Als Hecke, Solitär oder als Kübelpflanze für Balkon und Terrasse ist der Lebensbaum nicht zuletzt deswegen so beliebt, weil er im Gartenhandel oft unschlagbar billig angeboten wird. Andere, vor allem heimische Pflanzen sind aus ökologischer Sicht oft noch deutlich besser (siehe dazu auch unseren Öko-Ratgeber Thuja). Dessen ungeachtet gehört er zu den Spitzenreitern, wenn es sommerfeuchte Böden ohne übermäßige Hitze mit einer Konifere zu bepflanzen gilt.
Wie schnell wächst Lebensbaum?
Das kommt vor allem auf die Sorte an – viele davon wie Kugel-Thuja und Zwerg-Thuja bleiben maximal einen oder zwei Meter hoch, wohingegen die Wildart von Thuja occidentalis zehn Meter und mehr an Höhe erreicht. In jungen Jahren legt diese 10-30 Zentimeter pro Jahr zu, im Alter wird es zusehends weniger. Trotzdem kann ein Lebensbaum gute 200 Jahre alt werden; in seiner nordamerikanischen Heimat gibt es auch über 1000 Jahre alte Exemplare. Hast Du eine Thuja-Hecke gepflanzt, so kann diese mit der richtigen Pflege also durchaus zum Dauerläufer werden.
Wo kann man Thuja pflanzen?
Die Einsatzmöglichkeiten von Lebensbaum im Garten sind vielfältig:

Thuja Hecke
Beim Pflanzen von Thuja solltest Du vor allem mit Kindern und Hund oder Katze im Haushalt daran denken, dass die Konifere in allen Teilen giftig ist. Der Pflanzensaft enthält Terpene wie Thujon und Kampfer, die beim Kontakt mit der Haut allergische Reaktionen mit Juckreiz und Rötungen hervorruft und bestehende Allergien verstärken kann. Beim Verschlucken treten Schleimhautreizungen mit Übelkeit, Erbrechen und Durchfälle auf, und selbst beim Einatmen der ätherischen Öle bekommen einige Leute Atemprobleme. Für Weidetiere wie Pferde und Kühe, die größere Mengen Grünzeug fressen kann das Fressen an einer Thuja-Hecke sogar tödlich enden.
Was muss man beim Thuja kaufen beachten?

