https://www.naturadb.de/pflanzen/anemone-sylvestris/
Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | durchlässig bis humos |
Wasser: | frisch bis trocken |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
PH-Wert: | basisch / kalk |
Verträgt Wurzeldruck: | ja, zur Unterpflanzung von Bäumen geeignet |
Pflanzenart: | Staude |
Wuchs: | buschig, ausläuferbildend |
Höhe: | 15 - 40 cm |
Breite: | 15 - 25 cm |
frostverträglich: | bis -34 °C (bis Klimazone 4) |
Wurzelsystem: | Flachwurzler |
Blütenfarbe: | weiß |
Blühzeit: | |
Blütenform: | schalenförmig, radiärsymmetrisch |
Blattfarbe: | tiefgrün |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | rund bis rundlich |
Schneckenunempfindlich: | ja |
Bestandssituation (Rote Liste): | selten |
Gefährdung (Rote Liste): | gefährdet |
Wildbienen: | 18 (Nektar und/oder Pollen, davon keine spezialisiert) |
Raupen: | 2 (davon 1 spezialisiert) |
Schwebfliegen: | 3 |
Käfer: | 3 |
floraweb.de.
Höhenlage: |
1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
ist giftig: | alle Pflanzenteile leicht giftig |
Pflanzen je ㎡: | 11 |
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Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Großes Windröschen, Waldanemone oder Waldwindröschen (Anemone sylvestris) ist eine ausdauernde sommergrüne Staude mit einem basal verholzenden faserigen Wurzelstock, mit dessen Hilfe sie Ausläufer bildet und sich rasch ausbreitet. Das bis zu 40 Zentimeter hohe Kraut ist in Mittel- und Osteuropa heimisch und wächst von Südschweden und Nordfrankreich bis zum Kaukasus. Dort ist das Mitglied aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) an warmen Waldsäumen und Böschungen, auf Kalkmagerrasen, in Gebüschen und Wäldern mit kalkigen Böden selten, aber gesellig anzutreffen.
Die mittelgrünen Blätter sind lang gestielt, 5-15 Zentimeter lang, handförmig fünflappig tief geteilt und im Umriss oval bis gerundet; die Oberseite ist kahl, die Unterseite an den Blattnerven behaart, der Rand ungleichmäßig gezähnt. Einzeln, seltener zu zweit erscheinen am Ende der Blütenschäfte 4-7 Zentimeter breite schalenförmige Blüten. Diese sind fünfzählig, radiärsymmetrisch und zwittrig, mit fünf oder selten bis zu acht Hüllblättern und kurzen goldgelben Staubblättern. Außen ist die Blütenhülle oft lila überlaufen und seidig behaart. Am Ende des kurzen Griffels sitzt eine kugelrunde Narbe. Bei den Früchten handelt es sich um Sammelnussfrüchte aus 2-3 Millimeter langen spindelförmigen flachen Achänen, die außen dicht wollig behaart sind und an ihrem Ende einen kurzen Schnabel aufweisen.
Das Große Windröschen bevorzugt einen warmen und mäßig trockenen, vorzugsweise kalkreichen und mild-humosen lockeren, tiefgründigen sandigen oder reinen Löss- oder Lehmboden mit Sonne oder Halbschatten. Die Pflanzen sind frosthart und vertragen vorübergehende Trockenphasen besser als Staunässe. Auch mit zu viel Stickstoff im Dünger bringt man sie zuverlässig um.
Schneiden muss man die Pflanzen nur, wenn man abgeblühte Teile entfernen oder dem Ausbreitungsdrang Grenzen setzen möchte. Das Grün nach der Blüte zu entfernen wäre kontraproduktiv, denn mit Hilfe des Blattgrüns bildet das Große Windröschen Nährstoffe, die es im überwinternden Rhizom für das kommende Jahr speichert.
Mit seinen weithin dicht unter der Oberfläche kriechenden Wurzelausläufern sorgt das Große Windröschen fleißig für seine Ausbreitung. Man kann die Bestände nach der Blüte oder nach dem Verwelken der Blätter teilen. Ebenso ist eine Aussaat mit Samen möglich; im kalten Kasten keimen sie relativ langsam und ungleichmäßig.
Mit seiner Vorliebe für helle und eher trockene Standorte eignet sich das Große Windröschen gut als Unterwuchs für den Gehölzrand, für Blumenbeete und Rabatten. In größeren Gruppen kommen die kleinen Pflanzen besonders gut zur Geltung, dann bilden sie dichte Teppiche, die im Frühjahr von leuchtend weißen Blüten übersät sind.
Schnecken machen sich mit Vorliebe vor allem über die frische Saat her. Ebenso treten Blattälchen und Pilzerkrankungen wie Rostflecken, Mehltau und Anemonenbrand auf.
Nektar bilden die Blüten des Großen Windröschens nicht, aber umso mehr Pollen. Dementsprechend finden sich hier vor allem Bienen, Fliegen und Käfer als Bestäuber ein. Bleibt die tierische Hilfe aus, können sich die Blüten auch selbst bestäuben. Die Blätter als Raupenfutter verwenden Waldrebenspanner (Horisme corticata und Horysme tersata). Die Verbreitung der Samen erfolgt mit dem Wind; die kleinen Schirmchenflieger werden auch mit dem Regenwasser fortgespült.
Das Große Windröschen ist nicht nur sehr dekorativ, sondern auch giftig. Es gehört zu den wenigen Anemone-Arten, deren Blüten duften. Im Vergleich zum wesentlich häufigeren Busch-Windröschen Anemone nemorosa bevorzugt es eher trockene und dafür hellere Standorte. Flurbereinigungen, Pestizide und Überdüngung haben mit dazu beigetragen, dass die Pflanze mittlerweile in Deutschland selten geworden ist und als gefährdet gilt.
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
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Schneiden sollte man das Große Windröschen eigentlich gar nicht – die Pflanzen brauchen ihre Blätter, um nach der Blüte ausreichend Nährstoffe im überwinternden Rhizom zu sammeln. Erst nachdem das Grün welk geworden ist kann man das Blattwerk wegnehmen.
Ja, wenn auch nur relativ schwach und es selten zu Vergiftungserscheinungen kommt. Der Saft der Pflanzen enthält Protoanemonin und Anemonin, die Haut und Schleimhäute reizen. Schlimmstenfalls kommt es bei ausgiebigem Kontakt zu Rötungen, Schwellungen und Blasenbildungen, bei innerlicher Aufnahme zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfällen. An Grünfutter fressende Haustiere wie Meerschweinchen und Kaninchen sollte man sie jedenfalls nicht verfüttern.
Großes Windröschen ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen und Schmetterlingsraupen