Was ist Feder-Nelke?
Die Heimat der Feder-Nelke liegt in Osteuropa, Mittel- und Südrussland; in Deutschland ist sie ursprünglich nicht heimich und wild bestenfalls als Gartenflüchtling anzutreffen, wohingegen man sie in Österreich, Ungarn und der Schweiz auch in der freien Natur findet. Sie ist auf kalkhaltige Böden angewiesen und wächst in der subalpinen Höhenstufe der Alpen in Höhen von bis zu 2200 Metern.
Die ausdauernde krautige Staude aus der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae) bildet mit ihren Rhizomen schnell einen dichten Rasen, der nur eine Höhe von 15-30 Zentimetern erreicht. Auffällig ist ihre bläulich-grüne Farbe. Ihre aufrechten geraden, leicht kantigen und verzweigten Stängel weisen deutliche Knoten auf, an denen die gegenständigen, 1-4 Millimeter breiten und 2-5 Zentimeter langen schmal-lanzettlichen und zugespitzten Blätter mit ganzem Rand stehen.
An den Enden der verzweigten Stängel erscheinen jeweils eine oder zwei, seltener bis zu fünf der unverkennbaren Blüten; sie haben einen stachelspitzigen Außenkelch, einen zu einer zylindrischen Röhre verwachsenen Kelch mit hautrandigen Kelchblättern und fünf Kronblätter, die aus einem Nagel und einer bis zu zwei Zentimeter großen, bis über die Hälfte mehrfach unregelmäßig geschlitzten Platte bestehen. Die Wildform blüht rot, seltener weiß, mit einem bärtigen roten Ring um den Schlund. Als Früchte werden wenigsamige Kapseln gebildet, die bei uns allerdings oft nicht vollständig ausreifen.
Feder-Nelke im Garten

Quelle: Kazakov Maksim/shutterstock.com
Standort
Dianthus plumarius braucht einen lehmig-sandigen, gut durchlässigen und unbedingt kalkhaltigen Boden. Sie hat es gerne frisch, darf aber im Sommer ruhig längere Zeit ohne Wasser bleiben und braucht reichlich Sonne. Im Winter vertragen die Pflanzen bis zu -40 °C.
Schnitt
Ab und zu kannst Du die Federnelke zurückschneiden, unbedingt erforderlich ist das aber nicht. Abgestorbene Pflanzenteile kannst Du natürlich entfernen. Gegebenenfalls kannst Du sie auch im Frühjahr kurz vor dem neuerlichen Austrieb eine Handbreit über dem Boden kappen, dann verzweigt sie reichlicher und blüht auch im zunehmenden Alter noch üppig.
Vermehrung
Die Vermehrung der Feder-Nelke erfolgt durch Aussaat, durch Teilen der Bestände oder mit Stecklingen, die recht zuverlässig anwachsen. Ab und zu mal eingreifen schadet keineswegs, denn dadurch bleiben die Horste wuchsstark und blühen auch reichhaltig, wohingegen sie mit der Zeit faul werden, wenn Du sie sich selbst überlässt.
Verwendung
Die Feder-Nelke ist eine beliebte Zierpflanze für Steingärten und Blumenbeete. Neben der Wildform gibt es inzwischen eine ganze Reihe von Zuchtsorten, darunter auch etliche mit gefüllten Blüten – die man zugunsten der Insektenfauna als naturbewusster Gärtner lieber vermeiden sollte. Du kannst sie auch zur Dachbegrünung einsetzen oder in Schalen, Töpfen und Kübeln auf Terrasse und Balkon halten; dabei ist ein sonniger Südbalkon optimal. Zudem sind sie beliebte Schnittblumen, die in der Vase lange frisch bleiben.
Schädlinge
Schädlinge und Krankheiten spielen bei der ausgesprochen robusten und widerstandsfähigen Feder-Nelke keine Rolle. Eher machen ihr Pflegefehler wie zu schattiger Stand oder fehlender Kalk im Boden zu schaffen.
Ökologie
- Die Blüten der Feder-Nelken sind typische Stieltellerblüten; wegen der langen Kronröhre gelangen nur Schmetterlinge an den gut verborgenen Nektar, die als Hauptbestäuber agieren.
- Dessen ungeachtet holen sich ein Dutzend Wildbienen hier den Pollen für die Nahrungspakete, mit denen sie die Brutzellen für ihren Nachwuchs ausstatten.
- In Deutschland, Italien und Großbritannien gilt die Feder-Nelke als eingebürgert, ebenso in den USA, Kanada und Neuseeland.
- Bei zusagenden Bedingungen wächst die Feder-Nelke reichhaltig und breitet sich rasch aus. In einigen Staaten der USA gilt sie als invasiver Neophyt, der die einheimische Flora und Fauna beeinträchtigt.
Wissenswertes
- Die außergewöhnlichen Blüten sind nicht nur hübsch anzuschauen, sondern auch essbar. Als Dekoration auf kalten Platten und Büffets sind sie eine nette Abwechslung.
Was sind mehrjährige Stauden?
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Markus Wichert
Naturgärtner