Nisthilfen
M. Niehues

Nisthilfen

Eine Insektennisthilfe (Insektenhotel) ist ein künstlich geschaffener Nistplatz für verschiedene Wildbienenarten. Sie unterstützt die Artenvielfalt und bringt Leben in naturnahe Gärten.

Nisthilfen für Insekten – kleinen Helfern ein Zuhause geben

Früher fanden Wildbienen, Solitärwespen und andere Insekten in hohlen Pflanzenstängeln, alten Bäumen oder lehmigen Böschungen natürliche Nistplätze.
 Heute sind solche Strukturen selten geworden – doch mit einfachen Nisthilfen kannst du Wildbienen & Co. im Garten oder auf dem Balkon ein sicheres Zuhause bieten und aktiv die Artenvielfalt fördern.

Wer nutzt Nisthilfen?

Einige Wildbienenarten sind echte „Hohlraumbewohner“ und nehmen Nisthilfen besonders gern an:

Warum Nisthilfen für Insekten so wichtig sind?

  • Unterschlupf und Kinderstube: Viele Wildbienen, Wespen und Käfer brauchen Hohlräume für ihre Brut
  • Artenvielfalt fördern: Jede Nisthilfe hilft einigen Wildbienen-Arten
  • Natur erleben: Wer genau hinschaut, kann die spannende Entwicklung vom Ei bis zur schlüpfenden Biene beobachten
  • Einfach umsetzbar: Mit wenig Aufwand kannst du im Garten oder auf dem Balkon Großes bewirken

Nisthilfen für deinen Garten

Standort

  • Sonnig und warm: Ideale Ausrichtung nach Osten oder Südosten
  • Trocken und geschützt: Ein kleines Dach schützt vor Regen
  • Windgeschützt: Damit die Nisthilfe stabil bleibt
  • Blüten in der Nähe: Einheimische Pflanzen als Nahrungsquelle für Wildbienen sind wichtig

Die richtigen Materialien

  • Hartholzblock: z. B. Buche, Eiche oder Obstbaumholz
  • Schilf- oder Bambusröhrchen: Offen an einer Seite, etwa 10–15 cm lang
  • Pappröhrchen oder Tonziegel: Ebenfalls gut geeignet, solange sie trocken bleiben
  • Maschendraht (3–4 cm Maschenweite): locker vor der Nisthilfe angebracht, zum Schutz vor Vögeln

Wichtig: 

  • Keine weichen Hölzer wie Fichte oder Kiefer – sie reißen schnell
  • Bohrlöcher glatt bohren, keine Splitter
  • Röhrchen immer mit Rückwand – nicht durchbohren

So baust du deine Nisthilfe für Wildbienen

Für einen Holzblock:

  • Löcher mit 2–9 mm Durchmesser 8–10 cm tief bohren
  • Glatte Bohrlöcher, nicht komplett durchbohren

Für ein Röhrchenbündel:

  • Schilf- oder Bambusröhrchen auf 10–15 cm kürzen
  • Locker bündeln oder in ein offenes Gefäß setzen
  • Nisthilfen immer sonnig und windgeschützt aufstellen oder aufhängen, Öffnungen nach vorn zur Sonne
Tipp:
 Verschiedene Röhrchengrößen bieten Platz für unterschiedliche Wildbienenarten!

Brauchen Nisthilfen Pflege?

Ja – ein bisschen!

  • Regelmäßig kontrollieren: Auf Schimmelbefall oder Vogelschäden achten
  • Nach der Saison: Röhrchen prüfen, bei nicht genutzten Röhren eventuell sanft reinigen
  • Wichtig: Belegte Röhren unbedingt in Ruhe lassen

Auf Balkon oder Terrasse – geht das?

Auf jeden Fall!

  • Auch auf kleinen Flächen kannst du Röhrchenbündel, Mini-Holzblöcke oder kleine Nistkästen anbringen
  • Wichtig: sonnig, trocken und windgeschützt platzieren
  • Pflanze einheimische Blühpflanzen auf dem Balkon – sie liefern die notwendige Nahrung

Fotos

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M. Niehues
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