Was ist Garten-Forsythie?
Garten-Forsythie, Goldflieder oder Garten-Goldglöckchen (Forsythia x intermedia), meist nur kurz Forsythie genannt, ist eine Kreuzung zweier aus Ostasien stammenden Forsythienarten, die in Deutschland zu den meistgepflanzten Ziersträuchern gehören. Sie ist ein Vertreter aus der Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae).
Es handelt sich dabei um einen sommergrünen, 2-3 Meter hohen buschigen Strauch mit aufrechten und aufsteigenden braunen und mit Korkwarzen bedeckten Ästen, an denen die gegenständigen eiförmigen bis lanzettlichen, seltener dreilappigen und am Rand fein gesägten Blätter erst nach den Blüten erscheinen. Diese sind leuchtend gelb, vierzählig, zwittrig und stieltellerförmig mit schmalen Kronröhren und kurzen grünen Kelchblättern; sie stehen in Gruppen zu zweit oder zu dritt oft über die ganze Länge älterer Zweige und werden 2,5-3,5 Zentimeter breit.
Garten-Forsythie im Garten

Quelle: Elena Rostunova/shutterstock.com
Standort
Das Garten-Goldglöckchen ist recht anspruchslos, was das Substrat angeht. Vorzugsweise sollte es gut wasserdurchlässig, nährstoffreich und immer leicht feucht sein. Es gedeiht sowohl in voller Sonne als auch im Halbschatten; im Schatten bleiben die Blüten aus. Die Pflanzen sind unempfindlich gegenüber Frost.
Schnitt
Abgeblühte Triebe schneidet man kräftig bis auf die nächsten kräftigen Knospen und Jungtriebe zurück, am besten unmittelbar nach der Blüte. Bei älteren Exemplaren sorgt der Rückschnitt um etwa ein Viertel für reichhaltige neue Triebe und Blüten; am reichhaltigsten blühen die Zweige, die zwei oder drei Jahre alt sind. Ansonsten sind Forsythien ausgesprochen pflegeleicht und robust.
Vermehrung
Für die vegetative Vermehrung pflanzt man im späten Frühjahr oder Frühsommer grüne, im Spätsommer halbverholzte Stecklinge, die schnell und zuverlässig bewurzeln.
Verwendung
Die Garten-Forsythie ist eine beliebte Heckenpflanze; zudem eignet sie sich für Strauchrabatten und die Bepflanzung von Böschungen oder Mauern. Aber auch als einzelstehende Solitäre sind sie vor allem im Frühjahr mit ihrer gelben Blütenpracht sehr dekorativ. Sie blühen früh und tragen danach den Rest des Jahres ihre Blätter, sodass sie sich hervorragend im Hintergrund von später blühenden Pflanzen machen.
Schädlinge
Garten-Goldglöckchen gelten als geradezu unkaputtbar; bestenfalls machen ihnen Hallimasch zu schaffen. An den jungen Blütenknospen räubern häufig Vögel.
Die bisweilen abstrakten Forsythiengallen an den Trieben sind ausgesprochen hartnäckig und lassen sich kaum bekämpfen. Wer der Verursacher ist, darüber streiten die Gelehrten immer noch; die einen schieben die Gallen auf einen Befall mit dem Bakterium Rhodococcus fascians, andere auf Agrobacterium tumefaciens oder Pilze der Gattung Phomopsis. Auf jeden Fall scheint sich die Erkrankung mit undesinfizierten Schneidwerkzeugen zu übertragen.
Ökologie
So früh die Forsythien auch blühen, die wenigsten hier heimischen Insekten interessieren sich trotz der frühjährlichen Futterknappheit für die gelben Blüten. Einzig der Ligusterschwärmer (Sphinx ligustri) interessiert sich für die Pflanze; seine bis zu zehn Zentimeter langen, charakteristisch grünen und mit violett-weißen Bändern gezeichneten Raupen fressen die Blätter
Wissenswertes
Das intermedia im botanischen Namen der Garten-Forsythie heißt sinngemäß dazwischen – es handelt sich dabei um eine Kreuzung aus Forsythia suspensa und Forsythia viridissima, die sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts in deutschen Gärten ausbreitet. Eine vergleichbar wichtige Rolle als Zierpflanze spielen nur noch die Zuchtsorten von Forsythia suspensa, die häufig kleiner ausfallen als die Wildart.
Sie gilt als wichtige Zeigerpflanze für die botanische Phänologie, die sich mit den jahreszeitlichen Zyklen beschäftigt, da sie zu den ersten im Frühjahr blühenden Gewächsen gehört. Was noch in den 1950er Jahren erst im April blühte, zeigt mittlerweile bereits Ende Februar seine Blütenpracht – ein deutliches Zeichen für die Klimaerwärmung.