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Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | durchlässig bis humos |
Wasser: | feucht |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
Kübel/Balkon geeignet: | ja |
Pflanzenart: | Gehölz |
Wuchs: | kletternd |
Höhe: | 5 - 10 m |
Breite: | 4 - 7 m |
Zuwachs: | 50 - 100 cm/Jahr |
schnittverträglich: | ja |
frostverträglich: | bis -17 °C (bis Klimazone 7) |
Wurzelsystem: | Herzwurzler |
Thematisch passende Pflanzen:
Blütenfarbe: | weiß |
Blühzeit: | |
Blütenform: | radförmig |
Blütenduft: | ja |
Fruchtfarbe: | grün bis braun |
Fruchtgröße: | hühnereigroß |
Fruchtaroma: | süßsäuerlich |
Thematisch passende Pflanzen:
Blattfarbe: | grün |
Blattform: | herzförmig |
Wildbienen: | 5 (Nektar und/oder Pollen, davon keine spezialisiert) |
Nektarwert: | 2/4 - mäßig |
Pollenwert: | 2/4 - mäßig |
Thematisch passende Pflanzen:
ist essbar | Früchte |
Pflanzen je ㎡: | 1 |
Kiwi (Actinidia deliciosa) ist ein Exot, der wegen seiner Früchte zusehends in deutschen Gärten zu finden ist. Die bis zu zehn Meter Höhe erklimmende Schlingpflanze stammt ursprünglich aus dem Süden Chinas und ist als Vertreter der Strahlengriffelgewächse (Actinidiaceae) bei uns noch am nächsten mit dem Efeu verwandt.
Die ähnlich wie die Früchte dicht behaarten Lianen verholzen mit der Zeit und ranken an Pfosten, Bäumen und Sträuchern in die Höhe. Im Frühjahr erscheinen die 15 Zentimeter großen, unterseits samtig behaarten und meist breit herzförmigen, mit einer zulaufenden Spitze versehenen Blätter. Kiwi ist zweihäusig, es gibt also männliche und weibliche Exemplare. Bei beiden entspringen die Blüten einzeln oder zu mehreren aus den Blattachseln der Triebe des Vorjahres. Sie erreichen bis zu fünf Zentimeter Durchmesser, sind weiß und duftend.
Nach der Bestäubung bilden sich an weiblichen Exemplaren die wohlbekannten walzenförmigen Beeren mit dichten kurzen Haaren auf der dünnen braunen Schale. Das Fruchtfleisch ist grün bis gelb, weiß in der Mitte und dazwischen sitzen die zahlreichen schwarzen, millimetergroßen länglichen Samen.
Der Boden sollte für die Kiwipflanze nährstoffreich, durchlässig und gleichmäßig feucht sein. Sie bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort und ist bedingt winterhart. Wer Früchte ernten will, muss Männchen und Weibchen im Garten haben. Für die Bestäubung sorgt der Wind.
Kiwi ist pflegeleicht – man braucht nur abgestorbene Triebe zu entfernen und muss gegebenenfalls ausuferndes Wachstum mit der Schere begrenzen.
Prinzipiell kann man eine Kiwi aus den Samen einer reifen Frucht heranziehen. Das ist allerdings eine recht langwierige Angelegenheit. Mit einer Jungpflanze aus der Gärtnerei kommt man deutlich schneller zu einer ersten Ernte. Kindern kann man mit Kiwi selber aus Samen ziehen auf jeden Fall eine Freude machen.
Als Liane pflanzt man die Kiwi am besten an Zäunen, einer Pergola, mit Spanndrähten oder einer vergleichbaren Kletterhilfe, an der sie sich hochranken kann. Das kann auch in einem Kübel erfolgen, der die Überwinterung erleichtert. Optisch sollte man beachten, dass die Triebe mit der Zeit verholzen und keine neuen Blätter bilden. Grün bleiben also nur die jüngeren Anteile.
Schnecken machen sich nur über die jungen Pflanzen her, die älteren verholzten sind für sie uninteressant. An den Blättern finden sich in heißen Sommern mitunter Spinnmilben. Braune Blattränder sind selten auf eine Erkrankung zurückzuführen, sondern zumeist auf Wassermangel.
Als Windbestäuber ist die Kiwi für unsere einheimische Insektenwelt uninteressant. Nur bei den reifen Früchten muss man darauf achten, dass nicht Bienen, Wespen und Vögel den Exoten für sich entdecken.
Der Name Kiwi ist ein Marketinggag – eigentlich heißt die Frucht in China Makakenpfirsich und in Europa Chinesische Stachelbeere, wegen ihrer Ähnlichkeit mit den Früchten unserer einheimischen Stachelbeere (Ribes ucva-crispa). Die ersten Früchte kamen in den 1970er Jahren als Exoten aus Neuseeland nach Europa und erfreuten sich alsbald großer Beliebtheit. Den unaussprechlichen Namen verkürzte man auf den Wappenvogel Neuseelands, den Kiwi, dessen gedrungener Körper mit braunem Federkleid der Exotenfrucht ähnelt. Im Heimatland China spielt der Anbau übrigens nur für den Export eine Rolle – hier sammelt man die Früchte lieber wild direkt vom Strauch.
