https://www.naturadb.de/pflanzen/poncirus-trifoliata/
Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | durchlässig bis humos |
Wasser: | feucht bis frisch |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
PH-Wert: | sauer bis kalkhaltig |
Kübel/Balkon geeignet: | ja |
Thematisch passende Pflanzen:
Pflanzenart: | Gehölz |
Wuchs: | bizarr verzweigter Strauch, erst schnell, später langsamer |
Höhe: | 1 - 3 m |
Breite: | 1 - 3 m |
Zuwachs: | 10 - 30 cm/Jahr |
frostverträglich: | bis -17 °C (bis Klimazone 7) |
Wurzelsystem: | Tiefwurzler |
Blütenfarbe: | weiß |
Blühzeit: | |
Blütenform: | einfach |
Blütenduft: | ja |
Selbstbefruchter: | ja |
Fruchtreife: | |
Fruchtaroma: | säuerlich |
Blattfarbe: | grün |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | eiförmig, dreiteilig |
Dornen: | ja |
ist essbar |
Blätter, Früchte Verwendung: Marmelade (Verarbeitung) |
Jahreszeitlich Aspekte: | Herbstfärbung |
Bitterorange, Bitterzitrone oder Dreiblättrige Orange (Poncirus trifoliata) gehört wie Zitrone und Orange zu den Rautengewächsen (Rutaceae), unterscheidet sich von diesen jedoch erheblich. Die in Zentral- und Nordchina sowie Korea in Gehölzen heimischen laubabwerfenden Sträucher oder kleinen Bäume werden bei uns nur 1-3 Meter, in ihrer Heimat sogar bis zu acht Meter hoch und breit und sind dicht mit wehrhaften, 3-5 Zentimeter großen Dornen besetzt. Als Hecke und Zierpflanze sind sie in vielen Gärten beliebt, weil sie als die winterhärtesten Zitrusgewächse überhaupt gelten. Ihre Krone ist rundlich-buschig.
Die Äste weisen eine grüne Rinde auf, die auch im Alter ihre Farbe beibehält oder bestenfalls graugrün wird. Namensgebend sind die dreiteiligen, seltener fünfteiligen Blätter, die wechselständig und an einem leicht geflügelten Blattstiel stehen. Das Endblättchen ist mit 3-5 Zentimetern deutlich größer als die beiden seitlichen mit 2-3 Zentimetern. Die Blattspreite ist ledrig und kahl, mit einer dunkelgrünen glänzenden Oberseite und einer matt gelbgrünen Unterseite und einem leicht gekerbten Rand. Im Herbst verfärbt sich das Laub gelb bis orange. Wie bei den echten Zitrusfrüchten verströmen auch die der Bitterorange beim Zerreiben einen typischen würzigen Geruch.
Die zwittrigen Blüten erscheinen im April und Mai noch vor dem Laubaustrieb aus mit dicken Knospenschuppen geschützten Blütenknospen, die bereits im vorangegangenen Herbst angelegt überwintert haben. Sie sind mit 3-8 Zentimetern imposant groß und stehen einzeln oder in Paaren in den Blattachseln; anfangs bilden sie einen kleinen Becher, später sind ihre Blütenhüllblätter flach ausgebreitet. Ihre 4-5 Kelchblätter sind an der Basis verwachsen, die länglich-eiförmigen weißen Kronblätter am Grund genagelt. Im Inneren stehen acht bis über 20 Staubblätter, die bei dieser Art anders als bei der Gattung Citrus nicht miteinander verwachsen sind. Fruchtknoten und Griffel sind behaart. Der Duft ist etwas weniger ausgeprägt als bei den meisten anderen Zitrusfrüchten. Oft kommt es nach einem warmen Sommer im Herbst zu einer weiteren, nicht ganz so reichhaltigen Blüte.
Die flaumig behaarten Früchte der Bitterorange sind typische Zitrusfrüchte mit dicker Schale, die in ihrem Exokarp, der äußersten anfangs grünen, in der Reife gelben bis orangenen Schicht voller Öldrüsen mit ätherischem Öl aufweist, gefolgt vom Mesokarp, einer weißen Schicht und dem Endokarp, einem gekammerten Fruchtfleisch mit zahlreichen Samen. Die Schale macht den Hauptanteil der Frucht aus. Am meisten ähneln sie denen der Limette.
Einzelne Früchte werden mit nur 3-5 Zentimeter etwa so groß wie Golfbälle, etliche weisen wie die Zitrone eine kleine Zitze an den Enden auf. Auch wenn die Bitterorangen im reifen Zustand ähnlich wie die Blüten intensiv duften sind sie doch ungenießbar – nicht nur sauer, sondern vor allem abgrundtief bitter. Der Name Bitterorange oder Bitterzitrone hat also durchaus seine Berechtigung. Der Geruch unterscheidet sich deutlich von dem der Orange und Zitrone.
