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Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | durchlässig bis humos |
Wasser: | feucht bis frisch |
Nährstoffe: | normaler Boden |
PH-Wert: | basisch / kalk |
Pflanzenart: | Gehölz |
Wuchs: | kompakt, dicht, schmal |
Höhe: | 15 - 30 m |
Breite: | 2,5 - 4 m |
Zuwachs: | 20 - 35 cm/Jahr |
Wurzelsystem: | Flachwurzler |
Blütenfarbe: | rot |
Blühzeit: | |
Blütenform: | unscheinbar |
Blattfarbe: | grün |
Blattphase: | wintergrün |
Blattform: | nadelförmig |
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Bedenke, die auf heimische Wildpflanzen angewiesenen Tierarten, wie die meisten Wildbienen- und Schmetterlingsarten sowie davon abhängige Vögel, sind von einem dramatischen Artenschwund betroffen. Mit heimischen Arten kannst du etwas zum Erhalt beitragen.
Als Serbische Fichte oder Omorikafichte (Picea omorika) bezeichnet man einen 15-30 Meter hoch werdenden immergrünen Nadelbaum, der wild in Südosteuropa wächst. Dort findet man sie im Tara-Gebirge und einem kleinen Areal des Drina-Tales in Bosnien, Serbien und Montenegro in Höhenlagen von 300-1.700 Metern. Meistens bevölkert sie die luftfeuchten und sommerkühlen Mischwälder der nach Norden und Nordosten ausgerichteten Felswände und Schluchten, entweder in kleinen Reinbeständen oder zusammen mit Rotfichte, Weiß-Tanne, Schwarz-Kiefer und Waldkiefer, Buche und Berg-Ahorn. An anderer Stelle gedeiht sie aber auch auf feuchtem Untergrund zusammen mit Schwarz-Erle.
Bei dem Vertreter aus der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae) handelt es sich um einen unverkennbar schlank kegelförmig oder säulenförmig wachsenden Baum mit spitzer Krone, der oft bis zum Boden hinab seine Äste behält. Der lange gerade Stamm wird 30-70 Zentimeter dick und weist eine dunkelbraune dünne und von Harztropfen überzogene Rinde auf, die im Alter als Schuppenborke in runden Schuppen abblättert. Daran stehen die kurzen schlanken und am Ende bogig aufsteigenden, reich verzweigten Äste in dichten Quirlen. Die furchigen jungen Triebe sind vollkommen von Nadeln und kurzen braunen Haaren bedeckt. Selbst an mehrere Jahre alten Zweigen treiben die Knospen noch weiter aus und bilden neue Triebe. Ihre harzlosen Winterknospen sind stumpf eiförmig, kastanienbraun und 3-5 Millimeter lang.
Die abgeflachten und nach vorne weisenden, dicht anliegenden Nadeln sind 1-2 Zentimeter lang und 1,5-2 Millimeter breit, weich und nicht stechend, auf der Oberseite glänzend dunkelgrün und auf der Unterseite graublau durch zwei markante weiße Streifen aus Spaltöffnungen. Sie stehen an den Zweigen eng und schraubig angeordnet und auf deren Unterseite gescheitelt. Wo sie abfallen bleiben die Nadelkissen als charakteristische, gut einen Millimeter große Höcker stehen.
Die Omorikafichte ist einhäusig getrenntgeschlechtlich und bildet ihre männlichen und weiblichen Blütenstände im oberen Teil der schmalen Krone. Die männlichen Blüten sind eiförmig, 1-1,5 Zentimeter lang und hell rötlich-gelblich, die weiblichen Blüten stehen aufrecht und sind bei 1,2-2,5 Zentimetern Länge länglich-eiförmig und purpurfarben. Aus ihnen entwickeln sich die kurz gestielten bis sitzenden und hängenden, harzreichen Zapfen der Serbischen Fichte; diese sind zunächst dunkelviolett, dann braunviolett, später verholzen sie und werden dunkelbraun. Dann erreichen sie eine Länge von 4-6,5 Zentimetern und eine Breite von 2-3 Zentimetern. Im Inneren der 1-1,5 Zentimeter langen Samenschuppen verbergen sich die 2-3 Millimeter großen, mit einem 7-9 Millimeter langen und 4-5 Millimeter breiten Flügel versehenen umgekehrt-eiförmigen Samen, die bereits im September und Oktober reif werden, aber erst im darauffolgenden Frühjahr davonfliegen. Die rudimentären Deckschuppen sind nur 2-3 Millimeter lang.
