Was ist Lauch ?
Lauch oder Porree (Allium porrum) gehört zur Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae). Die zweijährigen krautige Pflanzen werden einschließlich ihrer großen Blütenstände bis zu 80 Zentimetern hoch. Es handelt sich dabei um eine Kulturform, die bereits die alten Ägypter und Mesopotamier anbauten und die sich vom wilden Ackerlauch (Allium ampeloprasum) ableitet. Nach Deutschland brachten ihn vermutlich die römischen Besatzer. Da man es seit alters her auf die Stangen und das Grün abgesehen hat, ging im Laufe der Entwicklung die ursprünglich vorhandene Zwiebel verloren.
Ähnlich wie in der Zwiebel stehen die hellen Blattanteile unten in der Lauchstange hüllenartig übereinander. Daraus erheben sich die linealischen, bis zu fünf Zentimeter breiten Blätter, die einen charakteristischen Knick in der Mittellinie aufweisen. Die große kugelförmige Dolde mit den weißen bis hellrosa Blüten steht am Ende eines hohlen, glatten und bereiften Blütenstandes. Samen finden sich reichlich in den runden Kapselfrüchten, daneben wie bei vielen Lauchgewächsen oft auch kleine Brutknöllchen.
Lauch im Garten
Standort
Lauch mag es gerne warm und mit reichlich Sonne. Dabei benötigt er einen nährstoffreichen Boden, der seinem schnellen Wachstum genügend Ausgangsmaterial bietet. Der Wasserbedarf ist gering.
Schnitt
Ein besonderer Schnitt ist nicht möglich – man erntet den kompletten Lauch.
Vermehrung
Lauch sät man zur Vermehrung aus. Wer das ausprobieren möchte, kann sich auch mit den Brutknöllchen der Blütendolden versuchen. Die Vorzucht des Sommerlauchs erfolgt ab Januar, wonach man die Pflänzchen im Sommer einpflanzt und bis in den Winter ernten kann. Winterlauch zieht man nach den Eisheiligen direkt ins Beet. Nach dem Stecken der Stangen in Reihen sollte man sie etwas anhäufeln, damit man mehr weiße Stangen bekommt.
Erntet man den Samen selbst, sollte man auf Frische achten; nach dem zweiten Jahr der Lagerung keimt er kaum noch aus. Und: Lauch ist zweijährig – will man besonders dicke Stangen ernten, sollte man die Blütenansätze im ersten Jahr kappen.
Verwendung
Lauch gehört ins Gemüsebeet. Was aber nicht heißt, dass man nicht ein paar Stangen der hübschen Blüten wegen in einem Staudenbeet oder einer anderen Stelle im Garten setzen kann.
Schädlinge
Lauch wird von einer Reihe von Schädlingen bedroht, darunter Thripse, Lauchmotten und Rostpilze.
Ökologie
Die kugeligen Blütenstände des Lauches werden gerne von Insekten besucht, darunter Bienen und Schmetterlinge.
Wissenswertes
In Antike und früher Neuzeit war der Lauch als Gemüse noch wesentlich weiter verbreitet als heutzutage, wo wir auf „Exoten“ wie die amerikanische Kartoffeln, Tomaten und Kürbisse zurückgreifen. Bereits Herodot beschreibt, dass sich die Arbeiter beim Bau der ägyptischen Pyramiden vor allem von Lauch ernährten. Ähnlich wie bei Zwiebeln führt der übermäßige Genuss bei empfindlichen Personen zu Blähungen.
Für den typischen Lauchgeruch sind ähnlich wie beim verwandten Knoblauch Schwefelverbindungen verantwortlich, darunter Isoalliin und Cycloalliin. Ihr enzymatischer Zerfall im Laufe der Lagerung sorgt für zunehmend strengen Geruch und Geschmack. Das Gemüse ist reich an Vitaminen (Vitamin C; Vitamin B, Vitamin K), Mineralstoffen und Spurenelementen wie Eisen und Mangan.