https://www.naturadb.de/pflanzen/clematis-tangutica/
Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | durchlässig |
Wasser: | feucht |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
Kübel/Balkon geeignet: | ja |
Pflanzenart: | Gehölz |
Wuchs: | kletternd |
Höhe: | 2 - 4 m |
Breite: | 2 - 3 m |
frostverträglich: | bis -28 °C (bis Klimazone 5) |
Wurzelsystem: | Flachwurzler |
Blütenfarbe: | gelb |
Blühzeit: | |
Blütenform: | Einzelblüte, glockenförmig |
Blattfarbe: | grün |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | gefiedert, gesägt, gestielt, länglich |
Wildbienen: | 15 (Nektar und/oder Pollen, davon keine spezialisiert) |
Schmetterlinge: | 1 |
Raupen: | 9 (davon keine spezialisiert) |
Pflanzen je ㎡: | 6 |
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Bedenke, die auf heimische Wildpflanzen angewiesenen Tierarten, wie die meisten Wildbienen- und Schmetterlingsarten sowie davon abhängige Vögel, sind von einem dramatischen Artenschwund betroffen. Mit heimischen Arten kannst du etwas zum Erhalt beitragen.
Mongolei-Waldrebe oder Gold-Waldrebe (Clematis tangutica) ist ein bis zu vier Meter lange Lianen bildender Verwandter unserer einheimischen Gemeinen Waldrebe Clematis vitalba. Sie stammt aus dem mittleren Westen Chinas, wo sie in Wäldern, Gebüschen und Wiesen entlang von Flüssen und Bächen auf kiesigen Untergründen wächst und an umstehenden Bäumen und Sträuchern emporrankt oder auf nährstoffarmen Böden Zwergsträucher bildet. Die Pflanze gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae).
Die sommergrünen Kletterpflanzen sind mäßig wüchsig und weisen eine dicke Hauptwurzel mit leicht verzweigten Seitenwurzeln und eher dünne und rötlich gefurchte Triebe auf; anfangs sind sie kurz weichhaarig, später kahl und verholzt. Die gegenständigen Blätter sind kahl, einfach oder doppelt gefiedert, mit eiförmigen bis lanzettlichen hellgrünen Fiederblättchen, die einen gezähnten Rand aufweisen. Ihre Endfieder ist stets größer als die beiden Seitenfiedern.
Die erst üppige Blütezeit reicht von Juni bis Juli, danach blühen sie ein weiteres Mal, aber weniger reichhaltig von September bis Oktober. Dabei bilden sie zahlreiche nickende gelbe Blüten, die vier Zentimeter lang und 2-6 Zentimeter breit werden und die zu 1-3 Exemplaren an langen Stielen in den Blattachseln stehen. Jede davon besteht aus vier dicken eiförmigen bis lanzettlichen Hüllblättern von 15-40 Millimetern Länge und 6-14 Millimetern Breite; auf der Außenseite sind sie bisweilen weiß filzig, innen jedoch stets kahl. Anfangs bilden sie eine breite Glocke, später stehen sie weit auseinander. Aus den zahlreichen länglichen Fruchtknoten mit langen schnabelartigen Griffeln entwickeln sich die Clematis-typischen, 4-5 Zentimeter langen Balgfrüchte, die mit ihren langen gebogenen und behaarten Fortsätzen in dichten wolligen Knäueln beieinanderstehen. Sie sind auffallend silbrig glänzend und bleiben bis weit in den Winter stehen.
Bei der Pflanzung sollte man im Hinterkopf behalten, dass die Waldrebe umliegende Pflanzen reichlich überwuchern kann und ihnen Licht und Luft wegnimmt. Sie benötigt einen nährstoffreichen und frischen, gut durchlässigen Boden mit Sonne oder Halbschatten. Die Wurzeln sollten nicht in der prallen Sonne stehen, da die Pflanzen übermäßige Fußwärme nicht vertragen. Sie sind völlig winterhart.
Man sollte beim Schneiden beachten, dass die Blüten bei der Mongolei-Waldrebe immer an den diesjährigen Trieben erscheinen. Die älteren kann man also, wenn es nach dem Blütenansatz geht, getrost abschneiden – im Winter oder im zeitigen Frühjahr. Sie ist gut schnittverträglich und nimmt es auch nicht übel, wenn man sie kräftig stutzt. Beim Hantieren sollte man sicherheitshalber Handschuhe tragen, da der Pflanzensaft hautreizend wirkt.
Eine Vermehrung mit Samen ist prinzipiell möglich, aber langwierig. In der Regel wird man eher auf die jungen Exemplare aus dem Gartenfachhandel zurückkommen. Auch Stecklinge lassen sich schneiden, sie bewurzeln schnell und bilden neue Pflanzen. Allerdings muss man hier berücksichtigen, dass viele der im Handel erhältlichen Exemplare gepfropft sind – Stecklinge haben daher nicht unbedingt die gleichen guten Wuchseigenschaften wie ihre Mutterpflanze.
