Susanne und Jens

Susanne und Jens

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Interview

Erinnerst du dich an die „Schnelle Frage“ aus der NaturaPost #13?

„Besitzt du Insektennisthilfen in deinem Garten oder auf dem Balkon?“

Unsere Leserin Susanne hat uns daraufhin traurig mitgeteilt, dass sie schweren Herzens mit „Nein, das ist nix für mich“ antworten musste. Wir haben sie dazu befragt; Der Grund für ihre Antwort ist logisch und erfreulich zugleich:

Hallo Susanne, magst du dich kurz vorstellen?

Hallo! Danke, dass ihr mich zu diesem Interview eingeladen habt. Eine große Ehre!
Ich bin Zeitschriftenredakteurin und (Buch-)Autorin, mein Mann Jens ist promovierter Biologe. Unsere Naturgarten-Leidenschaft begann 1982 mit einem Schock:  Wir waren fassungslos, als vor unserer ersten Wohnung der Hochzeitsbaum meiner Eltern gefällt worden war, weil sich eine Nachbarin über den Schattenwurf der armen Fichte beschwert hatte. 

Damals lasen wir gerade „Rosinkawiese“ von Gudrun Pauswang, ein Buch über alternatives Leben in den 1920-er Jahren. Da war uns klar: Wir brauchten irgendwann eine Rosinkawiese, also ein eigenes „Naturschutzgebiet“ mit Bäumen, die niemand absägen darf. 

2002 wurde der Traum wahr: Wir fanden sie in einem 125-Seelen-Dorf im Rothaargebirge (Hochsauerland/NRW) und gärtnern seit 20 Jahren auf 550 Metern Höhe aufwärts.

Warum hast du mit „Nein“ geantwortet?

Nein, das ist nix für mich!“  war eure genaue Formulierung bei Antwort b zur „Schnelle Frage, schnelle Antwort“.

Das „Nein“ war richtig, weil wir keine „künstlichen“ Insektennisthilfen haben, aber der Zusatz „das ist nix für mich!“ stimmte so für mich nicht. 

Ich wollte euch erklären, warum ich zwar Antwort b gewählt hatte, aber trotzdem kein Depp bin (lacht). 

Ich finde: Insekten muss auf jede erdenkliche Art und Weise geholfen werden! 

Warum es bei uns trotzdem kein Bienenhotel gibt? Weil unsere „Rosinkawiese“ fast zwei Hektar groß ist. Davon sind 8500 Quadratmeter chemie-, gift- und torffreier Naturgarten vor und hinterm Haus. 

Stellt eine Nisthilfe wie bspw. von Wildbienenglück keine Ergänzung für dich dar?
Oder spricht dich sowas einfach nicht an?

Unsere Areale sind wie gigantische Hotelanlagen für Insekten, aber auch für Vögel, Amphibien und Kleinsäuger – dank der überwiegend einheimischen Pflanzen. 

Voriges Jahr wurde deshalb unserem Grundstück das NABU-Prädikat „Schmetterlingsfreundlicher Garten“ verliehen. 

Was wir alleine an alten Mäuselöchern und Maulwurfshügeln für Erdhummeln haben, an Bäumen und (teils ungenutzte) Vogelnistkästen für Baumhummeln, dazu große Flächen mit trockenen, vielfach hohlen Pflanzenstängeln auf den Wiesen und im Staudengarten! Totholz und Laub gibt es bei uns ohne Ende, ebenso Bereiche mit offener Erde unter den Hecken. 

Wir haben zwei Natursteinmauern, einen (bewusst) undichten Fachwerkschuppen mit ganz viel Holz drinnen und Zwischenräumen in seinem unregelmäßigen Gemäuer.
Ein „künstliches“ Wildbienenhotel finde ich hier nicht unbedingt nötig, zumal Dreiviertel aller Wildbienenarten in der Erde nisten. 

Ich finde aber fachlich so toll durchdachte Modelle wie die von Wildbienenglück großartig und kann sie mir auch bei uns theoretisch als Ergänzung vorstellen. Doch ich bekomme für den Preis eines großen Exemplars zehn Hochstamm-Wildäpfel, das ist für mich noch nachhaltiger. 

