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Großer Odermennig (Agrimonia procera)
Quelle: Foxcalibur, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Super Insekten-pflanze

Großer Odermennig

Agrimonia procera

Das Wichtigste auf einen Blick

heimische Wildform Staude winterhart Super Insektenpflanze essbar
  • Mehrjährige und sommergrüne heimische Staude
  • Bis über einen Meter hoch, mit wenig verzweigten Stängeln
  • Unpaarig gefiederte Blätter mit gezacktem Rand
  • Langgezogene Trauben mit gelben Blüten an den Enden der Triebe
  • Blüht im Juli und August
  • Insektenfreundlich und gute Bienenweide
  • Pollenlieferant für 37 Wildbienen
  • Braucht einen durchlässigen und frischen nahrhaften Boden
  • Für den Rand von Hecken und Gehölz, Wiesen und Blumenbeete
  • Alte Heilpflanze
🏡 Standort
Licht: Halbschatten
Boden: durchlässig
Wasser: frisch
Nährstoffe: nährstoffarmer Boden

Thematisch passende Pflanzen:

🌱 Wuchs
Pflanzenart: Staude
Wuchs: aufrecht, horstig
Höhe: 50 - 100 cm
Breite: 20 - 50 cm
frostverträglich: bis -23 °C (bis Klimazone 6)
🌼 Blüte
Blütenfarbe: gelb
Blühzeit:
j
f
m
a
m
j
j
a
s
o
n
d
Blütenform: radiärsymmetrisch, klein, unscheinbar

Thematisch passende Pflanzen:

🍃 Laub
Blattfarbe: dunkelgrün
Blattphase: sommergrün
Blattform: variabel, unpaarig gefiedert
Blatt aromatisch: ja
🐝 Ökologie
Bestandssituation (Rote Liste): mäßig häufig
Gefährdung (Rote Liste): ungefährdet
Wildbienen: 37 (Nektar und/oder Pollen, davon keine spezialisiert)
Schwebfliegen: 1
Käfer: 1
🌐 Einheimische Verbreitung

Bitte beachte, dass die angezeigte Verbreitung auf der Karte lediglich als grobe Orientierungshilfe dienen soll. Für eine detailliertere Darstellung und mehr Informationen zur Verbreitung besuche doch gern floraweb.de.

Verbreitung:
häufig
mittel
gering
Höhenlage: planar (<100m1 / <300m)2
bis
montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2

1 Mittelgebirge / 2 Alpen⁠

ℹ️ Sonstiges
ist essbar Blätter
Verwendung: Heilgewürz, med. Verwendung
⤵️ Klassifizierung
Ordnung: Rosenartige
Familie: Rosengewächse
Gattung: Odermennige

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Heimische Wildpflanzen sind die neuen Exoten
Markus Wichert

Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!

Markus Wichert Naturgärtner

Was ist Großer Odermennig?

Großer Odermennig oder Wohlriechender Odermennig ist eine alte Heilpflanze, die eine Bereicherung für jeden Naturgarten ist. Das Mitglied aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae) wächst wild in Europa und Westasien bevorzugt auf Ruderalstellen, Wiesen und Weiden, an Wegrändern und am Waldesrand, wo es einen feuchten und mäßig nährstoffreichen Boden gibt.

Im Boden überdauert die ausdauernde krautige Pflanze den Winter mit einem kräftigen Rhizom, aus dem im Frühjahr die straff aufrechten und wenig verzweigten Stängel mit wechselständigen und unpaarig gefiederten Blättern entspringen. Die Unterseite der 7-11 Fiederblättchen ist heller, gräulich-grün und spärlich behaart, mit einem kräftig gezackten Rand, den auch die Nebenblätter aufweisen. Auffällig sind die zahlreichen etwa zwei Millimeter langen gelben Drüsen auf Blättern und Stängeln, die beim Zerreiben einen charakteristischen zitronenartigen Duft absondern.

Im Spätersommer erscheinen an den Enden der Triebe langgezogene Trauben mit kleinen gelben Blüten. Sie sind fünfzählig und sternförmig mit doppelter Blütenhülle; dabei sind die Kronblätter an ihrer Spitze leicht ausgerandet. Als Früchte werden nickende glockenförmige, mit seitlichen Rillen und zahlreichen Widerhaken versehene braune Sammelfrüchte mit einer oder zwei Achänen gebildet.