In ihrem kleinen natürlichen Verbreitungsgebiet wächst die Serbische Fichte auf humosen und mäßig fruchtbaren Böden mit reichlich Kalk. Nur Staunässe und Bodenverdichtungen gilt es zu vermeiden. Sie braucht Sonne oder Halbschatten und ist vollkommen winterhart. Ansonsten gilt sie als wenig anspruchsvoll und hat einen eher bescheidenen Bedarf in Sachen Wärme, Licht und Erde. Auch interessant: Dank ihrer schmalen Krone ist sie wenig anfällig für Schneebruch – selbst nasser Schnee findet kaum genug Fläche, um Ärger bereiten zu können.
Serbische Fichte zu schneiden ist normalerweise überhaupt nicht erforderlich – sie wächst ganz im Gegenteil am schönsten, wenn Du sie völlig unbehelligt lässt. Natürlich kannst Du jederzeit abgestorbene Äste entfernen.
In aller Regel wirst Du in der Baumschule oder im Gartenhandel eine junge Serbische Fichte kaufen, um sie in Deinem Garten anzusiedeln. Ansonsten kannst Du Dich auch gerne an der Aussaat der geflügelten Samen versuchen; sie sind keimbereit, wenn sie sich aus den Zapfen gelöst haben. Allerdings kann das mit dem Baum etwas dauern: Sie wächst recht langsam, und erste Blüten erscheinen nach 15-20 Jahren. Eine interessante Möglichkeit zur vegetativen Vermehrung eröffnen die untersten Äste – sie sind immer die längsten und ziehen Wurzeln, sobald sie mit dem Boden in Kontakt kommen. Sorten lassen sich nur durch Veredelung vermehren.
Wie an ihren heimatlichen Felshängen verträgt die Serbische Fichte auch im Garten ohne weiteres längere Trockenphasen und kommt auch mit den Rauchgasen im rauen innerstädtischen Klima besser klar als viele andere Nadelbäume. Kein Wunder, dass man sie häufig in Parks, Grünanlagen und Gärten sieht, wo sie mit ihrer schlanken Krone und den bis zum Boden reichenden, oft Wurzeln schlagenden Ästen auffällt. Im Garten pflanzt man sie meist als dekorativen Solitär oder in kleinen Gruppen, damit ihre ungewöhnliche Wuchsform auch gut zur Geltung kommt.
Bei größeren Beständen ist das Omorika-Sterben eine größere Bedrohung als Krankheiten und Schädlinge. Damit bezeichnet man das Braunwerden und Welken der Nadeln infolge einer Ansammlung von Chlor und einem Magnesiummangel im Boden. Oft reicht es aus, Bittersalz (Magnesiumsulfat) einzugraben.
Geschwächte Bäume sind auch besonders anfällig für Borkenkäfer, die auch andere Fichtenarten befallen. Ebenso können Rotfäule (Heterobasidion annosum), Hallimasch (Armillaria mellea) und andere Pilzerkrankungen den Baum schädigen. Von den Krabbelviechern wird vor allem die Sitkalaus (Grüne Fichtenröhrenlaus, Elatobium abietinum) lästig, die man aber mit ökologischen Mitteln wie einer Spritzbrühe mit Öl oder Seife in den Griff bekommt.
Die Bestäubung erfolgt wie bei Nadelbäumen üblich durch den Wind, der die gelben Pollen über weite Strecken davonträgt. Er ist auch für die Verbreitung der geflügelten Samen verantwortlich. Mit ihren vergleichsweisen geringen Beständen spielt Picea omorika für unsere heimische Tierwelt keine wesentliche Rolle, und es liegen auch kaum wissenschaftliche Daten über den Besuch von Insekten, Vögeln oder Kleinsäugern wie Eichhörnchen vor.
Der kleine Wildbestand der Serbischen Fichte ist durch Rodung und Waldbrände in Schrumpfung begriffen und gilt als bedroht. Nach der Roten Liste der IUCN gilt sie als gefährdete Art – kein Wunder, dass ein eher niedrige Temperaturen gewöhntes Eiszeitrelikt im aktuellen Klimawandel schlechte Karten hat…
Omorika ist der alte serbische Name dieser Fichte, den man bei der Erstbeschreibung übernommen hat (alle andere Fichten heißen smr?a). So lange kennen die Botaniker den Baum noch gar nicht – erste Kunde von ihm erhielt der serbische Naturforscher Josif Pan?i? (1814-1888), als man ihm 1875 Zweige mit der charakteristischen eng anliegenden und nach vorne gerichteten Benadelung schickte. Im Jahre 1877 fand er bei seinen Nachforschungen im Nordosten von Višegrad das nur etwa 60 Hektar große Vorkommen des bis dahin unbekannten Baumes, das heute zum Pan?i?-Nationalpark gehört. Mit anderen Worten: Sieht man heute irgendwo außerhalb des Ursprungsgebietes eine Omorika-Fichte, so ist sie mit Sicherheit höchstens etwas über hundert Jahre alt. Damit ist sie noch relativ jung, denn in ihrer Heimat werden die Bäume 160-200 Jahre alt.