Du bist anders ausgedrückt bestens aufgestellt.
Du hast uns mitgeteilt, dass ihr euch auf mehreren Grundstücken „austobt“.
Seit wann macht ihr das?

Wir kauften 2002 ein Fachwerkhaus (Baujahr 1830/1907) zwischen Schmallenberg und Winterberg, zu dem die Grundstücke gehören. Neu zu bauen kam für uns nicht in Frage, denn Versiegelung und Artenschutz schließen sich aus. 

Rund ums „neue“ Haus gab es damals aber kaum erfreulichen Bewuchs.
Der Großteil: eine überdüngte Rinderweide. Hilfe!
Nirgendwo die Bäume, die wir uns gewünscht hatten! 

Wir ließen sofort eine Gartenbaufirma den asphaltierten Buswendeplatz neben und den Parkplatz vorm Haus entsiegeln, Mutterboden auftragen und u.a. zwei Hausbäume pflanzen. Zeitgleich fingen wir nach den Empfehlungen der Naturschutzverbände an, einen Blumengarten und eine freiwachsende Hecke aus einheimischen Gehölzen anzulegen. 

Für das Projekt gewannen wir den Klimaschutzpreis der Stadt Schmallenberg, obwohl die Heckenpflanzen damals noch wenig hermachten. Aber der Prüfungskommission hatte gefallen, dass wir auf Einheimisches setzten und nicht, wie hier üblich, auf die „Produktion“ von Weihnachtsbäumen. Wir pflanzten in jedem Frühjahr und in jedem Herbst ein Stück weiter an der Hecke. Jeder Abschnitt setzt sich anderes zusammen. 

Es dauerte viele Jahre, bis wir den Hecken-Lückenschluss feiern konnten.

Zwei große Wiesen und ein Spielplatz gegenüber waren lange verpachtet, weil wir Vollzeit arbeiteten und uns nicht um alles kümmern konnten. Als kaum noch Kinder auf den Spielplatz kamen und dort immer mehr Bäume gefällt wurden (ich sage nur: abgesägte Hochzeitsfichte!), kündigten wir vor drei Jahren den Pachtvertrag mit der Stadt. Über zwei ehemalige Kuhweiden können wir seit Januar dieses Jahres verfügen. Sie erholen sich gerade von der landwirtschaftlichen Nutzung.

Auf einem anderen Grundstück plant ihr nun eine Streuobstwiese?

Ja, Streuobstwiesen sind Artenschutz-Oasen. Eine legten wir schon am Hang hinterm Haus an. Das besagte Grundstück liegt an einem Bach mitten im Dorf. Und es ist flach wie ein Pizzateller. Ein Sahnehappen. In unserem Hochtal geht es nämlich an zwei Seiten steil bergauf. 

Wir wollen im Herbst damit anfangen, denn dann wurzeln die Bäume gut ein und man hat weniger zu gießen. Es gibt an der Wiese und den Nachbarflächen an der Dorfstraße schon eine Obstbaum-Halballee. In unserem Abschnitt ist noch Platz für drei weitere Exemplare. Gerade haben wir zwei Hochstamm-Äpfel und eine Zwetsche, die für Höhenlagen geeignet sind, in einer Baumschule bestellt und pflanzen sie demnächst. 

Wo holst du dein Wissen her?

Jens und ich wuchsen in den Selbstversorger-Gärten unserer Eltern und Großeltern auf und halfen dort schon als Kinder mit. Dabei lernten wir wichtige Basics. Die konnten wir als bettelarme Studenten gut gebrauchen, denn das Obst und Gemüse aus unserem ersten eigenen Garten rettete uns jahrelang den Hintern. Außerdem zogen wir einige Male um und hatten an allen Standorten Gärten. 

Mein Wissen beruht also auf 50 Jahren gärtnerischer Erfahrung, aber ich recherchiere auch liebend gerne rund ums Thema. 

Alles begann mit „Der Bio-Garten“ von Marie-Luise Kreuter.
Ich mag Gartenbücher sehr, insbesondere „Mein Garten summt!“, „Der antiautoritäre Garten“, „Anstiftung zum gärtnerischen Ungehorsam“ und „Sepp Holzers Permakultur“. 

