Kornelkirschen wurden bereits in der Antike wegen ihres harten Holzes und ihrer aromatischen Früchte geschätzt. Heutzutage erfreut sich das Obst vor allem in Südosteuropa und Kleinasien ungebrochener Beliebtheit, und in deutschen Gärten nutzt man die zahlreichen Sorten an vielen Einsatzorten. Egal ob Du sie als Sichtschutzhecke, Obstgehölz oder Kübelpflanze auf dem Balkon pflanzen möchtest gibt es einige Dinge zu beachten. Die Ansprüche sind aber sehr übersichtlich – Kornelkirschen gehören nicht nur zu den ökologisch wichtigen, sondern auch zu den pflegeleichtesten und dankbarsten Sträuchern.
Wohin mit Kornelkirsche im Garten?
Kornelkirschen kannst Du im Garten pflanzen als
- Hecke, die zudem Sichtschutz und Windschutz bietet;
- Strauch, der mit seiner frühen Blütezeit im Februar bienenfreundlich ist, Vögeln Platz zum Verstecken und Nester bauen bietet und viele Tiere mit essbaren Früchten anlockt;
- Hochstamm oder kleinkroniger Baum, der im zeitigen Frühjahr mit gelben Blüten, im Sommer mit schmackhaften Früchten und im Herbst mit buntem Laub auffällt;
- Kübelpflanze, besonders von den kleinwüchsigen Sorten, die Du so auch auf Balkon und Terrasse bringen kannst;
- Auch als Bonsai ist die Kornelkirsche geeignet, wenn es noch mal etwas kleiner sein soll.
Warum Kornelkirsche pflanzen?
Kornelkirschen sind ausgesprochen dankbare Gartenpflanzen und haben eine ganze Reihe von Vorteilen:
- Sie sind das ganze Jahr über attraktiv: schon im Februar mit filigranen gelben Blüten, im Sommer mit dekorativen Früchten und im Herbst mit attraktiver Laubfärbung.
- Die Früchte sind essbar und lassen sich in der Küche vielfältig nutzen – siehe dazu auch unseren Ratgeber Kornelkirsche Früchte: Essbar oder giftig?
- Blüten und Früchte machen die Kornelkirsche zu einer guten Bienenweide und einem trefflichen Vogelnährgehölz. Darüber hinaus fungiert sie auch als Vogelschutzgehölz, in dem sich die Tiere verstecken und ihre Nester bauen können.
- Die Pflege beschränkt sich auf ein Minimum – am wichtigsten ist ein regelmäßiger Schnitt. Sie ist ausgesprochen gut schnittverträglich, und selbst vergreiste Sträucher lassen sich noch einmal erfolgreich verjüngen, wie im Ratgeber Kornelkirsche schneiden beschrieben.
- Sie sind sehr langlebig und werden über 100 Jahre alt.
- Kornelkirsche ist rauchhart und kommt auch mit den Abgasen an einer vielbefahrenen Straße zurecht.
- Zudem ist sie winterhart und verträgt Temperaturen bis zu -28 °C.
- Sie stellt keine besonderen Ansprüche an den Boden – der sollte vor allem durchlässig sein. Ansonsten fühlt sie sich in einer nährstoffreichen lehmigen Erde möglichst mit etwas Kalk am wohlsten. Näheres erfährst Du im Ratgeber Kornelkirsche Standort.
- Kornelkirsche verträgt auch vorübergehende Trockenheit und ist hitzeresistent.
- Magere Böden sind kein Problem, auch wenn es für reichlich Blüten und Früchte ruhig auch etwas nahrhafter sein darf.
- Kornelkirsche wächst am besten mit viel Licht – möglichst Halbschatten, aber auch mit voller Sonne und lichtem Schatten kommt sie zurecht.
- Eine Vermehrung ist mit Samen, Stecklingen, Absenkern und Veredelung möglich. Wie das funktioniert verraten wir Dir im Ratgeber Kornelkirsche vermehren.
