Lehmflächen
B. Helbig

Naturmodul: Lehmflächen

Lehmflächen im Garten bieten zahlreiche Vorteile für Tiere sowie Pflanzen und fördern die Biodiversität.

Lehmflächen – Nistplätze für Wildbienen und kleine Wunderwelten

Eine offene, sonnige Stelle mit feuchtem Boden – mehr braucht es nicht, um vielen Wildbienen und seltenen Insekten ein Zuhause zu bieten.
In unserer aufgeräumten Landschaft sind solche natürlichen Nistplätze selten geworden. Mit einer kleinen Lehmfläche in deinem Garten kannst du helfen, wertvolle Lebensräume zurückzuholen!

Eine Lehmfläche ist viel mehr als bloßer Erdboden – sie wird zum lebendigen Teil deines Gartens

  • Nistplätze für Wildbienen: Viele Arten graben ihre Brutröhren direkt in offenen, lehmigen Boden
  • Vielfalt fördern: Grabwespen, Sandlaufkäfer, Eidechsen und andere Tiere nutzen Lehmflächen als Lebensraum
  • Wärmespeicher: Lehm speichert Sonnenwärme und schafft ein günstiges Mikroklima für Tiere und Pflanzen
  • Natürlich & pflegeleicht: Eine Lehmfläche braucht kaum Pflege und zeigt, dass auch ruhige Ecken voller Leben sein können

Lehmflächen anlegen – einfach und natürlich

Standort:

  • Sonnig und warm: Ideal ist ein Platz mit viel Sonne – so bleibt der Lehm trocken und stabil
  • Windgeschützt: Schützt die Fläche vor Austrocknung und Erosion
  • Ruhig gelegen: Eine wenig betretene Ecke ist perfekt
  • Halbschatten möglich: Bei leichter Morgensonne funktioniert die Fläche noch eingeschränkt – perfekt für Arten, die es lieber etwas kühler mögen
  • Schattenlagen: Für Wildbienen eher ungeeignet. Aber: In feuchteren, schattigen Lehmflächen finden andere Tiere wie Amphibien, Asseln oder Regenwürmer einen kühlen Rückzugsort

Material:

  • Reiner Lehm oder eine Mischung aus Lehm und feinem Sand
  • Optional: Natursteine oder Totholz am Rand für zusätzliche Struktur und Sonnenplätze

So geht’s:

  • Fläche vorbereiten: Entferne den Oberboden auf ca. 1–2 m². (Je größer, desto besser!)
  • Lehm auftragen: Feuchten Lehm (mit etwas Wasser gemischt) etwa 20–30 cm hoch aufschichten
  • Glattziehen: Oberfläche eben oder leicht geneigt glätten. Kleine Risse dürfen bleiben – sie helfen den Insekten beim Einnisten
  • Offen lassen: Nicht bepflanzen, nicht abdecken – Sonne und Offenheit sind entscheidend!
Tipp: Nähe zu Blütenpflanzen ist ideal – so finden die Tiere gleich Nahrung und Nistplatz an einem Ort

Lehmfläche auf dem Balkon – geht das?

Ja, im Kleinen!

  • Flache, breite Gefäße oder Kisten mit Lehm füllen
  • An einem sonnigen Platz aufstellen
  • Oberfläche glatt ziehen und offen lassen
  • Nicht bepflanzen und nur leicht feucht halten

Ob im Garten oder auf dem Balkon – eine Lehmfläche ist einfach angelegt und ein wertvoller Beitrag für Wildbienen, Wespen und viele andere Tiere. Und wer genau hinschaut, kann mit etwas Glück das Leben darin entdecken!

Fotos

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B. Helbig
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