https://www.naturadb.de/pflanzen/agrostis-stolonifera/
Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | durchlässig bis lehmig |
Wasser: | feucht bis frisch |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
Pflanzenart: | Gras |
Wuchs: | buschig, breiter Wuchs |
Höhe: | 8 - 40 cm |
Wurzelsystem: | Flachwurzler |
Wurzelausläufer: | Ausläufer |
Blütenfarbe: | grün |
Blühzeit: | |
Blütenform: | rispenförmig |
Blattfarbe: | grau- oder blaugrün |
Blattphase: | wintergrün |
Blattform: | flach, fein zugespitzt |
Bestandssituation (Rote Liste): | sehr häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | ungefährdet |
Raupen: | 3 (davon keine spezialisiert) |
Käfer: | 2 |
floraweb.de.
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 bis subalpin (1000m-1100m1 / 1500m-2500m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Weißes Straußgras, Fioringras oder Flecht-Straußgras (Agrostis stolonifera) gehört zu einer Gattung mit über 120 Arten Grasarten, die vor allem in den Höhenlagen der tropischen und gemäßigten Breitengrade beheimatet sind und wichtige Futterpflanzen und Rasenmischungen liefern. Sie alle zählen zur Familie der Süßgräser (Poaceae) und gehören zu den Brachflächen besiedelnden Pionierpflanzen, die man an Wegen, auf Äckern und in Gärten häufig findet. Sie sind mittlerweile weltweit verbreitet.
Das immergrüne krautige Weiße Straußgras verbreitet sich vor allem mit kriechenden oberirdischen Ausläufern, sodass es einen dichten Rasen bildet. Seine Stängel sind niederliegend und aufsteigend und mehr oder weniger ästig verzweigt, die linealischen Blätter flach. Das Blatthäutchen am Blattgrund ist etwa fünf Millimeter lang.
Die bis zu zwölf Zentimeter langen Blütenrispen erscheinen anfangs ausgebreitet, am Ende der Blütezeit zusammengezogen, die Ährchen selbst sind 2-6 Millimeter breit, spitz-lanzettlich, mit grannenlosen Deckspelzen und 1-1,5 Millimeter langen Staubbeuteln.
Als Früchte werden die bei Süßgräsern üblichen Karyopsen gebildet, die hier hellbraun, länglich und spitz ausfallen.
Das Weiße Straußgras ist recht genügsam und nimmt mit jedem gut durchlässigen Boden mit möglichst viel Sonne vorlieb. In freier Wildbahn wächst es auf feuchten und nährstoffreich-humosen Ton- und Lehmböden. Im Winter ist das Gras vollkommen frosthart, im Sommer muss man gegebenenfalls kräftig gießen, denn vollständiges Austrocknen verträgt es nicht besonders gut.
Im Rasemn wird das Weiße Straußgras wie üblich regelmäßig mit dem Rasenmäher bearbeitet. Bei ausreichender Feuchtigkeit und guter Nährstoffversorgung erweist es sich als äußerst konkurrenzstark und bildet dichte Narben. Willst Du eine Selbstaussaat verhindern, musst Du die ausreifenden Rispen rechtzeitig mähen.
Eine Vermehrung mit Samen ist problemlos möglich; wie bei den meisten Rasenmischungen darf man das Saatgut nur leicht auf das Substrat andrücken, da es sich um Lichtkeimer handelt. Vorsicht, dass keine hungrigen Vögel der Keimung zuvorkommen.
Mit seinem feinblättrigen und gleichmäßig dichten Wuchs ist das Weiße Straußgras sehr beliebt als Grassorte für feuchte und nährstoffreiche Zierrasen und Spielrasen. Am besten kombiniert man es mit gegenüber Trockenheit wesentlich unempfindlicheren Rotschwingel-Arten (Festuca spec.). Für noch mehr Strapazierfähigkeit kannst Du es auch mit Lolch (Lolium spec.), Wiesenrispengras (Poa pratensis) und Weide-Kammgras (Cynosurus cristatus) mischen.
Schädlinge und Krankheiten wird man beim äußerst robusten Weißen Straußgras kaum finden. Eher selten treten Rostpilze der Gattungen Uromyces und Puccinia oder die Fusarium-Welke auf.
Die Bestäubung übernimmt beim Weißen Straußgras wie bei Gräsern üblich der Wind, der auch für die Verbreitung der Samen sorgt. Als Raupenfutter dienen die Blätter zwei Schmetterlingen, dem Waldbrettspiel (Pararge aegeria) und dem Gemeinen Wiesenvögelchen (Coenonympha pamphilus).
Botaniker unterscheiden beim Weißen Straußgras je nach Lebensraum mehrere Unterarten.
Mit seinen Ausläufern bildet das Weiße Straußgras einen recht strapazierfähigen Rasen, so lange es genug Feuchtigkeit und Nährstoffe bekommt. Zudem ist es gut schnittverträglich und lässt sich bis auf wenige Zentimeter mähen. Am besten macht es sich im Zierrasen und Spielrasen, und selbst auf Golfplätzen wird es gerne eingesetzt.
Weißes Straußgras ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Schmetterlingsraupen