Die Dreiblättrige Orange bevorzugt gut durchlässige Böden, kommt aber mit sandiger, lehmiger wie auch tonhaltiger Erde zurecht. Diese darf auch sehr sauer oder sehr alkalisch und kalkreich ausfallen, ohne dass sich die Pflanze davon beeindrucken lässt. Der Stand sollte sonnig bis halbschattig und vor allem warm sein, der Boden immer leicht feucht, aber niemals staunass oder längere Zeit trocken. Apropos Boden: Die Poncirus mag es nicht, wenn man in der Nähe ihrer Wurzeln herumgräbt. Unkraut sollte man daher mit Mulch vertreiben oder von Hand jäten.
Poncirus trifoliata verträgt Minustemperaturen bis -25 °C – bei den Zitrusgewächsen ist das ein Rekord, denn die üblichen Zitronenbäumchen und Orangenbäumchen gehen bereits bei Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt in die Knie. Heißt die Bitterorange ist im gemäßigten Klima wie bei uns winterhart und bildet sogar Früchte. Trotzdem sollte man sie vor kalten und austrocknenden Winden geschützt halten.
Achtung: Über allen Maßen langlebig sind die Bäumchen nicht, spätestens nach einem Vierteljahrhundert werden sie zusehends schäbig und kränklich.
Schneiden kann man die Bitterorange nach der Blüte oder nach der Fruchtbildung – davor wäre es schade um die schöne Dekoration. Viel zu schnippeln gibt es ohnehin nicht – alte und abgestorbene Triebe entfernen und die schiefen, überkreuzenden und parallel wachsenden Äste kappen. Bei Kübelpflanzen und Hochstämmchen wirst Du sicherlich auf einen regelmäßigen Formschnitt achten wollen, damit die kleine Krone dekorativ bleibt und nicht aus der Form gerät. Das nehmen die Bäumchen gelassen hin.
Die Samen der Bitterorange kann man im Frühbeet oder in Töpfen aussäen, sobald sie reif sind. Sie brauchen eine Kälteperiode von mindestens vier Wochen, damit sie einigermaßen zuverlässig keimen. Interessant: Die Bitterorangensamen ist oft polyembryonal, sodass aus einem einzelnen Kern mehrere Bäume sprießen können. Im ersten Jahr sollte man die Pflanzen sicherheitshalber im Gewächshaus oder auf der Fensterbank überwintern und erst später auspflanzen.
Stecklinge kann man im Juni und Juli von halbverholzten Trieben schneiden; bei den Sorten ist ohnehin nur die vegetative Vermehrung zur Fortführung der originalen Eigenschaften möglich. Bei der Bewurzelung ist zusätzliche Bodenheizung hilfreich.
Im Garten pflanzt man die Poncirus trifoliatus in Strauchrabatten oder als blickdichte sommergrüne Hecke, die mit ihren ausgeprägten Stacheln niemanden hindurchlässt. Besonders gut gedeiht sie an einer sonnigen Wand, die tagsüber die Wärme speichert und in der Nacht die Bitterorange warmhält.
Viele Gärtner und Zimmergärtner haben eine Dreiblättrige Orange zu Hause, ohne etwas davon zu ahnen: Sie ist so robust und pflegeleicht, dass man sie häufig als Unterlage für andere Zitrusgewächse verwendet. Bei vielen Zitronenbäumchen und Orangenbäumchen ist der Hochstamm in Wirklichkeit eine Poncirus trifoliata, das Edelreis sitzt erst in der Krone. Bisweilen treibt die Unterlage aus und gibt sich mit den typischen dreiteiligen Blättern zu erkennen – die sind bei Zitronen und Orangen einfach und niemals dreigeteilt. Selbst im Erwerbsgartenbau kommt die widerstandsfähige Unterlage zur Anwendung.
Das Gute an der Veredelung: So lassen sich auch viele andere Zitrusgewächse einfach als Hochstamm und Kübelpflanze für Balkon und Terrasse halten.
Das große Plus der Bitterorange ist nicht nur ihre Frostbeständigkeit, sondern auch ihre Resistenz gegenüber Schädlingen und Krankheiten. Sogar gegen die bei vielen Zitrusarten problematischen Pilzerkrankungen wie Phytophthora und Xyloporose erweist sie sich als außerordentlich widerstandsfähig. Kein Wunder, dass sie eine beliebte Unterlage zum Veredeln ist.
Die Dreiblättrige Orange ist selbstfertil und wird von Insekten bestäubt. Auch wenn unsere heimische Insektenwelt die Poncirus nicht kennt werden die Blüten doch bisweilen von Bienen angesteuert, angelockt von dem intensiven Duft.
Die grün bleibenden Äste der Poncirus trifoliata haben ihren Zweck: Sind alle Blätter abgefallen können sie mit ihrem Chlorophyll trotzdem immer noch weiter Photosynthese betreiben.
Mit ihren reichhaltig gebildeten Dornen bietet die Bitterorange als Hecke gezogen willkommenen Unterschlupf für Vögel und anderen Tiere, die sich so Beutegreifer vom Hals halten.