Außerdem liebe ich Zeitschriften („kraut & rüben“), Videos, Homepages und Newsletter (etwa eure grandiose Website „NaturaDB“, „Summende Gärten“, „Wilder Meter“, „Heckenretter“, „Deutschland summt“). 

Die Infos der Naturschutzorganisationen inhaliere ich laufend. Wichtige Impulse geben mir auch meine Gartenfreunde. Dass Jens Biologe ist, erweist sich ebenfalls als nützlich. Was mir aber immer besonders viel bringt, ist das Lernen aus dem kläglichen Scheitern mancher Vorhaben. 

Kannst du uns deine Naturmodule und Bereiche gesondert vorstellen?

Aber gerne. Ich nehme euch mit auf einen virtuellen Rundgang, der vor unserem Haus beginnt. Zur Orientierung: Das Grundstück dahinter besteht aus zwei großen Vierecken, die in der Mitte verbunden sind. Es geht sozusagen erst geradeaus und dann ins nächste Viereck links hoch. Hereinspaziert!

 

Haus und Vorgarten

Susanne und Jens

Vorher: Unser Haus kurz nach dem Einzug im Jahr 2003. Kurz zuvor hatten wir die Asphaltflächen vor und neben der alten Kneipe entsiegeln lassen.

Susanne und Jens

Nachher: Unser Haus 20 Jahre später: ringsum bepflanzt und vor lauter Grün kaum noch wiederzuerkennen.

Fassadenbegrünung

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Der dornenlose, frostharte Rambler Lykkefund verwandelt jeden Sommer die Fassade unseres Schuppens in ein Blütenmeer und ist wochenlang ein toller Wildbienen-Treffpunkt.

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Einheimisches Efeu eroberte die Garagenwestseite. Es brauchte einige Jahre, bis es sich eingelebt hatte, aber dann gab es kein Halten mehr!

Dachbegrünung

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Rosa arvensis, die einheimische Feldrose, verschönert auch in den Ruhephasen des Jahres unser Schuppendach.

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In voller Blüte (links der Rambler Lykkefund). Bald dürften sich dort oben von selbst genügsame Wildpflanzen ansiedeln.

Trockenmauern

Susanne und Jens

Vorher: So sah es hinterm Haus ursprünglich aus. Auch um den Wildbienen Gutes zu tun, entschlossen wir uns 2016, hier eine Natursteinmauer zu bauen.

Susanne und Jens

Nachher: Die fertige Mauer im begrünten Zustand: 15 Meter lang und 120 Zentimeter hoch. Weiter oben gibt es noch ein „Mäuerchen“: nur sechs Meter lang und 40 Zentimeter hoch.

Staudengarten

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Der Blumengarten hinterm Haus beherbergt vor allem einheimische Wildstauden, aber auch Bäume, Büsche, Kletterpflanzen, Ein- und Zweijährige.

Baum- und Strauchhecken

Susanne und Jens

Vorher: Wenige Jahre nach dem Einzug ist von einer Bepflanzung der Grenzen noch wenig zu sehen. Die Hecken entstanden Stück für Stück über Jahre.

Susanne und Jens

Nachher: Die freiwachsenden Hecken aus einheimischen Bäumen und Sträuchern bilden heute einen grünen „Pelzkragen“ rund ums Grundstück. 

Die gesamten Grundstücksgrenzen hinterm Haus werden begrünt von freiwachsenden Hecken aus heimischen Gehölzen. So gibt es hier etliche „Bäume des Jahres“ wie Buche, Hainbuche, Salweide, Eiche, Birke, Europäische Lärche, Sommerlinde, Kultur-Apfel, Bergahorn, Eibe, Eberesche, Wildkirsche, Esche, Feldahorn, Traubenkirsche sowie die Steinweichsel. 

An Sträuchern wachsen in den Hecken u.a. Kornelkirsche, Hundsrose, Eingriffliger Weißdorn, Roter Hartriegel, Gewöhnlicher Schneeball, Haselnuss und Schlehe. 

