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Kornelkirsche: Der perfekte Standort


Die Kornelkirsche ist in Südosteuropa beheimatet, vor allem in der Kaukasusregion; in Deutschland findet man sie nur im Südwesten eingebürgert und wild wachsend, die meisten Vorkommen sind ausgewildert. Ähnlich wie ihre asiatische Verwandte Japanische Kornelkirsche (Cornus officinalis) wächst wie wild vor allem auf eher trockenen und nährstoffarmen Böden, die überwiegend humos und kalkhaltig ausfallen. In Gebüschen und an Waldrändern steht sie sonnig bis halbschattig und trotzt im Winter auch starken Frösten.

Was für eine Erde für Kornelkirsche?

Kornelkirsche wächst so ziemlich in jeder normalen Gartenerde, bevorzugt aber einen nährstoff- und basenreichen, möglichst etwas Kalk enthaltenden Boden mit guter DurchlässigkeitStaunässe verträgt sie ebenso wenig wie Bodenverdichtung. Sie kommt auch mit mageren und trockenen Böden zurecht, wächst und fruchtet aber mit etwas mehr Futter und Feuchtigkeit deutlich besser als unter kärglichen Bedingungen. Am besten gedeiht sie auf einem schwach sauren bis leicht basischen Lehmboden, der gerne auch reichlich Steine enthalten darf. Er sollte für den Herzwurzler mittel- bis tiefgründig sein.

Wie viel Sonne braucht Kornelkirsche?

Die Kornelkirsche benötigt reichlich Licht, bevorzugt dabei aber einen Standort, der nicht zu sehr der prallen Sonne ausgesetzt ist. Das entspricht ihren natürlichen Vorkommen im Unterholz von Wäldern und Gebüschen, wo es eher kühl und schattig ist. Auf jeden Fall steht sie dabei gerne warm. Dessen ungeachtet ist sie hitzetolerant und übersteht heiße Sommertage unbeschadet – auch welche mit wenig Feuchtigkeit.

Ist Kornelkirsche rauchhart?

Ja, das raue innerstädtische Klima mit Abgasen und Feinstaub macht ihr wenig aus. Sie ist so gut rauchhart, dass sie auch für das Pflanzen in Vorgärten an vielbefahrenen Straßen geeignet ist. Ebenso gut wächst sie in der Stadt als Dachbegrünung oder auf Balkon und Terrasse als Kübelpflanze. Nur auf den Verzehr der Früchte solltest Du an einem derart exponierten Standort lieber verzichten.

Wo kommt die Kornelkirsche her?

Unsere in Mitteleuropa heimische Kornelkirsche Cornus mas stammt ursprünglich aus der Kaukasusregion, wo bis heute ihr Mannigfaltigkeitszentrum liegt. Größere Bestände finden sich auch in Kleinasien und Mittelasien; hier kommst sie in den lichten Eichen- und Laubmischwäldern der Mittelgebirge, an Waldrändern, sommerwarmen steinigen Hängen, Hecken und Gebüschen wild vor. Selbst in Auwäldern wächst sie, allerdings außerhalb der Überschwemmungszonen. In Südosteuropa ist sie kennzeichnend für die Schwarzkiefern- und Steppenwälder, auf der Krim wächst sie überwiegend als Unterwuchs in Kiefernwäldern. Oft bildet sie dichte Bestände mit anderen Sträuchern und kleinen Bäumen wie Mehlbeere, Weißdorn, Berberitze und Wolliger Schneeball.

Nach Deutschland gelangte sie als Archäophyt vermutlich bereits mit den alten Römern, die das beinharte Holz und die nahrhaften Früchte der Kornelkirsche zu schätzen wussten. Als eingebürgert gilt sie in einigen Gebieten an Saar und Mosel; größere Vorkommen finden sich zudem im Fränkischen Jura, Thüringen und Niedersachsen. Sie wächst in der Ebene wie auch in höheren Lagen; in den Alpen steigt sie auf bis zu 1300 Meter auf, wobei die Früchte der Kornelkirsche hier aufgrund der Kälte oft nicht mehr ausreifen. 

Ist die Kornelkirsche winterhart?

Ja, die heimische Fehler! Linkreferenz ungültig. verträgt bis zu Winterhärtezone (WHZ) 5, sprich -28 °C, Japanische Kornelkirsche Cornus officinalis in der WHZ 4 bis zu -23 °C. Damit sind sie in unseren Breiten vollkommen frosthart. Allerdings reagiert sie als extremer Frühblüher – die ersten Blüten erscheinen oft bereits im Februar lange vor denen aller anderen Sträucher – empfindlich auf Spätfröste, denn die können die Blüten nachhaltig schädigen. Die Kornelkirsche hat sie bereits im vorausgegangenen Herbst vollständig angelegt; eigentlich können sie in diesem Zustand selbst tiefe Minusgrade überstehen – aber wehe, ein paar warmen Tagen haben sie zum Austreiben angeregt und es wird erneut kalt. So etwas geht zu Lasten der Blüten und Früchte; dessen ungeachtet zeigt sich die Kornelkirsche selber von Spätfrösten wenig beeindruckt und wächst unbeirrt weiter.

Zu kalt für die Fruchtreife kann es im Gebirge werden, etwa in den Alpen: Hier ist es auf über 1000 Metern Höhe oft bereits im Herbst so eisig, dass die Früchte der Kornelkirsche nicht mehr vollständig ausreifen.

Ist Kornelkirsche windfest?

Wind macht der Kornelkirsche nichts aus – sie hält dank ihres stabilen Gerüstes auch starke Stürme aus. Dabei kommt ihr auch ihre Mehrstämmigkeit zu Gute, denn so ist nicht ein einzelner Stamm mit seiner breiten Krone den Kräften der Natur ausgesetzt, sondern viele kleine, die hart im Nehmen sind. Aber selbst ein teurer Hochstamm der Kornelkirsche widersteht starken Böen. Für die Windfestigkeit sorgt auch das extrem harte Holz des Gelben Hartriegels, das der Gattung auch den Namen eingebracht hat, sogar den lateinischen: Cornus bedeutet Horn und bezieht sich auf die extreme Widerstandsfähigkeit.

Wie tief wurzelt Kornelkirsche?

Die Kornelkirsche ist ein Herzwurzler, bei dem das Wurzelsystem relativ flach bleibt und zahlreiche oberflächennahe Faserwurzeln und Adventivwurzeln bildet. Ausläufer produziert sie dagegen nicht. Sie braucht einen mittel- bis tiefgründigen Boden, denn als Bewohner sommerwarmer Standorte ist sie es gewohnt, selbst bei längeren Trockenperioden tief in der Erde noch genug Feuchtigkeit aufzuspüren.

Das weitreichende Wurzelsystem macht die Sträucher und Hecken nicht nur ausgesprochen windfest, sondern auch zu einem ausgezeichneten Bodenfestiger, mit dem sich selbst trockene und magere Hänge und Böschungen stabilisieren lassen - Blickschutz und Wildobst inklusive.

Wie oft muss man Kornelkirsche gießen?

Die Kornelkirsche ist von Natur aus sommerliche Trockenheit gewöhnt – in ihrer Heimat am Kaukasus wächst sie mit Vorliebe im Gebüsch und Unterholz von Wäldern, wo es im Sommer heiß und trocken werden kann. Mit ihrem umfangreichen herzförmigen Wurzelsystem findet sie in der Tiefe immer noch ein paar Tropfen Wasser. Du musst also nach einem sonnigen Sommertag nicht zwangsweise jeden Abend mit der Gießkanne parat stehen. Für etwas mehr Feuchtigkeit ist sie trotzdem dankbar, vor allem wenn Du es auf ihre Früchte abgesehen hast: Die Kornelkirsche kommt mit mageren und trockenen Böden zurecht, aber mit etwas mehr Nährstoffen und Wasser blüht und fruchtet sie umso reichhaltiger. Nur nicht übertreiben, denn Staunässe ist absolut tödlich.

Dass die Wasserversorgung selbst bei so einem Hungerkünstler kritisch werden kann zeigt die Kornelkirsche als Kübelpflanze: Hier ist der Platz extrem begrenzt und der Wurzelballen trocknet im Sommer in Windeseile aus. Hier haben die Wurzeln keine Chance, in der Tiefe noch irgendwo Wasser zu finden. Das Ergebnis: Die Blätter der Kornelkirsche werden vom Rand her braun, rollen sich ein und fallen ab. Beim beschränkten Wurzelraum im Kübel musst Du bei der Kornelkirsche eher auf eine ausreichende Wasserversorgung achten als im Freiland.

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