Was ist Bitterorange?
Bitterorange oder Pomeranze (Citrus x aurantium) ist ein immergrüner Baum mit einer rundlichen Krone, der 5-10 Meter hoch wird. Die beliebte Zierpflanze aus der Familie der Rautengewächse (Rutaceae) hat dornenbewehrte Triebe und eiförmige bis länglich-eiförmige mittelgrüne Blätter, die 7-10 Zentimeter lang werden und einen geflügelten Stiel, glatten Rand sowie eine glänzende Oberseite aufweisen.
Die duftenden rein weißen fünfzähligen und radiärsymmetrischen, größtenteils zwittrigen und teils rein männlichen Blüten sind zwei Zentimeter groß und stehen einzeln, paarig oder in kleinen Trauben in den Achseln der Blätter. Die orangefarbenen Früchte sind 5-7 Zentimeter lang und leicht flachkugelig, mit einer dicken und runzeligen Schale. Sie enthalten mit dünnen weißen Häutchen umgebene Segmente, in denen sich die spitz eiförmigen Samen befinden. Die Fruchtreife zieht sich bis ins nachfolgende Frühjahr hinein.
Bitterorange im Garten
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Standort
Im Pflanzgefäß hält man die Bitterorange am besten in einem lehmhaltigen Boden und mit viel Licht. Vor allzu praller Sonne muss sie allerdings geschützt werden, und für etwas Luftfeuchtigkeit aus der Sprühflasche ist sie dankbar. Im Freien sollte man auf eine gut durchlässige, neutrale bis leicht saure Erde achten. Hier darf sie ruhig in der Sonne stehen. Auf ausreichendes Gießen muss man achten, und gegebenenfalls sollte man ab und zu düngen.
Schnitt
Ein Schneiden ist eigentlich nur erforderlich, wenn man die Bitterorange in Form bringen oder vertrocknete Zweige entfernen möchte.
Vermehrung
Die Vermehrung der Bitterorange erfolgt mit Samen, die man bei mindestens 16 °C im Frühling aussäen kann. In der Regel sind sie nicht sortenrein. Von den Bäumen kann man die noch nicht vollständig verholzten Triebe als Stecklinge abnehmen.
Verwendung
Die Bitterorange ist frostempfindlich und übersteht Temperaturen um den Gefrierpunkt nur kurzfristig. Daher hält man sie vorzugsweise unter Glas in Gewächshaus oder Wintergarten. Im Sommer kann sie draußen stehen, muss aber im Herbst zum Überwintern ins Haus geholt werden.
Schädlinge
Im Freien ist die Bitterorange anfällig für die Phytophthora-Wurzelfäule, im Gewächshaus oder Wintergarten für Spinnmilben, Weiße Fliege, Schild-, Woll- und Schmierläuse.
Ökologie
Bleiben tierische Bestäuber aus, greift die Bitterorange zur Selbstbefruchtung. Ansonsten tun die aromatisch duftenden Blüten alles, um eine Vielzahl von Insekten anzulocken. In den Abendstunden und in der Nacht wird der Geruch noch intensiver, um nachtaktive Bestäuber anzulocken.
Dem Anlocken hilfreicher Tiere dient auch die unübersehbare Farbe der Früchte, die vor allem Säugetiere auf sich aufmerksam machen. Sie sorgen auch für die Verbreitung der Samen, die den Verdauungstrakt unbeschadet passieren.
Wissenswertes
Den Namen hat die Bitterorange von ihrem unverkennbaren Aroma, die Pomeranze vom lateinischen pomus aurantium, sinngemäß goldfarbener Apfel, den Carl von Linné als Citrus aurantium übernahm. Das x im Namen besagt, dass es sich dabei nicht um eine Ursprungsart, sondern um eine Hybride handelt.
Die Früchte der Bitterorange sind etwas kleiner und deutlich bitterer als die der Orange oder Apfelsine. Genetischen Analysen zufolge handelt es sich um eine Hybride aus Pampelmuse (Citrus maxima) und Mandarine (Citrus reticulata). Sie stammt ursprünglich aus China und ist im 11. Jahrhundert nach Italien gekommen, von wo aus sie mit ihren duftenden Blüten und exotischen Früchten vor allem im Barock Verbreitung in den eigens für solche Gewächse gebauten Orangerien fand.
In der Küche verwendet man die aromatische äußere Schale für kandiertes Orangeat zum Backen und Orangenmarmelade, wie sie für das englische Breakfast typisch ist. Schale und Saft werden zu Likören und Limonade verarbeitet. Orangenblüten sind eine beliebte Zutat für Schwarz- und Kräutertee, die damit einen charakteristischen Geschmack und Geruch bekommen.
Für die Parfümerie liefert die Bitterorange gleich drei etherische Öle: Petitgrainöl gewinnt man aus den Blättern, Neroliöl aus den Blüten und Bitterorangenöl aus dem äußersten Teil der Fruchtschalen. Orangenblütenöl ist ein Abfallprodukt aus der Wasserdampfdestillation von Neroliöl, das aus Kondenswasser mit Spuren des Öls besteht. Das bekannteste Parfüm mit Bitterorange ist sicherlich das Kölnisch Wasser, Eau de Cologne, welches Bitterorangenöl enthält.