riesen Auswahl Thuja-Pflanzen in Töpfen
Kaum eine Heckenpflanze wird im Gartenfachhandel so billig angeboten wie der Lebensbaum. Es gibt aber nichts, was man nicht noch ein bisschen schlechter und damit noch ein bisschen billiger machen könnte, sodass - mit Verlaub gesagt – auch viel Schrott in den Verkauf gelangt: Einige Thujatöpfe im Supermarkt können den nebenan langsam vertrocknenden Stiefmütterchen qualitativ das Wasser reichen.
- Vor allem auf eine reiche Verzweigung solltest Du achten, insbesondere wenn Du die Pflanzen für eine Hecke vorgesehen hast. Weniger auf die Höhe – die kommt mit der Zeit auch ganz von allein.
- Kahle braune Stellen und Lücken sind ein absolutes No-Go – die wachsen nie wieder vernünftig zu. Lass die Finger von solchen Angeboten.
- Nur die benadelten Äste bilden Seitentriebe, aber niemals die alten, die ihre Nadeln bereits verloren haben Behalte dieses Thuja-Credo am besten im Hinterkopf, denn damit kannst Du beim Thuja kaufen viele Fehler von vornherein vermeiden.
Unsere Sortentabelle gibt Dir Auskunft über aufrecht wachsende und vorwiegend buschige Sorten von Lebensbaum. Zudem findest Du hier einige geeignete Sorten an Kugel-Thuja und Zwerg-Thuja, die auch für Balkon und Terrasse oder den Steingarten geeignet sind.
Welche Erde braucht man zum Thuja pflanzen?
Thuja occidentalis benötigt ebenso wie ihre zahlreichen im Handel erhältlichen Sorten einen tiefgründigen und gut durchlässigen, humosen oder sandig-lehmigen Boden. Er sollte schwach sauer leicht alkalisch mit pH 6-8 sein. Wichtig ist vor allem, dass die Erde im Sommer gleichmäßig feucht bleibt, denn Trockenheit verträgt der Lebensbaum nicht gut. Die ist für ihn ebenso tödlich wie Staunässe, die schnell die Wurzeln faulen lässt.
Welcher Standort für Thuja?
Thuja kommt mit vielen Standorten im Garten klar und wächst auch zuverlässig im Topf oder Kübel auf Balkon und Terrasse, aber auf folgende Punkte solltest Du stets achten:
- Der Stand sollte sonnig bis halbschattig sein. Die Wurzelscheibe darf dabei nicht der prallen Sonne ausgesetzt sein und im Sommer nicht zu heiß werden, vor allem wenn es mit der Wasserversorgung hapert.
- An ausgesprochen trockenen Stellen im Garten sterben ganze Triebe oder sogar die komplette Thuja ab; zudem werden sie äußerst anfällig für Schädlinge und Krankheiten. Solche Standorte sind für das Pflanzen ungeeignet – oder Du musst täglich mit der Gießkanne anrücken.
- Unterschätze den Faktor Trockenheit vor allem bei einer Thuja-Hecke nicht: Wegen dem dichten Wuchs gelangt nur länger anhaltender kräftiger Regen bis an die Wurzeln. An einer ohnehin trockenen Stelle im Garten wird das schnell kritisch.
- Frisch gesetzte Jungpflanzen reagieren empfindlich auf kalte und austrocknende Winde. Das gilt auch für die kalte Jahreszeit – ein paar kalte, sonnig-trockene und extrem windige Tage können den immergrünen und damit auch im Winter verdunstungsgefährdeten Koniferen den Garaus machen.
- Im Alter ist Thuja hingegen windresistent und eignet sich als Hecke auch als Windschutz. An besonders exponierten Standorten kann ein Sturm aber selbst dem ansonsten widerstandsfähigen Flachwurzler gefährlich werden und ihn entwurzeln.
- Vorsicht beim Thuja pflanzen, wenn Kleinkinder oder Haustiere mit im Spiel sind. Die Pflanzen sind in allen Teilen giftig, vor allem die Zapfen und jungen Triebe. Für Kühe, Schafe, Ziegen oder Pferde könnte das tödlich enden.
Näheres zu Vergiftungen mit Thuja findest Du auf den Seiten der Informationszentrale gegen Vergiftungen an der Universitätsklinik Bonn. Hautkontakt mit dem Saft vom Lebensbaum führt zu allergischen Reaktionen, der Verzehr zu Übelkeit, Brechreiz, Blähungen und Durchfall, in seltenen Fällen auch zu Leber- und Nierenschäden und Krampfanfällen.
Wie muss man Thuja einpflanzen?

