Boden verstehen – so findest du die passenden Pflanzen für deinen Garten
Was bedeuten eigentlich “humos”, “kalkhaltig” oder “durchlässig”?
Wenn du auf NaturaDB nach Pflanzen suchst, wirst du bei jedem Pflanzenprofil auch Angaben zum bevorzugten Boden finden. Oft sind das Begriffe wie humos, sandig-lehmig, durchlässig oder kalkhaltig. Doch was steckt genau dahinter?
In diesem Beitrag erklären wir dir die wichtigsten Bodenbegriffe – einfach und praxisnah –, damit du besser verstehst, welche Pflanze zu welchem Boden passt.
Bodenart / Bodentyp
Beschreibt die Korngröße der mineralischen Bestandteile – also ob der Boden eher aus Sand, Schluff oder Ton besteht:
Sandboden
Grobkörnig, sehr durchlässig, nährstoffarm, trocknet schnell aus
Vorteil: Gut für trockenheitsliebende Pflanzen.
Nachteil: Muss oft bewässert und gedüngt werden.
Lehmboden
Mischung aus Sand, Schluff und Ton.
Vorteil: Speichert Wasser & Nährstoffe gut – „Gärtnergold“.
Nachteil: Kann bei Nässe schnell verdichten.
Tonboden
Feinkörnig, schwer, sehr wasser- und nährstoffreich.
Vorteil: Für viele nährstoffliebende Pflanzen super.
Nachteil: Neigt zu Staunässe und schlechter Durchlüftung.
Schluffboden
Sehr feinkörnig, zwischen Sand und Ton, mit mittlerer Wasserhaltefähigkeit.
Humusgehalt / Humos
Humus ist der organische Anteil im Boden, der durch abgestorbene Pflanzenteile entsteht.
Humoser Boden ist locker, dunkel, fruchtbar, gut durchlüftet und speichert Wasser und Nährstoffe.
Heißt aber nicht automatisch „nährstoffreich“! Je nach Herkunft kann Humus auch eher „mager“ sein (z.B. aus Laub).
Wasserspeichervermögen / Wasserhaltefähigkeit
Beschreibt, wie gut der Boden Wasser speichern kann. Ton und Humus speichern viel Wasser, Sand fast gar keins.
Wichtig, um Trockenheit oder Staunässe zu vermeiden.
Durchlässigkeit
Wie schnell Wasser durch den Boden sickert.
- Zu hohe Durchlässigkeit = Pflanzen vertrocknen schnell
- Zu geringe Durchlässigkeit = Gefahr von Staunässe
Nährstoffgehalt
Wie viele Mineralstoffe im Boden für Pflanzen verfügbar sind.
- Nährstoffreich: Gut für viele „Gartenklassiker“
- Nährstoffarm / mager: Wichtig für Wildpflanzen, die auf karge Standorte spezialisiert sind (z.B. Trockenrasenarten, Wildstauden)
pH-Wert
Der Säuregrad des Bodens:
- < 6: sauer (z.B. Moorboden)
- 6–7: neutral
- > 7: alkalisch / kalkhaltig
Wichtig, da viele Pflanzen empfindlich auf „falsche“ pH-Werte reagieren (z.B. Rhododendron mag’s sauer).
Häufige Missverständnisse aufklären
- „Humus = immer gut“ - Ja, aber es gibt verschiedene Humustypen
- „Lehmboden ist schlecht“ - Im Gegenteil, oft der beste Gartenboden
- „Nährstoffarm = schlecht“ - Nein, für viele Wildpflanzen ist das ideal
- „Kalk = immer schädlich“ - Stimmt nicht, viele Pflanzen lieben kalkhaltige Böden
NaturaDB-spezifische Bodenangaben
Wir verwenden auf NaturaDB einige vereinfachte Kategorien, damit du auch ohne Bodentest direkt passende Pflanzen findest. Hier eine kurze Erklärung dazu:
Durchlässigkeit
- „Durchlässig“: Wasser fließt schnell ab (z.B. bei sandigem Boden).
Humos
- Deutet auf einen hohen Anteil organischer Substanz hin, z.B. bei Waldböden oder gutem Kompostboden.
- Wichtig für Pflanzen, die lockeren, nährstoffreichen Boden brauchen.
Lehmig / Sandig bis lehmig
- Die meisten Gartenböden sind Mischformen. Lehmiger Boden ist oft ideal - speichert Wasser und Nährstoffe gut
- „Sandig bis lehmig“ zeigt, dass die Pflanze flexibel ist
pH-Wert
- „Sauer“: z.B. bei Moorbeetpflanzen oder sauren Waldböden
- „Kalkhaltig“: Viele Trockenstandorte, Magerwiesen oder Alpenpflanzen bevorzugen das
Salzverträglich
- Spielt v.a. im städtischen Raum oder an Straßenrändern eine Rolle - Pflanzen, die mit Streusalz umgehen können