Rohe Kiwifrucht verträgt sich überhaupt nicht mit Milchprodukten – das Enzym Actinidain zersetzt das Milcheiweiß zu bitter schmeckenden Peptiden, wie sie auch beim Verderb auftreten. Kurzes Blanchieren beendet die Enzymaktivität.
Der gewerbsmäßige Anbau hat inzwischen eine große Zahl von Zuchtsorten hervorgebracht, von denen man einige im Gartenfachhandel erwerben kann. Die beliebten Gold-Kiwis gehören allerdings zur verwandten Actinidia chinensis.
Pflanze | Wuchs | Standort | Frucht & Ernte | Kaufen |
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KiwiActinidia deliciosazur Fruchtbildung männliche und weibliche Exemplare nötig, hühnereigroße Früchte | kletternd 5 - 10 m 4 - 7 m | | süßsäuerlich, hühnereigroß, grün bis braun | |
Kiwi 'Hayward'Actinidia deliciosa 'Hayward'Kletterhilfe, weibliche Sorte, beste Sorte in Europa mit großen Früchten | 3 - 4 m 4 - 8 m |
| süßsäuerlich, mittelgroß bis groß, bräunlich grün Oktober - November | ab 82,10 € |
Kiwi 'Jenny'Actinidia deliciosa 'Jenny'Kletterhilfe nötig, selbstfruchtend, eigroße, köstliche Früchte | 2 - 5 m 4 - 6 m | | süßsäuerlich, eigroß, bräunlich grün Oktober - November | ab 43,30 € |
Kiwi 'Matua'Actinidia deliciosa 'Matua'bienenfreundlich, gute Befruchtersorte | kletternd, aufrecht, gut verzweigt 6 - 8 m 2 - 4 m |
| süßsäuerlich, aromatisch, saftig, groß, braun | |
Kiwi 'Solo'Actinidia deliciosa 'Solo'Kletterhilfe erforderlich, duftend, selbstfruchtend, hohe regelmäßige Erträge | kletternd 3 - 4 m 4 - 8 m | | süßsäuerlich, mittelgroß, grün Oktober | ab 41,30 € |
Aus Samen herangezogene Kiwis blühen bei guter Pflege nach vier bis fünf Jahren zum ersten Mal und können erst dann Früchte liefern – wenn es sich um weibliche Exemplare handelt und ein Pollenspender in luftiger Reichweite zur Verfügung steht.
Möglicherweise ist die fruchtlose Kiwi einsam? Die Pflanzen sind getrenntgeschlechtlich, und Früchte erscheinen nur nach Bestäubung der weiblichen Blüten. Für die Weitergabe des Pollens sorgt der Wind, aber es muss mindestens ein männliches und ein weibliches Exemplar vorhanden sein. Oder die Pflanze ist noch nicht geschlechtsreif – die ersten Blüten erscheinen nach vier oder fünf Jahren.
Kiwis blühen ab dem vierten oder fünften Lebensjahr, je nach Standort und Pflege. Dann erscheinen erstmals die wunderbar duftenden kleinen weißen Blüten. Da die Pflanze zweihäusig ist, bekommt man nur bei weiblichen Kiwipflanzen eine Ernte. Ein Männchen muss als Pollenspender in der Nähe stehen, den Rest erledigt der Wind;
Kiwis sind nur bedingt winterhart. In warmen Gegenden überdauern sie gut, bei Frostgefahr sollte man sie aber gut schützen. In den deutschen Weinbauregionen findet man die Pflanze recht häufig im Garten. Am sichersten geht man, wenn man sie in Kübeln anpflanzt und vorzugsweise mitsamt Rankhilfe in Keller oder Garage überwintert.
Kiwi ist ein Lianengewächs und benötigt daher eine Rankhilfe. Um die schlingt sie sich mit ihren Trieben und strebt nach oben. Im Erdreich hat sie nur ein flaches Wurzelwerk. Das Wachstum ist unter optimalen Bedingungen ziemlich rasant – viele Gärtner wundern sich, wie die Triebe im Sommer tagtäglich ein ordentliches Stück zulegen.
Abgeerntete Triebe bilden im Folgejahr keine neuen Früchte. Die alten Kurztriebe kann man daher bedenkenlos abschneiden. Für einen reichen Ertrag sollte man ausuferndes Wachstum auf einen oder zwei Haupttriebe beschränken – dann gibt es wesentlich mehr Blüten und Früchte.
Kiwi ist nicht heimisch, aber dennoch Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen