Was ist Moor-Reitgras?
Das Moor-Reitgras gehört zu den Süßgräsern (Poaceae), erreicht eine Höhe von etwas über einem Meter und bildet bis zu einem Meter breite Horste aus grastypischen grünen Blättern und straff aufrechten Halmen mit deutlichen Knoten. Es handelt sich dabei um eine natürlich vorkommende Hybride von Wald-Reitgras (Calamagrostis arundinacea) und Sand-Reitgras (Calamagrostis epigejos), die beide in Eurasien häufig vorkommen und miteinander bastardieren.
Wie der Name bereits andeutet wächst diese Reitgras-Art bevorzugt auf feuchten, im Sommer oft trockenen Moorflächen. Die auffallenden großen hellbraunen Blütenstände sind reich verzweigte Rispen mit schmalen, zusammengedrückten Ährchen mit einer Granne auf der Deckspelze. Als Samen werden kahle Karyopsen, ähnlich einem Getreidekorn gebildet.
Moor-Reitgras im Garten
Standort
Moor-Reitgras bevorzugt einen frischen bis trockenen, nährstoffreichen und vor allem gut durchlässigen, vorzugsweise sandig-lehmigen Boden mit Sonne oder Halbschatten und mäßiger Feuchtigkeit; Schatten mag es ebenso wenig wie stehende Nässe, die sich bereits nach kurzer Zeit als tödlich erweist. Das Gras ist gut winterhart und übersteht Minusgrade bis -34 °C.
Schnitt
Lasse die Überreste vom Moor-Reitgras ruhig über Winter stehen, da finden noch einigen Kleintiere eine Überwinterungsmöglichkeit und Schutz vor kalten Temperaturen. Gegebenenfalls kannst Du das, was im Frühjahr noch übrig ist, bis eine Handbreit über dem Boden abschneiden und auf dem Komposthaufen verrotten lassen.
Vermehrung
Das Moor-Reitgras lässt sich durch Teilen der Bestände am leichtesten vermehren. Mit einem regelmäßigen Aufteilen kannst Du auch sicherstellen, dass die Pflanzen gut wüchsig bleiben und weiterhin fleißig viele ihrer hübschen Rispen bilden.
Verwendung
Das Moor-Reitgras lässt sich als Sichtschutz verwenden, im Naturgarten und Präriegarten, in Blumenbeeten und Rabatten und kann auch auf Balkon und Terrasse in Kübeln gepflanzt werden. Nur darauf achten, dass die hinreichend mit Steinen beschwert oder sonst irgendwie gesichert sind, sodass der Wind die hohen Pflanzen nicht mitsamt ihren Töpfen umbläst. Die Blütenstände lassen sich auch gut für Trockengestecke verwenden.
Schädlinge und Krankheiten
Schädlinge oder Krankheiten sind bei der äußerst widerstandsfähigen Naturhybride nur selten anzutreffen.
Ökologie
Bei der Bestäubung verlässt sich das Moor-Reitgras auf den Wind, wie alle Süß- und Sauergräser. Nektar und Pollen gibt es hier demzufolge nicht zu holen, aber dessen ungeachtet hat das Gras ökologisch einen hohen Wert als Futterpflanze für diverse Insekten und Kleintiere und dient nicht zuletzt als Versteck.
Wissenswertes
Die Sorte Calamagrostis x acutiflora ‚Karl Foerster‘ hat den renommierten Award of Garden Merit der britischen Royal Horticultural Society gewonnen.