Reisighaufen anlegen: Unterschlupf und Schutz für Igel und Co
Steffi
Naturmodul: Reisighaufen
Ein Reisighaufen besteht aus lose geschichteten Materialien (z.B. Äste, Zweige, Laub, Wurzeln, Stubben etc.) und ist sehr nützlich für viele Tiere.
Reisighaufen – wertvoller Unterschlupf im Garten
So ein Haufen sieht vielleicht nach „Schnittgut“ aus – aber für viele Tiere ist ein Reisighaufen ein echtes Zuhause. Er dient als Versteck, Kinderstube und Winterquartier. Ein Reisighaufen darf wild, locker, unregelmäßig sein. Gerade diese „Unperfektheit“ macht ihn für Tiere so attraktiv. Perfekte Geometrie oder glatte Flächen bringen der Natur wenig.
Artenvielfalt im Reisighaufen
Der Reisighaufen ist ein echtes Multitalent – und wird von ganz unterschiedlichen Tierarten genutzt:
Igel – ziehen sich in die geschützte Mitte zurück und überwintern
Vögel – suchen darin Nistmaterial, Schutz oder Insekten Insekten & Spinnen – nutzen Hohlräume zum Verstecken und Jagen
Amphibien – wie Kröten und Frösche finden hier kühle, feuchte Rückzugsorte
Kleinsäuger – wie Spitzmäuse oder Waldmäuse nutzen ihn als Unterschlupf
Pilze & Mikroorganismen – starten im Inneren den natürlichen Zersetzungsprozess
Standort
Ruhig & geschützt: Eine Ecke am Rand des Gartens – z. B. bei einer Hecke oder unter Sträuchern
Halbschattig oder schattig: So bleibt es innen kühl und feucht – ideal für viele Bewohner für bestimmte Mikroklimabedingungen
Windgeschützt: damit der Haufen stabil bleibt
Gern auf Erde oder Laub: So können Tiere von unten einziehen
Kein glatter Untergrund wie Beton oder Pflaster – lieber natürlicher Boden!
Material
Dickere Äste oder Zweige, dünneres Reisig, Laub, kleine Zweige, Stängel, Wurzeln und Schnittgut
Aufbau eines Reisighaufen
Unterste Schicht:
Beginne mit dickeren Ästen oder Zweigen als stabile Basis – sie sorgen für Standfestigkeit und Hohlräume
Oben drauf:
Darauf schichtest du nach und nach dünneres Reisig, kleine Zweige, Stängel und Schnittgut , auch verblühte Stauden, trockene Kräuter oder abgebrochene Zweige dürfen mit rein
Größe:
Höhe: ca. 60–100 cm
Breite/Tiefe: gern 1–2 m, je nach Platz
Je größer der Haufen, desto mehr Tiere finden einen passenden Bereich
Form:
Locker, natürlich – gern etwas unregelmäßig
Du kannst ihn z. B. leicht kegelförmig oder rund aufbauen
Begrenzung (optional): Mit größeren Ästen oder Weidenruten kannst du den Haufen seitlich einfassen Das sieht ordentlich aus und hilft, alles zusammenzuhalten
Pflegemaßnahmen für einen Reisighaufen:
Ab und zu ergänzen – z. B. nach dem Frühjahrs- oder Herbstschnitt
Bei Absacken seitlich mit neuen Ästen stützen
Damit er dauerhaft als Lebensraum funktioniert, ist es gut, ihn alle paar Jahre aufzufrischen oder teilweise zu erneuern
Nur trockenes Material verwenden: Keine nassen Gartenabfälle wie Rasenschnitt – lieber feste Äste und Strauchschnitt
Ein Reisighaufen lebt – und verändert sich mit den Jahren. Er sackt langsam zusammen, wird Teil des Gartens und bietet immer vielen Tieren Schutz.