Das will etwas heißen, denn inzwischen gilt die Serbische Fichte wegen ihrer Robustheit und Trockenverträglichkeit als einer der meistkultivierten Nadelbäume in den Gärten Europas und Nordamerikas, wo sie auch oft als christmas tree herhalten muss. Den prestigeträchtigen Award of Garden Merit der Royal Horticultural Society haben zwei Sorten abgestaubt, die Zwergform Picea omorika ‚Nana‘ und die hängende Picea omorika ‚Pendula‘.
Dass sie bei uns so gut wächst ist eigentlich nicht unbedingt ein Wunder – streng genommen handelt es sich dabei um eine Wiederansiedelung, denn wie fossile Funde belegen kam die Omorika-Fichte im Tertiär in weiten Teilen Europas vor und wurde erst von dem Gletschermassen der letzten Eiszeit zurückgedrängt. So gesehen ist das kleine Restareal auf der Balkanhalbinsel ein verbliebenes Relikt des Nadelbaumes, der inzwischen überall sonst verschwunden ist. Gegenüber der wesentlich konkurrenzstärkeren Weiß-Tanne, Fichte und Buche konnte sie sich trotz ihrer hohen Samenproduktion nicht mehr erneut durchsetzen.
Phylogenetisch scheint der Baum sogar noch wesentlich älter zu sein und von ganz woanders herzukommen. 16 Millionen Jahre alte Fossilien deuten darauf hin, dass sie ursprünglich aus Ostasien stammt und wesentlich näher mit der Kaukasus-Fichte (Picea orientalis) und der in Japan endemischen Picea maximowiczii und Picea alcoquiana verwandt ist als mit Picea abies.
Das Fichtenholz der Serbischen Fichte unterscheidet sich nicht maßgeblich von dem der Gemeinen Fichte und ist ebenso weich mit gleichfarbigem Kern und Splint. Für die Forstwirtschaft ist sie uninteressant, da sie deutlich langsamer als die „normale“ Fichte wächst. In ihrer Heimat verwandte man früher das Holz für Fässer, bevor die Bäume unter Naturschutz gestellt wurden.
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Serbische Fichte kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.
Da Picea omorika in Gärten äußerst beliebt ist nimmt es kaum Wunder, dass sich inzwischen eine ganze Reihe von Sorten etabliert hat, die sich vor allem in Wuchsform und Größe unterscheiden. Dazu gehören
Die Serbische Fichte Picea omorika gehört zu den beliebtesten Nadelbäumen für Gärten. Die Wildform erreicht eine Höhe von 15-30, selten bis zu 35 Metern. Für kleine Gärten bedient man sich vorzugsweise an den zahlreichen oft kleiner bleibenden Sorten wie Picea omorika ‚Gnom‘, die nur 1-2 Meter hoch wird oder Picea omorika ‚Karel‘ mit 50-60 Zentimetern in einem Alter von zehn Jahren.
Eher gemächlich – mannbar werden die Bäume nach 15-20 Jahren, und bei der Wildform liegt der Jahreszuwachs bei 20-35 Zentimetern. Auch hier machen Sorten die Ausnahme von der Regel: Die vergleichsweise schnellwüchsige Picea omorika ‚Borealis‘ legt pro Jahr etwa 12 Zentimeter zu und gibt mit 20 Jahren einen neun Meter hohen Baum, wohingegen Picea omorika ‚Gnom‘ nur 2-3 Meter hoch wird und jedes Jahr gerade mal 2-3 Zentimeter zulegt.
Ja, das Wurzelwerk bleibt eher nahe an der Oberfläche. An ihren natürlichen Standorten in einem kleinen Gebiet des Balkans wachsen die Bäume vor allem auf Kalkverwitterungsböden von nordwärts ausgerichteten, eher kühlen und luftfeuchten Schluchten und Felshängen. Da gibt es in der Regel genug Feuchtigkeit und müssen die Wurzeln nicht allzu weit in die Tiefe gehen.
Serbische Fichte ist nicht heimisch. Wir haben leider keine genauen Daten zum Wert für Bienen, Schmetterlinge & Co. Häufig haben aber heimische Pflanzen einen höheren ökologischen Nutzen.