Dass einige Stauden besonders schnell wachsen, liegt an mehreren pflanzenphysiologischen und standortbedingten Faktoren. Schnell wachsende Stauden gehören oft zu sogenannten Pionierpflanzen. Sie sind darauf ausgelegt, neue oder gestörte Standorte (zum Beispiel nach Rodung oder Bodenbewegung) rasch zu besiedeln. Sie verfolgen ein Ziel: Licht, Platz und Nährstoffe sichern, bevor andere Pflanzen nachrücken. Viele dieser Stauden sind kurzlebiger und investieren daher ihre Energie schnell in Wachstum und Blüte, um sich rasch zu vermehren. Bestimmte Arten verfügen über ein besonders aktives Zellteilungsgewebe (Meristeme) oder effektive Photosyntheseprozesse. Das Ergebnis: mehr Blattmasse und ein schneller Aufbau von Wurzeln und Trieben. Wenn der Standort optimal ist – also viel Sonne, nährstoffreicher Boden und ausreichend Wasser – fühlen sich diese Pflanzen wie im Paradies. Dann laufen manche Stauden zur Höchstform auf. Schnell wachsende Stauden neigen dazu, sich durch hohes und dichtes Wachstum durchzusetzen. Sie beschatten andere Pflanzen und sichern sich so den besten Platz.
Was bedeuten schnell wachsende Stauden für deinen Garten?
Warum sind diese Stauden besonders sinnvoll, vor allem wenn du einheimische Arten wählst?
Für sonnige Standorte:
Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
Die Wiesen-Flockenblume vermehrt sich über Wurzelsprosse und Samen. Man kann bestehende Horste auch teilen. Sie wächst schnell, blüht lange und verträgt trockene Böden. Ein Magnet für Hummeln, Tagfalter und Wildbienen.
Für halbschattige Standorte:
Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
Pflegeleicht, robust und winterhart. Wer Wildbienen unterstützen will, lässt die vertrockneten Stängel stehen – sie nutzen die Hohlräume zur Nestanlage. Abgeschnittene, liegende Stängel sind für sie wertlos.
Für schattige Standorte:
Brauner Storchschnabel (Geranium phaeum)
Diese Staude überdauert unterirdisch mit einem kräftigen, horizontal wachsenden braunen Rhizom. Mit ausreichender Wasserversorgung breitet sie sich auch im Schatten schnell aus und bildet große Bestände. Die Pflanzen sind winterhart.