Gärtnerin pflanzt Thuja-Pflanzen
Willst Du im Garten einen neuen Lebensbaum pflanzen oder eine Hecke daraus ziehen sollte das vor allem rechtzeitig vor dem Winter geschehen. Bei dieser Gelegenheit kannst Du die Thuja auch zum ersten Mal schneiden. Während des Anwachsens ist Gießen besonders wichtig.
Die richtige Zeit zum Thuja einpflanzen ist im Sommer – frühestens nach den Eisheiligen, damit die Pflanzen keinen Frost mehr abbekommen und spätestens im August oder September, damit sie vor selbigen gut angewachsen sind.
Passt der vorgesehene Standort für den Lebensbaum? Schau sicherheitshalber noch mal in unserem Ratgeber Thuja pflanzen nach.
Beim Anlegen einer Hecke solltest du auf gleichmäßige Abstände achten. Je nach endgültiger Größe muss zwischen den Pflanzen ein halber bis ganzer Meter Abstand bleiben.
Das Pflanzloch muss groß genug sein. Den Ballen hineinquetschen führt nur dazu, dass Wurzeln beschädigt werden, und das mögen diese Koniferen überhaupt nicht.
Groß, aber nicht zu tief: Der Wurzelballen darf nicht im Loch versinken, sondern sollte ungefähr mit der alten Oberfläche abschließen.
Eine Handvoll gut abgehangener Kompost oder Mist gibt der Thuja einen guten Start.
Bei Containerware und Topf das Pflanzgefäß entfernen, bei Ballenware das Tuch. Jute kannst Du gegebenenfalls auch dranlassen, die verrottet mit der Zeit.
Den Wurzelballen vorsichtig auflockern, vor allem auf der Unterseite. Dabei die großen Wurzeln nicht beschädigen, tote kannst Du abschneiden.
Das Pflanzloch mit Erde füllen und gründlich andrücken.
Je nach Ausführung solltest Du gleich jetzt ein wenig zurechtstutzen – die Mitteltriebe ungefähr eine Handbreit, die Seitentriebe nur wenig; siehe dazu auch unseren Ratgeber Thuja schneiden.
Größere Lebensbäume sicherheitshalber mit einem Pfahl abstützen, bis sie ordentlich gewurzelt haben.
Nach dem Pflanzen musst Du die Thuja regelmäßig gießen und gleichmäßig feucht halten; hier reagiert sie besonders empfindlich auf Trockenheit.
Kann man Thuja verpflanzen?
Das solltest Du bei älteren Lebensbäumen lieber lassen – entweder das dauert ewig oder es geht schief. Daher solltest Du nur junge Thuja verpflanzen, die wurzeln noch völlig problemlos und wachsen zügig an. Dabei musst Du den Wurzelballen möglichst großräumig ausgraben, damit die sensiblen Wurzeln nicht allzu viel Schaden davontragen. Wie beim erstmaligen Pflanzen brauchen diese auch einige Zeit zum Anwachsen, daher solltest Du das mit dem Thuja verpflanzen auch rechtzeitig vor den ersten Frösten, sprich spätestens bis August oder September erledigt haben.
Wie lange braucht Thuja zum Anwachsen?
Mindestens ein halbes Jahr musst Du dafür einplanen. Daher solltest Du eine Lebensbaum-Hecke oder einen Solitär auch spätestens bis August oder September pflanzen und niemals später - so haben wenigstens die Wurzeln eine Chance, sich noch rechtzeitig vor dem Winter zu etablieren.
Wie kann man Thuja vermehren?
Üblicherweise wirst Du im Gartenhandel oder einer Baumschule eine fertige Thuja kaufen. Die kleinen Bäumchen haben einen deutlichen Vorsprung und sind besonders bei einem Sonderangebot so spottbillig, dass sich der Aufwand mit Samen oder vegetativer Vermehrung nicht lohnt.
Eine Vermehrung von Thuja durch Aussaat ist aber ohne weiteres möglich. Dazu solltest Du reife Samen aus eigener Ernte oder aus dem Fachgeschäft im Spätwinter gleich an Ort und Stelle im Freiland ausbringen.
Die vegetative Vermehrung von Thuja mit Stecklingen erfolgt von noch nicht vollständig verholzten Trieben. Schneide die Ableger mit einem scharfen Messer oder einer Gartenschere sauber ab und bewurzele sie in einer sandig-humosen Erde. Bis sie Wurzeln gezogen haben musst Du sie regelmäßig gießen und gleichmäßig feucht halten.
Wie pflanzt man Thuja im Topf und Kübel?

Thuja im Topf einpflanzen
Im Wesentlichen genauso wie im Freiland. In Pflanzgefäß muss die Konifere vor allem regelmäßig umgetopft werden – spätestens, wenn der Pott zu klein geworden ist und das Wachstum sichtbar stagniert. Meistens ist das alle 2-3 Jahre der Fall; wähle daher den neuen Topf für die Thuja lieber gleich eine Nummer größer als zu klein.
- Achte auf ausreichende Drainage und lege eine Schicht Kies, Steine oder Scherben zuunterst in den Kasten oder Kübel.
- Wie unter dem Standort für Thuja beschrieben solltest Du auf die richtige Erdmischung achten.
- Der Wurzelballen muss ausreichend mit Erde bedeckt sein.
- Beim Einpflanzen dürfen die größeren Wurzeln nicht beschädigt werden.
- Wie im Ratgeber Thuja pflegen musst Du bei Kübelpflanzen besonders auf ausreichende Versorgung mit Wasser und Nährstoffen achten.
- Nicht vergessen: Beim Pflanzen Handschuhe tragen! Thuja ist giftig, der Saft kann auf der Haut eine unangenehme Dermatitis hervorrufen.

Weitere Ratgeber und Hinweise zur Pflanze
Thuja schneiden gehört zusammen mit vielen anderen Sorten zu den beliebtesten Nadelgehölzen und kommt im Garten als prachtvoller Solitär oder als immergrüne Sichtschutzhecke zum Einsatz. Lebensbaum gilt als gut schnittverträglich, hat aber einige Eigenheiten – falsches Schneiden kann ihn jahrelang oder für immer verunstalten. Was Du beim Heckenschneiden oder bei Thuja im Garten und im Topf alles beachten musst kannst Du hier nachlesen: Ratgeber Thuja schneiden
Thuja pflegen und düngen musst Du vor allem regelmäßig gießen. Zur Pflege gehört auch das richtige Überwintern und ab und zu düngen. Was Du dabei alles beachten solltest schildert Dir unser Ratgeber Thuja Pflege
Thuja Ökologie ist zwar billig und beliebt, aber aus ökologischer Sicht nicht unbedingt die beste Wahl. Warum das so ist kannst Du nachlesen in unserem Ratgeber: Wie ökologisch ist Thuja?