Wann sollte man Kornelkirsche pflanzen?
Vorzugsweise rechtzeitig im Frühling. Später treibt sie nicht mehr so gut aus; frühzeitig gepflanzt haben die Wurzeln genug Zeit, sich bis zum Herbst gründlich einzuleben. Zudem werden die Knospen bis zum Herbst voll ausgebildet, sodass sie sich im Februar nur noch zu öffnen brauchen. So bekommst Du bereits im ersten Jahr nach dem Kornelkirsche pflanzen reichlich Blüten und Früchte.
Wie kann man Kornelkirsche pflanzen?
Am besten kaufst Du die Kornelkirsche als Containerware oder mit Wurzelballen – wurzelnackt wächst sie nur schwerlich an.
- Lockere den Boden an der Pflanzstelle gut auf; bei schwerer Erde solltest Du für mehr Durchlässigkeit sorgen, etwa indem Du Sand oder feinen Kies unterarbeitest.
- Bei einem nicht kalkhaltigen Boden ist leichtes Kalken anzuraten.
- Düngen ist normalerweise nicht zwingend erforderlich. Bei einem extrem mageren Boden kannst Du aber gerne etwas gut verrotteten Kompost in das Pflanzloch geben.
- Den Wurzelballen auflockern und gegebenenfalls vertrocknetes und verfaultes Material entfernen.
- Ein kräftiger Rückschnitt ist mitunter empfehlenswert; schau Dir dazu auch unseren Ratgeber Kornelkirsche schneiden an.
- Nach dem Pflanzen musst Du den Boden eine Weile gleichmäßig feucht halten. Nur nicht zu nass, denn auf Staunässe reagiert die Kornelkirsche allergisch.
- Eine gute Bodenpflege ist in der Folgezeit wichtig – schwere und verdichtete Böden mag die Kornelkirsche nämlich auch nicht.
Der richtige Abstand: Wie dicht muss man Kornelkirsche pflanzen?
Kommt darauf an, wie Du sie verwendest:
- Bei einem Solitär solltest Du die maximale Höhe und Breite im Hinterkopf behalten und auf ausreichende Distanz zu den nächsten Sträuchern und Bäumen achten.
- Bei einer Kornelkirschen-Hecke empfiehlt sich ein Abstand von einem halben bis ganzen Meter zwischen den Pflanzen.
- Bei Obstgehölz rechnet man (auch im gewerblichen Anbau) mit einem Abstand von drei Metern zwischen den einzelnen Exemplaren und einem Reihenabstand von vier bis fünf Metern.
Kann man Kornelkirsche verpflanzen?
Bei alten Exemplaren ist das schwierig und sollte nach Möglichkeit vermieden werden. Nach dem Verpflanzen wachsen sie nur noch schwerlich an und erholen sich nur langsam. Heißt, wenn Du eine Kornelkirsche im Garten verpflanzen willst kann das Jahre dauern, bis sie wieder in die Gänge kommt. In der Regel ist es einfacher, an der vorgesehenen Stelle eine neue zu setzen. Ist sie Dir am alten Platz einfach nur zu groß geworden, so kannst Du sie auch kräftig zurückschneiden oder auf den Stock setzen und danach eine neue Krone erziehen. Wie das im Einzelnen funktioniert erfährst Du im Ratgeber Kornelkirsche schneiden.
Bei jungen Exemplaren und frisch gepflanzter Containerware sieht das ganz anders aus – die lassen sich in den ersten Jahren problemlos versetzen, wenn Du den Wurzelballen nur großzügig genug ausgräbst.
Ist Kornelkirsche selbstbefruchtend?
