Ständig hohe Temperaturen und wenig Niederschläge sind eine ungute Kombination. Mangels Nachschub an Regen sinkt der Grundwasserspiegel und die Flüsse führen Niedrigwasser. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf die Landschaft – Waldbrände drohen ebenso wie Ernteausfälle und Wasserknappheit.
Die ersten Folgen bekommen wir aktuell gerade wieder zu spüren: Schon jetzt werden Gärtner in vielen Regionen Deutschlands angehalten, möglichst wenig Wasser zu verbrauchen. Wertvolle Tipps zum sparsamen Umgang mit dem kostbaren Nass findest Du übrigens in unserem neuen Ratgeber Wassersparen im Garten.
Hitze gehört zu den weit unterschätzten Naturkatastrophen. So hat die Hitzewelle im Sommer 2003 Schätzungen zufolge in Europa 45.000 – 70.000 Menschen das Leben gekostet. Dank der Klimaerwärmung dürfte das nicht länger die Ausnahme sein, sondern könnte zur Regel werden. Wie uns das aktuelle Wetter gerade eindringlich zeigt.
Bei Trockenheit gibt es weniger Nektar
Unter Hitze und Trockenheit leiden nicht nur der Rasen und die Familie, sondern auch unsere Mitbewohner im Garten. Das gilt sogar für Insekten, die größtenteils recht sparsam mit Wasser umgehen. Bienen und Schmetterlinge beispielsweise decken ihren Wasserbedarf größtenteils mit dem aufgenommenen Nektar. Bei den hohen Außentemperaturen schalten die Blüten aber in den Sparmodus und produzieren weniger davon, und auch die Menge an wasserlieferndem Honigtau sinkt. Fehlen dann in der näheren Umgebung auch noch Wasserquellen wie Pfützen und trocknen Gewässer aus wird das Wasser schnell knapp.
Darum brauchen Bienen unbedingt Wasser
Die ersten Insekten trinken.
Bienen benötigen Wasser für mehrere Zwecke:
- für ihren eigenen Stoffwechsel,
- zur Herstellung von Futtersaft und Gelee royale für die Larven durch die Ammenbienen,
- zur Klimatisierung des Bienenstocks – bei zu niedrigen Temperaturen erzeugen die Arbeiterinnen Wärme durch schnelles Zittern der Flugmuskulatur, bei hohen Temperaturen kühlen sie die Waben durch das gezielte Verdunsten von eingetragenem Wasser.
- Bei Wildbienen kommt der Nestbau hinzu: terrestrisch lebende Arten wie Mörtelbienen können nur mit Wasser Sand und Lehm zu Baumaterial verarbeiten.
Wasser transportieren Honigbienen in ihrem Honigmagen, in dem sie auch den Nektar zum Bienenstock bringen. Er fasst gerade mal einen Tropfen – rund 50 Mikroliter. Ein Milliliter feuchtes Nass entspricht also 200 vollbeladenen Bienen. Bei extremer Hitze verzichten die Sammelbienen auf den Nektar und kümmern sich nur noch um den zur Kühlung lebenswichtigen Wassertransport
Eine Bienentränke bauen ist ganz einfach
Dafür brauchst Du
- eine flache Schale, etwa einen großen Untersetzer
- ein paar Kieselsteine, Holzstücke, Halme, etwas Moos oder anderes Naturmaterial
- und natürlich Wasser.
Untersetzer mit Steinen und Holz füllen
Steine und Hölzchen sind wichtig: An ihnen können die Tiere wieder herausklettern, sollten sie mal ins Wasser plumpsen. In einer großen Wasserfläche erreichen sie oft nicht das rettende Ufer.
Mit Wasser füllen und an einen schattigen Ort stellen
Diese Schale mit Wasser stellst Du am besten an einemschattigen und windgeschützten Ort auf den Boden – im Garten, auf dem Balkon oder auf der Terrasse. So kommen gegebenenfalls auch Tiere an das kostbare Nass, die nicht fliegen können, aber ebenso durstig sind – auch Kleinsäuger wie Igel oder Mäuse. Vögel und Schmetterlinge profitieren natürlich ebenso von der angebotenen Wasserquelle.
Im Idealfall finden die Insekten auch gleich bienenfreundliche Pflanzen in der unmittelbaren Umgebung. Wenn Du die regelmäßig gießt produzieren die auch reichlich Nektar, den die Tiere als Futterquelle ebenso dringend benötigen.
Bei einer regelmäßig aufgefüllten Bienentränke merken die Tiere, dass es hier immer etwas zu holen gibt. Dann kommen sie auch regelmäßig vorbei und müssen nicht erst nach anderen Wasserquellen suchen.