassen.

Mit der Einjährigkeit oder Zweijährigkeit kannst Du gegebenenfalls etwas nachhelfen: Keimlinge aus nach den Eisheiligen im Freiland gesetzten Bartnelken bilden im ersten Jahr nur eine Blattrosette und die Blüten erst im Folgejahr; im Haus beizeiten vorgezogen können sie bereits im gleichen Jahr zur Blüte kommen. Fürs Erstere nimmt man die Aussaat üblicherweise von April bis Juni vor, für die gleichjährige Blütezeit beginnt man zwischen Februar und April mit der Aussaat. Am besten steckst Du 2-3 Samen in einen Topf mit normaler Anzuchterde und hältst sie im Haus bei 15-20 °C, nach einem Monat ein klein wenig kühler bei 12-14 °C. Die Keimlinge kannst Du dann nach den Eisheiligen mit einem Abstand von etwa 20 Zentimetern im Freiland ausbringen. Für die zweijährige Haltung solltest Du die Samen nicht zu spät im Jahr aussäen, da die Wurzeln dann noch besonders empfindlich auf Fröste reagieren.

Die Samen kannst Du selber ernten, sobald die kleinen Kapseln sich zu öffnen beginnen.

Verwendung

Die Bart-Nelke ist ein geradezu unverzichtbarer Teil von Rabatten, Steingärten und Blumenbeeten. Ebenso gut ist sie zur Bepflanzung von Töpfen, Kästen und Kübeln geeignet und macht auch auf Balkon und Terrasse, notfalls sogar auf der Fensterbank eine gute Figur. Als Schnittblumen bleiben sie in der Vase lange haltbar; schneiden solltest Du sie, sobald sich die ersten Blüten in den Blütenständen geöffnet haben, dann halten sie am längsten durch.

Schädlinge

Vor allem die Jungpflanzen der Bart-Nelke haben es den Schneckenangetan, die nach einem Regenguss die komplette Aussaat zunichte machen können. Blattläuse sind an und für sich weniger gefährlich für die Blütenpracht, allerdings können sie bei starkem Befall die Pflanzen stark schwächen und zudem die Fusarium-Welke übertragen. Ansonsten treten Rostpilze wie Nelkenrost und Nelkenschwärze, Stängelälchen und Viruskrankheiten auf. Bei unter Glas im Gewächshaus oder Wintergarten gezogenen Exemplaren finden sich besonders häufig Spinnmilben und Thripse ein.

Ökologie

Quelle: Tilen Josar/shutterstock.com

Die Bart-Nelke zieht Bienen, Schmetterlinge und Vögel gleichermaßen an. Die ersteren beiden erwärmen sich für den reichlich gebildeten Nektar, wohingegen Piepmätze vor allem an den Samen interessiert sind. Auffällige Besucher unter den Schmetterlingen sind der Kleine Weinschwärmer (Deilephila porcellus) und das Kolibri-artige Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum). Nicht wundern: Bisweilen zerpflücken sogar Eichhörnchen die Blüten und fressen fein säuberlich das zarte Innenleben heraus.

Wissenswertes

Sippen, Unterarten und Varietäten

In Anbetracht des weiten Verbreitungsgebietes von Südeuropa bis nach China haben sich regionale Sippen gebildet, die man als Unterarten und Varietäten ansieht.

Am weitesten verbreitet ist Dianthus barbatus ssp. barbatus mit den Varietäten

  • Dianthus barbatus ssp. barbatus var. barbatus in Südeuropa, Ukraine und Kleinasien,
  • Dianthus barbatus ssp. barbatus var. asiaticus findet sich in China und Nordkorea.

Vergleichsweise selten kommt Dianthus barbatus ssp. compactus in einem Areal zwischen Polen, Ukraine, Italien und der Balkanhalbinsel vor.

Sorten und Hybriden von Dianthus barbatus

Nach Nordeuropa eingeführt wurden die ersten Pflanzen bereits im Mittelalter, vermehrt jedoch erst im 16. Jahrhundert; inzwischen haben sie weltweite Verbreitung gefunden. Neben der Wildform spielen vor allem die zahlreichen Hybriden und Zuchtsorten der Bartnelke in unseren Gärten eine große Rolle. Ihr Farbspektrum reicht von Rot, Rosa, Weiß bis lachfarben und lila und wird durch bunte Muster ergänzt. Einige sind besonders rasch wüchsig und für die Blüte bereits im Jahr der Aussaat geeignet. Oft unterscheidet man im Gartenfachhandel dementsprechend zwischen einjährigen Bartnelken und zweijährigen Bartnelken.

Was sind zweijährige Pflanzen?
Markus Wichert

Zweijähre Pflanzen bilden im ersten Jahr meist nur eine flache Rosette. Im nächsten Jahr wächst die Pflanze in die Höhe, blüht und versamt sich. Die Pflanze stirbt und aus dem Samen entsteht die nächste Generation.

Markus Wichert Naturgärtner
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Fotos (4)

Gesamte Pflanze Bart-Nelke
Quelle: Sabina Bajracharya, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Blüte Bart-Nelke
Quelle: A, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Blüte Bart-Nelke
Quelle: Irene Fox/shutterstock.com
Blüte Bart-Nelke
Quelle: Tilen Josar/shutterstock.com

Sortentabelle

Dianthus barbatus
Quelle:Sabina Bajracharya, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Dianthus barbatusBart-Nelke
  • nicht heimisch (Neophyt)
PflanzeWuchsStandortBlüte
Bart-NelkeDianthus barbatusWildform

40 - 60 cm
30 - 50 cm


Kübel geeignet

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Dunkle Bart-Nelke 'Sooty'Dianthus barbatus var. nigrescens 'Sooty'samtige, fast schwarze Blüte

krautig, aufrechte Blütenstiele
30 - 35 cm
20 - 40 cm

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Häufige Fragen

Sind Bartnelken giftig?