Die Gattung Poncirus ist mit ihrer einzigen Art trifoliata monotypisch. Für die botanische Trennung von der Gattung Citrus sind die dreilappigen Blätter und die nicht miteinander verwachsenen Staubblätter verantwortlich. Die Erstbeschreibung durch Carl von Linné erfolgte noch unter dem Synonym Citrus trifoliata, unter dem die Pflanzen mitunter heute noch im Handel angeboten werden. Die neue Gattung war die Idee des US-amerikanischen Naturforschers Constantine Samuel Rafinesque-Schmaltz, bei botanischen Beschreibung anhand des Kürzels Raf. kenntlich.
Neben der Wildart bekommt man im Gartenfachhandel auch diverse Sorten der Dreiblättrigen Orange, die teils kleiner als zwei Meter bleiben oder korkenzieherartig wachsen. Es gibt auch zahlreiche züchterische Bemühungen, die robusten Pflanzen mit genießbareren Citrus-Arten zu hybridisieren; damit sollen diese gegenüber Krankheiten und Schädlingen resistenter werden. Die Hybriden wie Citrange (Poncirus x Orange), Citremone (Poncirus x Zitrone), Citrangequat (Poncirus x Kumquat), Citrandarine (Poncirus x Mandarine) und Citrumelo (Poncirus x Grapefruit) lassen sich leicht erkennen: Die Dreiblättigkeit ist genetisch dominant und bei allen Kreuzungen unausrottbar zu finden.
Als Ursprungsgebiet der Poncirus trifoliata gelten China und Korea, in Japan gilt sie als lange eingebürgert, und in Australien, USA, Argentinien, Brasilien, rund ums Mittelmeer sowie an der Küste des Schwarzen Meeres wird sie häufig angebaut.
Essen möchte man die Früchte der Bitterorange eher nicht – sie sind für den Genuß viel zu sauer und durch einen hohen Gehalt an dem Bitterstoff Poncirin zu bitter, auch wenn sie recht aromatisch riechen. Man kann sie aber dessen ungeachtet mit anderen Zitrusfrüchten zusammen zu Marmelade und Gelée verarbeiten, vor allem die intensiv duftenden äußeren Anteile der Schalen, weniger das schauerlich sauer-bittere Fruchtfleisch. In China macht man aus dem Saft einen Fruchtwein. Getrocknet und zu Pulver zermahlen kann man die Früchte als Gewürz verwenden. In ihrer Heimat werden die jungen Blätter bisweilen gekocht und verzehrt.
In der asiatischen Volksheilkunde spielt die Dreiblättrige Orange eine Rolle als Heilmittel. In arabischen Ländern nutzt man die dort angebauten Pflanzen unter anderem gegen allergische Hautreaktionen. Die Rinde setzt man bei Erkältungen ein, die Früchte gelten als verdauungsfördernd, harntreibend und schleimlösend. In der Traditionellen Chinesischen Medizin nutzt man die getrockneten Blätter der Poncirus unter der Bezeichnung gou ju ye gegen Übelkeit und Erbrechen.
Als Bitterorange bezeichnet man nicht nur die Dreiblättrige Orange Poncirus trifoliata, sondern auch eine Art der Gattung Citrus, genauer die Hybride Citrus x aurantium, auch bekannt als Pomeranze und Lieferant von Orangeat und Curaçao. Die haarigen und nur 3-5 Zentimeter großen Früchte der Poncirus sehen aus wie kleine Orangen oder Zitronen, sind aber so gut wie ungenießbar. Nicht giftig, aber so sauer und bitter, dass es die Fußnägel kräuselt. Daher werden sie nur selten frisch verzehrt. Bisweilen kocht man sie trotzdem zusammen mit anderen Zitrusfrüchten zu Marmelade, um einen leicht bitteren Geschmack in die aromatische Süße zu bringen.
Bitterorange bezeichnet im Deutschen zwei Pflanzen, zwei Zitrusgewächse aus der Familie der Rautengewächse (Rutaceae): Die Pomeranze (Citrus x aurantium) und die Dreiblättrige Orange oder Dreiblättrige Zitrone (Poncirus trifoliata). Beide lassen sich leicht unterscheiden:
Bitter und sauer sind beide, sodass man sie kaum roh verzehrt und vorzugsweise zu Marmelade verarbeitet.
Giftig sind die Früchte bei der Poncirus trifoliata nicht, aber mehr als mal kosten dürfte niemand freiwillig. Roh sind sie praktisch ungenießbar, denn sie schmecken extrem sauer und bitter. Trotzdem kann man die fast nur aus der Schale bestehenden Früchte zu Marmelade verarbeiten; getrocknet und pulverisiert dienen sie in ihrer asiatischen Heimat als Heilmittel. Sogar die wenig einladenden jungen Blätter werden bisweilen gekocht und gegessen.
Die Bitterorange oder Bitterzitrone blüht im April und Juni mit zahlreichen weißen und intensiv duftenden Blüten. Sie fallen vor allem durch ihre enorme Größe von 3-8 Zentimetern auf. Häufig ist es damit noch nicht getan, und die Pflanzen blühen im Herbst noch einmal, aber nicht mehr ganz so reichhaltig wie im Sommer.
Bitterorange ist nicht heimisch. Wir haben leider keine genauen Daten zum Wert für Bienen, Schmetterlinge & Co. Häufig haben aber heimische Pflanzen einen höheren ökologischen Nutzen.