Wildblumenwiesen

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Wildblumenwiesen gibt es auf mehreren Arealen. Hier blüht im mittleren Gartenbereich gerade das Orangerote Habichtskraut, eine ganz tolle Insektenpflanze.

Hier gibt es z.B. heimischen Frauenmantel, Wilde Malve, Echtes Johanniskraut, Vogelwicke, Weißklee, Wiesenklee, Echten Beinwell, Acker-Kratzdistel, Wiesen-Bärenklau und Wilde Möhre. 

Was immer weniger wird, ist der Stickstoffanzeiger Löwenzahn. Ein gutes Zeichen, denn das beweist: Die Tendenz geht von der einstigen Überdüngung immer mehr in Richtung Magerrasenhabitat. 

Gemäht werden die Wiesen im mittleren und im Streuobstwiesenbereich einmal im Jahr mit einem Aufsitz-Hangwiesenmäher. Den Weg und die Bewässerungszugänge mäht uns Jens bei Bedarf.

Streuobstwiese

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Junge Streuobstwiese im oberen Gartenteil. Hier pflanzen wir nur Kultur-Sorten, die ausdrücklich für raue Höhenlagen empfohlen werden, immer öfter auch die Wildform.

Lindenhalballee

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Die halbseitige Lindenallee am Gartenweg im mittleren Gartenteil schafft von oben gesehen eine schöne Sichtachse in Richtung Haus.

Steinhaufen

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Wer hier gärtnert, ist „steinreich“! Das macht das Pflanzen schwierig. Die Lesesteinhaufen nützen aber der Tierwelt und versöhnen uns mit dem störrischen Untergrund. 

Totholzhaufen und Laub

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Großer Garten, große Totholzhaufen. Tot? Hier tobt das Leben! Vor allem der Heckenschnitt sorgt immer wieder für reichlich Nachschub.

Bachlauf und Wasserversorgung

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Die Sorpe fließt durch den kleinen Park, direkt am alten Spielplatz vorbei und umschließt an zwei Seiten die künftige Streuobstwiese im Dorf.

Alter Spielplatz

Susanne und Jens

Vorher: Als kaum noch Kinder auf den alten Spielplatz kamen und zugleich immer mehr Bäume radikal abgesägt wurden, kündigten wir den Pachtvertrag mit der Stadt. 

Susanne und Jens

Nachher: Seit drei Jahren bepflanzen wir das Gelände mit heimischen Gehölzen und Obstbäumen. Die Wiese ist ein Paradies für Disteln, Doldenblüter, Schmetterlinge und Wildbienen.

Kleiner Park

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Der kleine Park gegenüber des Hauses wird an der Dorfstraße von einer Hainbuchenhecke eingerahmt. Die Vögel steuerten gratis den Schwarzen Holunder bei.

Was braucht man außer Geld und Energie, um so ein Großprojekt umzusetzen und so lange durchzuhalten? 

Ein dickes Fell. Denn unser Naturgarten gefällt nicht jedem. Zu wild, zu unordentlich, zu dreckig, zu farblos. Für manchen Einheimischen ist unser Grundstück bestimmt der Schandfleck des ansonsten so sauberen Dorfes. Verbündete fanden wir hier kaum. 

Doch ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert! Man braucht Mut und unkonventionelles Denken. So haben wir das Fällen einer 20 Meter hohen Esche schräg gegenüber verhindern können, indem wir dem Nachbarn Schutzgeld für sie zahlten. Pflanzenschutz mal anders! 

Was ich ebenfalls nicht ertrage, ist der Rat, man müsse unbedingt freiwachsende Hecken nach einigen Jahren auf den Stock setzen, damit sie nicht verkahlen. Um Himmels willen! Ich ruiniere doch nicht mit der Kettensäge auf zig Jahre den Lebensraum und die Nahrungsgrundlage von Tausenden von Lebewesen! Dank der freundlichen Unterstützung der Tierwelt verjüngen sich unsere Hecken von alleine. Will ich eine Lücke schneller schließen, pflanze ich Schattenverträgliches wie Hainbuche oder Kornelkirsche hinein oder davor. 

Hinterfragt bitte solche althergebrachten Ratschläge! Das gilt auch in anderer Hinsicht. 