Großer Odermennig im Garten

Standort

Großer Odermennig bevorzugt einen mäßig fruchtbaren bis nährstoffreichen, gut durchlässigen Boden mit gleichbleibender Feuchtigkeit. Dabei steht er am liebsten im Halbschatten; im Winter verträgt er bis zu -23 °C.

Schnitt

Ein Schnitt ist, wenn überhaupt, erst im Frühjahr fällig. Dann kannst Du rechtzeitig vor dem neuen Austrieb die abgestorbenen Anteile eine Handbreit über dem Boden abschneiden und auf dem Kompost entsorgen oder als Mulchmaterial verwenden.

Vermehrung

Eine Vermehrung ist mit den Samen möglich, die Du im Herbst direkt von den Pflanzen ernten und aussäen kannst.

Verwendung

Großer Odermennig macht sich im Garten gut am Rand von Hecken und Sträuchern, auf naturnahen Wiesen oder im Blumenbeet.

Schädlinge

Schädlinge und Krankheiten spielen beim ausgesprochen robusten und widerstandsfähigen Großen Odermennig keine wesentliche Rolle. Vor allem bei ungünstigen Standortbedingungen kann er anfällig gegenüber Pilzerkrankungen werden und etwa braune Rostflecken auf den Blättern bekommen.

Ökologie

  • Die kleinen gelben Blüten des Großen Odermennigs werden von Insekten wie Bienen und Schmetterlingen bestäubt; zudem ist auch eine Selbstbestäubung möglich, falls die tierischen Helfer ausbleiben.
  • Für den Pollen interessieren sich 37 Arten von Wildbienen, die ihn für ihren Nachwuchs sammeln. Vor allem Schmalbienen (Lasioglossum spec.) und Sandbienen (Andrena spec.) können sich für den Blütenstaub begeistern.
  • Die Verbreitung der glockenartigen Früchtchen erfolgt mittels ihrer kleinen Widerhaken, mit dem sie sich wie Kletten im Fell von vorüberstreifenden Tieren und im Gefieder von Vögeln festsetzen.
  • Das Kraut wird von Weidetieren gerne gefressen.
  • Die Vorkommen des Großen Odermennigs beschränken sich auf Europa und Südafrika – ohne Gebiete dazwischen. Man nimmt an, dass er mit dem Menschen oder Zugvögeln „exportiert“ wurde.
  • Auch als Neophyten gelten die nicht besonders konkurrenzstarken Pflanzen in Südafrika als wenig besorgniserregend.

Wissenswertes

  • Blätter und Blüten sind essbar.
  • Großer Odermennig ist eine uralte Heilpflanze, die in der Antike erstmals von Aulus Cornelius Celsus als Mittel gegen Schlangenbisse erwähnt wurde.
  • In den Kräuterbüchern des ausgehenden Mittelalters findet er ebenfalls ausführliche Erwähnung.
  • Als Inhaltsstoffe sind besonders Flavonoide und das bitter schmeckende Agrimoniin zu nennen.
  • Heute ist er in der modernen Naturheilkunde und Phytotherapie kaum noch gebräuchlich.
  • In der Volksheilkunde nutzt man ihn nach wie vor in Kräutertees.
  • In der Veterinärmedizin hat man herausgefunden, dass er bei Weidetieren Entzündungen reduzieren kann und möglicherweise einen sparsameren Einsatz von Antibiotika ermöglicht.
Was sind mehrjährige Stauden?
Markus Wichert

Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.

Markus Wichert Naturgärtner
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Fotos (3)

Gesamte Pflanze Großer Odermennig
Quelle: Foxcalibur, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Blüte Großer Odermennig
Quelle: Yoan Martin, CC BY-SA 2.0 FR, via Wikimedia Commons
Blatt Großer Odermennig
Quelle: Stefan.lefnaer, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Häufige Fragen

Wo kann man Großer Odermennig kaufen?

Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Großer Odermennig kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.

Wert für Insekten und Vögel

Großer Odermennig ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen

Wildbienen insgesamt:
0
Nektar und/oder Pollen
Schwebfliegenarten:
0
Käfer:
0

Wildbienenarten

Schwebfliegen

Käfer

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Am Inhalt mitgewirkt haben:
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Stand:
17.11.2023