Sabine Leisten

Sabine Leisten

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Interview

Wer bist du und woher kennt man dich?

Ich bin Sabine Leisten, 57 Jahre alt und ich wohne im Kreis Siegen-Wittgenstein/ Südwestfalen. Der eine oder andere ist meinem Namen vielleicht beim Lesen des Handbuchs "Wege zu einer blühenden Landschaft" vom Netzwerk Blühende Landschaft, einer Initiative von Mellifera e.V., begegnet. Ich hatte die große Freude, dass darin einige meiner Fotos Verwendung gefunden haben, neben denen von Anja Eder. Auch am Wildbienenpfad am Hündle in Oberstaufen (ein Projekt vom Netzwerk Blühende Landschaft) ist das eine oder andere Bild von mir aufgestellt. Und seit Sommer 2021 bin ich auch bei Instagram anzutreffen.

Wo gärtnerst du? (Balkon, Hausgarten, Schrebergarten)?

Ich habe einen Hausgarten (seit 2001) mit einem richtigen, bunt blühenden Vorgarten und recht großem Garten hinter dem Haus, der direkt an einen Wald anschließt. Das Gärtnern liegt mir im Blut, meine Eltern sind Gärtner und Imker; Blumen und Bienen haben mich seit meiner Kindheit begleitet. Die Verhältnisse für den Gemüseanbau sind bei mir nicht optimal, sodass ich schnell die vorgesehene Gemüsefläche auch für Blumen freigegeben habe. Ich finde es übrigens sehr schön, dass Du nach Gärtnern fragst, denn den Begriff Gartenarbeit mag ich nicht. Gärtnern ist für mich Meditation, Erholung, Freudebringer. Mein Mann, eigentlich ein Stadtkind, hat seine Freude am Garten auch längst entdeckt und hilft mit, wobei die Blumenpflege meistens bei mir liegt.

Was tust du für Insekten, Wildbienen & Co.?

Ich bemühe mich natürlich, den Insekten die bestmöglichen Bedingungen in unserem Garten zu schaffen. Wobei ich zugeben muss, dass der Ursprung meiner Insektenliebe daher rührt, dass ich eine große Schwäche für Blumen habe. Ich habe direkt seit Anlegen meines Gartens dafür gesorgt, dass viele verschiedene Pflanzen über das ganze Gartenjahr hinweg blühen. Nachdem ich vor ca. 10-12 Jahren erstmals beim BUND ein Wildbienen-Seminar besuch habe, habe ich entdeckt, dass sich auch bei mir einige Vertreterinnen eingefunden haben. Von da an habe ich noch mehr darauf geachtet, das Nahrungsangebot zu erweitern und zu verlängern, ich habe Nistmöglichkeiten geschaffen.

Ich versuche aber auch, andere Menschen anzustecken. Ich erzähle ihnen von Wildbienen, von ihren Eigenschaften und Bedürfnissen. Ich motiviere sie, Lebensraum für Insekten zu schaffen. So habe ich für ein paar Arbeitskolleg*innen die Bepflanzung für deren Gärten geplant, die Pflanzen beschafft und ihnen mit Tipps geholfen. Ich ziehe sehr viele Pflanzen und verschenke sie. Mit meinen Bienenbildern möchte ich vielen Menschen die Schönheit von Insekten nahebringen. Und ich versuche, mit meinen Bildern Vereine zu unterstützen, die sich für Insekten engagieren. Ich bin Blühpatin beim Mellifera-Projekt BienenBlütenreich.

Was ist dein nächstes Projekt?

Mein derzeitiges und schon länger andauerndes Projekt ist, mir Wildbienenwissen anzueignen. Das ist gar nicht so leicht, zumal Plätze für Schulungen rar sind. Ich hatte jedoch Glück und kann im März Hans Schwenninger lauschen, was mich riesig freut. Ein Anfang ist also in Sicht. Mein Ziel ist es, mich in ein paar Jahren damit zu befassen, Kindern in Kindergärten oder Schulen etwas Wissen um Pflanzen und Insekten mit auf ihren Weg zu geben und vielleicht in ihnen die Liebe zur Natur zu wecken.    

Was ist deine absolute Lieblingspflanze und warum? Hast du sie bei dir im Garten?

Ich kann mich beim besten Willen nicht auf eine festlegen. Ich habe ein besonderes Faible für ganz kleine Blumen. Und da liebe ich z.B. besonders das Alpenglöckchen. Aber das ist nach den letzten heißen Sommern in meinem Garten leider verschwunden. Eine weitere Lieblingspflanze von mir ist die Wegwarte. Ich mag sie seit meiner Kindheit und sie gedeiht prächtig bei uns im Garten. Ich mag das leuchtende Blau, die lange Blütezeit und dass sich so viele Bienen an ihr tummeln. Im Spätsommer plündern die Distelfinken die Samenstände. Sie ist einfach toll.

Welche Personen inspirieren dich bei deiner Gartengestaltung?

Da fällt mir sofort Wildbienenhelferin Anja Eder ein. Aber auch Paul Westrich; mein erstes Buch über Wildbienen "Wildbienen, die anderen Bienen" hatte auf jeden Fall Einfluss auf meine Pflanzenauswahl. Einfluss auf meine Gartengestaltung hatte bestimmt auch meine Mutter, sie hat mir frühzeitig viele Blumen beigebracht.

Hast du etwas in deinem Garten umgesetzt, worauf du besonders stolz bist? (weil besonders wertvoll für Insekten, besonders ästethisch, besonders nachhaltig,..)

Ich glaube, es ist nicht ein Punkt, auf den ich besonders stolz bin. Ich glaube, es ist mir gelungen - und da ist die Lage unseres Gartens natürlich auch mit entscheidend gewesen - einen sehr harmonischen Garten zu schaffen. Ich habe Platz für große Sträucher wie Weißdorn, Schlehe und Wildrosen, an mein Staudenbeet grenzt die Wiese (darauf stehen auch große Wildstauden), die dann zum Wald über geht. Kleine Teiche, Hochbeete und Kräuterspirale bringen Abwechslung in die Struktur. Einige Wildbienenarten, darunter Schenkelbienen, Knautien-Sandbiene und Blattschneiderbienen, Schmetterlinge, viele andere Insekten, aber auch Vögel, Molche und auch Schlangen haben in unserem Garten ihren Lebensraum gefunden. Die meisten meiner Gartenbesucher sind doch recht begeistert davon. Ich denke, ich kann schon behaupten, dass ich eine große Pflanzenvielfalt habe. Ich habe öfter am Tag des offenen Gartens teilgenommen und viele Besucher waren davon begeistert. Darauf bin ich schon etwas stolz.

Wofür verwendest du NaturaDB?

Ich nutze NaturaDB zur Recherche. Wenn ich im Herbst und Winter fürs neue Jahr plane, informiere ich mich und wähle dann Blühpflanzen aus, die für Insekten besonders wertvoll sind und die zu den hiesigen Bedingungen passen. Ich nutze sie auch sehr gern als Quelle zu Informationen in meinen Posts.

Hier ein paar Impressionen von Sabine und ihrem Garten:

Besucht und folgt doch gern Sabine auf Instagram:

@sabine.47 auf Instagram