Was bedeutet für dich insektenfreundliches Gärtnern?

Insektenfreundliches Gärtnern bedeutet nicht, nur hübsche Arten willkommen zu heißen. Auch Blattläuse sind Insekten! 

So werde ich oft gefragt, wie ich Nacktschnecken, Blattläuse, Trauermücken, Apfelwickler, Miniermotten, Wanzen, Käfer oder Ameisen biologisch bekämpfe. Antwort: gar nicht

Wildgärten besitzen eine ungeheure Selbstheilungskraft. Mehr Gelassenheit und Vertrauen in die natürlichen Abläufe würde manchem Gärtner gut tun. Ich persönlich habe keinen Garten, um Schädlings-Bashing zu betreiben. 

Hier wird nichts bekämpft, sondern etwas für die Nützlinge getan. Die Einteilung in Schädlinge und Nützlinge halte ich eh für überholt. Was dem einen schadet, nützt dem anderen. 

Bei uns gilt: leben und leben lassen.

Kannst du uns aus den Kategorien Bäume, Sträucher und Blumen jeweils deine Top 3 nennen?

Das ist hart, aber ich versuche es.
Bäume: Sommerlinde, Salweide, Hainbuche.
Sträucher: Haselnuss (auch in Sorten), Ein- und Zweigriffliger Weißdorn, Gewöhnliche Felsenbirne.
Blumen: Echter Alant, Gewöhnlicher Wasserdost, Färberkamille. 

Derzeit bin ich frisch verliebt in Ysop und in meine neue Flatter-Ulme.

Wenn du heute nochmal komplett neu anfangen müsstest, was würdest du vielleicht anders machen?

Ich würde sofort nach dem Hauskauf die Pachtverträge für die anderen Grundstücke kündigen, um die eigenen Flächen gleich komplett der Fremdnutzung zu entziehen. Außerdem würde ich von Anfang an ordentlich dokumentieren, was wir wann wo pflanzten und welche Tierarten ich bei uns entdeckte. Voriges Jahr etwa die interessante Goldschildfliege, Insekt des Jahrs 2014, die ich bei uns vorher noch nie gesehen hatte.

Welches deiner Projekte war für dich besonders erfolgreich? 

Wir brachten es nicht übers Herz, eine sparrige, an sich nichtsnutzige Forsythie im Staudengarten abzusägen, die beim Kauf schon hier gestanden hatte. Uns war nämlich aufgefallen, dass Vögel gerne auf ihr landeten und bei schlechtem Wetter darin Schutz suchten. 

Statt sie zu beseitigen, pflanzte ich ringsum Rosa arvensis, die einheimische Feldrose.
In wenigen Jahren war die Forsythie mit einem Netz aus Rosenranken überzogen. Im Frühjahr blüht sie inzwischen überwiegend weiß statt gelb, bietet den Vögeln durch die Rosendornen Schutz und hat nun den Insekten viel zu bieten. 

Susanne und Jens

Vorher: Die alte Forsythie war bei den Vogeln sehr beliebt, bei uns nicht so! Was tun damit? Absägen kam nicht in die Tüte.

Susanne und Jens

Nachher: Ich pflanzte einige Exemplare der heimischen Rosa arvensis an die Forsythie. Dank des „Feldrosen-Mantels“ hat sie heute Insekten und Vögeln richtig viel zu bieten.

Hast du ein spannendes Thema, das dich gerade begeistert?

Aktuell fasziniert mich insbesondere das Tiny-Forest-Konzept nach Akira Miyawaki:
Auf kleiner Fläche pflanzt man dabei recht eng viele verschiedene einheimische Gehölze. Durch den Lichtmangel wächst alles rasant, die Artenvielfalt steigt enorm. 

Susanne und Jens

Herzensprojekt Tiny-Forest: Auf vier Beeten entstehen derzeit eng bepflanzte, artenreiche Kleinst-Biotope mit insektenfreundlichen Gehölzen.

Susanne hat weder Facebook noch Instagram, wo du ihr Treiben verfolgen kannst.
Wenn du Fragen an sie hast, hilft sie dir gern per E-Mail weiter: sjkerl@t-online.de