Die Blüten sind übrigens essbar; sie haben einen würzigen und leicht süßlichen Geschmack. Selbstverständlich sollte man keine mit Pestiziden behandelten Exemplare verzehren, wie man sie oft im Blumengeschäft oder Gartenmarkt bekommt; im eigenen Garten kann man sich wenigstens sicher sein, dass keine Spritzmittel den Appetit verderben.

Wie groß wird eine Bartnelke?

Kommt auch ein wenig auf die Sorte an, die fallen teils etwas unterschiedlich aus, nicht nur in der Blütenfarbe. In der Regel werden Bartnelken 40-60 Zentimeter hoch und 30-50 Zentimeter breit.

Wann blühen die Bartnelken?

Die Blütezeit der Bartnelke liegt im Mai und Juni, dann zeigen sich die üppigen Scheinrispen an den Enden der Triebe und erfreuen das Auge mit ihrer bunten Farbenvielfalt.

Warum blühen meine Bartnelken nicht?

Manchmal liegt es einfach daran, dass sie noch ein Jahr brauchen? Meistens hält man sie bei uns zweijährig (auch wenn sie durchaus mehrjährig wachsen kann); dann bildet sie im ersten Jahr nur eine bodennahe Rosette aus Blättern, aber keine Blüten. Die kommen erst im Jahr darauf.

Ansonsten liegt es oft an ungünstigen Standortbedingungen. Zu viel Schatten ist unzuträglich, je mehr Sonne die Bart-Nelke bekommt, desto schöner blüht sie. Sie braucht zudem einen durchlässigen und fruchtbaren Boden; vielleicht ist der ihr zu mager oder zu nass? Staunässe mag sie nämlich überhaupt nicht, wohingegen sie vorübergehende Trockenheit eher verträgt. Dessen ungeachtet solltest Du sie im Sommer regelmäßig gießen und einigermaßen feucht halten.

Wo pflanzt man Bartnelken?

Bartnelken brauchen vor allem einen fruchtbaren und gut drainierten, sand- und/oder lehmhaltigen Boden und reichlich Sonne oder zumindest Halbschatten.

Sind Bartnelken winterhart?

Ja, eigentlich bis weit über -30 °C hinaus. Nur wenn Du Samen recht spät im Herbst ausgesät hast musst Du auf etwas Winterschutz achten, denn die jungen Wurzeln sind dann noch nicht gut etabliert und reagieren mitunter empfindlich, wenn sie vom ersten Frost heimgesucht werden. Häufele einfach rechtzeitig etwas Laub darüber oder mach es ihnen mit einer Handvoll Reisig kuscheliger.

Wann muss man Bartnelken säen?

Kommt drauf an, ob Du sie noch im gleichen Jahr oder erst im Jahr darauf blühen sehen möchtest. Im Gartenfachhandel findest Du auch Samen von Sorten, die als einjährige Bartnelken oder zweijährige Bartnelken verkauft werden. Erstere musst Du bereits zwischen Februar und April im Haus vorziehen – einfach zwei oder drei Samen zusammen in einem Topf. Die Keimlinge kannst Du dann nach den Eisheiligen ins Freie bringen. Zweijährige Bartnelken sind eigentlich das normale Wachstum; diese werden von April bis Juni direkt im Freiland ausgesät, wo sie im ersten Jahr nur Blätter bilden. Die Blüten folgen dann erst im Jahr darauf.

Können Bartnelken Frost vertragen?

Eigentlich kein Problem – sie halten bis über -30 °C aus. Eine Ausnahme machen einige Hybriden, die einen wärmeliebenderen Elternteil aufweisen. Frag im Zweifelsfall bei dem Gärtner Deines Vertrauens noch mal nach, wenn Du welche kaufst. Die meisten kommen mit Minusgraden gut zurecht, aber sicher ist sicher.

Wie lange halten Bartnelken?

Im Freiland ziemlich lange – Du kannst die verblühten Teile auch abschneiden, oft blühen sie dann noch etwas länger nach. In der Vase sind sie ebenfalls rechte Dauerläufer; am besten schneidest Du sie als Schnittblumen, wenn sich die ersten Blüten bereits geöffnet haben, aber noch vor der Vollblüte. Dann halten sie mit etwas Glück, täglich frischem Wasser oder einer Portion Schnittblumenfrisch weit über eine Woche.

Wert für Insekten und Vögel

Bart-Nelke ist nicht heimisch, aber dennoch Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und Schmetterlingsraupen

Wildbienen insgesamt:
0
Nektar und/oder Pollen
Schmetterlinge:
0
Raupenarten:
0

Wildbienenarten

Schmetterlingsarten

Gestaltungsideen

Vorgarten: 2 Meter hoher terrasierter Hügel
Quelle: Quelle: Katja Falkenburger

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Am Inhalt mitgewirkt haben:
Dr. rer. medic. Harald Stephan
Dr. rer. medic. Harald Stephan Diplom-Biologe
Markus Wichert
Markus Wichert Naturgärtner
Thomas Puhlmann
Thomas Puhlmann Balkongärtner
Sebastian Hadj Ahmed
Sebastian Hadj Ahmed Balkongärtner
Stand:
20.10.2023