Das mit einer Selbstbefruchtung gelingt bei der Kornelkirsche nur begrenzt – sie ist nicht unbedingt ausgesprochen selbststeril, das Problem ist eher die zeitlich versetzte volle Befruchtungseignung des männlichen und weiblichen Geschlechtsapparates. Die Blüten sind zwittrig, aber die Pollen reifen zu einer anderen Zeit als die Griffel empfängnisbereit werden. Sowohl die Wildarten als auch die Sorten von Kornelkirsche fruchten wesentlich zuverlässiger und reichhaltiger, wenn ein genetisch unterschiedicher Pollenspender in Flugweite der Bestäuber (Honig- und Wildbienen, Hummeln und Schwebfliegen) liegt. Für einen möglichst reichhaltigen Fruchtansatz pflanzt Du am besten zwei unterschiedliche Sorten oder eine Sorte plus ein Exemplar der Wildart nebeneinander, wie man das auch im kommerziellen Anbau macht.
Wann blüht Kornelkirsche zum ersten Mal?
Nach dem Pflanzen eines Sämlings darfst Du frühestens nach 6-8, oft erst nach 10 Jahren mit den ersten Blüten der Kornelkirsche rechnen. Dann gibt es oft auch bereits die ersten Früchte – bei denen sind die Vögel praktisch immer schneller als der Gärtner.
Bei vegetativer Vermehrung geht es deutlich schneller: Nach Okulation zeigen sich oft bereits im zweiten oder dritten Jahr Blüten, ab dem vierten Jahr die Früchte,
Im heimischen Garten kannst Du mit einem durchschnittlichen Ertrag von 5-10 Kilo rechnen, unter günstigen Bedingungen auch deutlich mehr. Dabei ist die Ernte bei der Kornelkirsche recht zuverlässig und liefert gleichbleibende Mengen, sofern das Wetter oder andere widrige Bedingungen nicht übel mitspielen.
Weitere Ratgeber und Hinweise zur Pflanze
Kornelkirsche: Früchte giftig oder essbar? erfreut nicht nur mit ihrem reichhaltigen Blütenschmuck und einer attraktiven Herbstfärbung, aus den gelben Blüten entwickeln sich im Sommer jede Menge kirschenähnlicher Früchte. Diese sind sogar essbar und erfreuen sich außerhalb Deutschlands noch größerer Beliebtheit als bei uns. Sie machen die Kornelkirsche zu einem guten Vogelnährgehölz und dient auch Kleinsäugern als Nahrung.
Als Hecke ist Kornelkirsche Hecke geradezu unschlagbar: Der Strauch ist für viele Standorte im Garten geeignet, glänzt mit reichhaltigen Blüten und Früchten, die ihn auch zu einer guten Bienenweide und einem Vogelschutzgehölz und Vogelnährgehölz machen, ist als Sichtschutzhecke geeignet und dabei vollkommen pflegeleicht und anspruchslos.
Kornelkirsche schneiden überzeugt im Garten mit ihrem Blütenreichtum, der bunten Herbstfarbe und essbaren Früchten. Das anspruchslose Gehölz gilt als unkompliziert und robust; wichtig bei der Pflege ist vor allem ein regelmäßiges und behutsames Schneiden. Aber selbst jahrelang vernachlässigte Kornelkirschen treiben zuverlässig neu aus, wenn man sie auf den Stock setzt und radikal verjüngt. Mit einem regelmäßigen Erhaltungsschnitt und Formschnitt kommt es erst gar nicht so weit.
Kornelkirsche Standort ist eine Lichtpflanze, die ansonsten fast nur noch eine durchlässige Erde und wenig Wasser zum Glücklichsein braucht. Selbst das urbane Klima kann ihr nichts anhaben, und kalte Winter machen der tapferen Kornelkirsche nichts aus.
Kornelkirsche vermehren lässt sich vegetativ oder generativ vermehren – sprich mit Samen, durch Stecklinge oder durch Veredelung. Selbst bei den Sorten ist bei der Kornelkirsche eine Aussaat vielversprechender als bei anderen Gehölzen, denn trotz des vermischten Erbgutes bleiben die Nachkommen häufig großfrüchtig und ertragreich. Trotzdem geht man bei einer Sorte mit Stecklingen auf Nummer sicher.