Im heimischen Garten braucht die Mongolei-Waldrebe etwas, woran sie hochklettern kann. Rankhilfen wie Gitter und Pergola oder Mauern und Zäune nimmt sie ebenso in Anspruch wie umliegende Pflanzen. Dekorativ sind sie nicht nur wegen ihrer leuchtend gelben Blüten, sondern auch mit ihren perückenähnlichen Fruchtbüscheln, die bis lange in den Winter stehenbleiben. In Containern und Kübeln lässt sie sich sogar auf Balkon oder Terrasse ausbringen.
Bisweilen kommt bei der Mongolei-Waldrebe der Feind von unvermuteter Stelle – Mäuse knabbern mit Vorliebe an den jungen Trieben, ebenso wie verschiedene Raupen. Sie sind weniger anfällig für Clematiswelke als andere Waldreben. Die Pilzerkrankung äußert sich zunächst mit kleinen gelben Flecken auf den Blättern und lässt diese vertrocknen, bis auch die Triebe verhungern. Verantwortlich sind Pilze aus den Gattungen Phoma und Fusarium. Befallene Teile müssen umgehend entfernt und über den Hausmüll entsorgt werden, denn die Sporen verbreiten sich auch über Erde und Kompost.
Die attraktiven gelben Blüten der Mongolei-Waldrebe ziehen eine Vielzahl von Insekten an, vor allem Fliegen und Käfer, aber auch Bienen und Hummeln. Sie gilt trotz ihrer exotischen Herkunft als gute Bienenweide; insbesondere die späte Herbstblüte kommt den Tieren zugute, wo andere Nektarquellen allmählich versiegen. Die Verbreitung der fedrigen Früchte übernimmt der Wind, der sie dank ihrer haarigen Fortsätze weit fortträgt, oder sie bleiben wie Kletten im Fell von Tieren hängen. Vögel verwenden die federigen Büschel aus dem Vorjahr gerne zum Ausstaffieren ihrer Nester.
Neben der Wildform finden sich im Gartenfachhandel vor allem diverse Zuchtsorten der Gold-Waldrebe, wie die preisgekrönten Kultivare ‚Bill MacKenzie‘ und ‚Lambton Park‘. Bisweilen läuft sie fälschlich unter der Bezeichnung Clematis orientalis – diese hat aber reichhaltigere Blütenstände mit 3-15 Einzelblüten, deren Petalen kurz weich behaart sind.
Pflanze | Wuchs | Standort | Blüte | Kaufen |
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Mongolei-WaldrebeClematis tanguticakletternder Wuchs, glockenförmige Blüten, wunderschöner Fruchtschmuck | kletternd 2 - 4 m 2 - 3 m | | ab 9,40 € | |
Mongolei-Waldrebe 'Anita'Clematis tangutica 'Anita' | kletternd 2 - 3 m | ab 15,10 € | ||
Mongolische Waldrebe 'Aureolin'Clematis tangutica 'Aureolin'breit glockige Blüten | aufrecht 80 - 90 cm 35 - 45 cm |
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Clematis 'Bill MacKenzie'Clematis tangutica 'Bill MacKenzie'sehr lange Blütezeit, ausgezeichnete Sorte mit dem AGM, benötigt Rankhilfe | aufrecht, kletternd 3 - 8 m 1,5 - 2,5 m |
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Clematis 'Golden Harvest'Clematis tangutica 'Golden Harvest'Fruchtschmuck im Herbst, sehr winterhart | aufrecht, kletternd 2 - 4 m 1,5 - 2,5 m |
| ab 18,60 € | |
Clematis 'Golden Tiara'Clematis tangutica 'Golden Tiara'robust, pflegeleicht, Kletterhilfe erforderlich, Hohe Auszeichnungen, europ.Sortenschutz | aufrecht, kletternd 3 - 6 m 1,5 - 2 m |
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Clematis 'Helios'Clematis tangutica 'Helios'sehr zierende Fruchtstände, robust und winterhart | aufrecht, rankend, kletternd 1 - 2 m 1 - 1,5 m | | ab 16,60 € | |
Mongolei-Waldrebe 'Lambton Park'Clematis tangutica 'Lambton Park'ausgezeichnet mit dem AGM 2002 | kletternd 3 - 4 m |
| ab 18,60 € |
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Mongolei-Waldrebe kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.
Wie alle Clematis-Arten enthält auch die Mongolei-Waldrebe das Lacton Protoanemonin, das für viele Hahnenfußgewächse typisch ist. Bei empfindlichen Menschen kann der Saft schwere Hautreizungen hervorrufen, bei Einnahme kommt es Schwindel und Übelkeit mit Erbrechen und Durchfällen.
Mongolei-Waldrebe ist nicht heimisch, aber dennoch Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und Schmetterlingsraupen