Einen schönen guten Tag 😊!

Willkommen zur NaturaPost #103 - diese Themen erwarten dich diesen Sonntag:

  1. Interessante Themen: Wasserstellen für die Tierwelt
  2. Interessante Themen: Der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling
  3. Pflanze der Woche: Faulbaum (Rhamnus frangula)
  4. Video-Tipp: Teiche im Naturgarten
  5. Neu auf NaturaDB:
  6. Wusstest du,...?


Viel Spaß beim Lesen und einen schönen Sonntag wünscht dir das gesamte Team von NaturaDB 😊

ℹ️ Interessante Themen

Wasserstellen für die Tierwelt – so hilft man im Garten & auf dem Balkon 🐦🦔🐝

Tränke

Die Temperaturen steigen, es bleibt vielerorts trocken – und das nicht erst seit gestern. Was uns Menschen und den Pflanzen zu schaffen macht, trifft auch die Tierwelt: Eichhörnchen, Vögel, Igel und viele Insekten leiden unter Wassermangel.

Auch für Insekten wird es bei anhaltender Trockenheit kritisch: Bienen und Schmetterlinge decken ihren Wasserbedarf normalerweise über Nektar. Doch bei Hitze drosseln die Pflanzen ihre Produktion, Pfützen und kleine Wasserstellen trocknen aus – und plötzlich fehlt es an lebenswichtigem Wasser. 🐝💧

Dabei brauchen Insekten das Wasser nicht nur zum Trinken, sondern auch für ihren Stoffwechsel oder – wie im Fall von Wildbienen – sogar für den Nestbau.

Deshalb bitte Wasserstellen anbieten!

Mit einfachen Mitteln kann man im eigenen Garten oder sogar auf dem Balkon viel bewirken. Wichtig dabei:

  • Für Vögel: Eine flache Schale mit Wasser in sicherer Höhe (z.B. auf einem Tisch oder Podest) hilft, damit sie vor Katzen und anderen Fressfeinden geschützt trinken und baden können.
  • Für Igel und andere Kleinsäuger: Flache Wasserschalen am Boden aufstellen – möglichst schattig und gut erreichbar.
  • Für Insekten: Kleine Wasserschalen mit Steinen, Moos oder Holzstückchen „bestücken", damit Bienen & Co. gefahrlos landen und trinken können.

Unsere Empfehlung: Wasserstellen das ganze Jahr über!

Gerade im Hochsommer ist Wasser überlebenswichtig, doch auch im Frühjahr und Herbst freuen sich Vögel, Insekten und andere Tiere über frische Wasserquellen. Deshalb lohnt es sich, dauerhaft kleine Tränken anzubieten.

Noch ein wichtiger Hinweis 💧

Wasserstellen sollten regelmäßig gereinigt werden, damit sie eine sichere Trinkquelle bleiben. Altes, abgestandenes Wasser kann schnell zur Brutstätte für Keime und Krankheiten werden.

Der Aufwand ist klein: Einfach regelmäßig das Wasser wechseln, die Schale mit heißem Wasser ausspülen und mit einer kleinen Bürste reinigen. Auf Putzmittel können Sie getrost verzichten – heißes Wasser reicht völlig aus, um alles hygienisch sauber zu halten.

So bleibt Ihre Wasserstelle ein sicherer Ort für durstige Gartenbesucher! 🐦🐝🦔

Du willst gezielt etwas für Insekten tun?

Dann schau doch mal in unseren Ratgeber „So einfach lässt sich eine Bienentränke bauen!" rein. Dort zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie du mit einfachen Mitteln eine sichere und nützliche Wasserquelle für Bienen & Co. schaffst. 🐝💧

ℹ️ Interessante Themen

🌿 Wunderwerke der Natur: Der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling und seine genialen Tricks 🦋

Wiesenknopf-Ameisenbläuling

Quelle: Petr Muckstein/Shutterstock.com

Hast du schon mal von einem Schmetterling gehört, der sich als Ameise ausgibt, um überleben zu können? Klingt verrückt, oder? Genau das macht der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea nausithous) – ein echtes Naturwunder, das ohne zwei wichtige Partner gar nicht existieren könnte: den Großen Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis) 🌸 und die Knotenameisen 🐜.

Großer Wiesenknopf

Quelle: Anishka Rozhkova/Shutterstock.com

Alles beginnt mit einer Blüte

Die Weibchen des Bläulings legen ihre Eier gezielt an noch ungeöffnete Blütenknospen des Großen Wiesenknopfs. Nach dem Schlüpfen fressen die kleinen Raupen sich von innen durch die Blütenköpfe. 🐛 Doch das ist nur der erste Teil ihrer ausgeklügelten Überlebensstrategie.

Die große Täuschung: Adoptiert von Ameisen

Sobald die Raupen satt sind, lassen sie sich zu Boden fallen – und nun beginnt der spektakulärste Abschnitt ihres Lebens: Sie ahmen den typischen Geruch der Knotenameisen nach. So gelingt es ihnen, von den Ameisen als vermeintlich eigene Larven ins Nest getragen zu werden. 🐜

Dort leben die Raupen als kleine „Eindringlinge" – und zwar als Fleischfresser! Sie ernähren sich von den Larven der Ameisen und sondern im Gegenzug ein süßes Sekret ab, das die Ameisen begierig aufnehmen. Eine seltsame Symbiose, bei der Täuschung und Nutzen eng beieinander liegen.

Ein Balanceakt der Natur

Nach der Überwinterung im Ameisennest verwandelt sich die Raupe im Frühjahr in einen Falter. 🦋 Doch dann heißt es: schnell weg! Denn nun hat der Bläuling seinen Tarn-Duft verloren – und die Ameisen erkennen ihn als Eindringling.

Diese faszinierende Lebensweise zeigt eindrücklich, wie hochspezialisiert manche Insekten sind – und wie wichtig es ist, dass ihre Lebensräume intakt bleiben. Ohne den Großen Wiesenknopf und die Knotenameisen gäbe es diesen einzigartigen Schmetterling nicht. 🌸🐛🐜🦋

Vielfalt bewahren heißt Wunder bewahren

Der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling ist nur eines von vielen Beispielen, die uns zeigen: Vielfalt ist überlebenswichtig. Jedes „kleine Rädchen" im Ökosystem hat seinen Platz. Wenn wir Wiesen wild wachsen lassen, heimische Pflanzen fördern und Lebensräume für Insekten schützen, helfen wir, diese Wunderwerke der Natur zu bewahren. 🌿

👉 Wenn du in deinem Garten oder auf dem Balkon heimische Pflanzen wie den Großen Wiesenknopf ansiedelst, machst du einen ersten Schritt. Denn jeder Topf und jede Pflanze zählt – für uns und die Tierwelt.

🌱 Pflanze der Woche

Faulbaum (Rhamnus frangula)

Ein heimisches Wildgehölz mit großer Bedeutung für die Artenvielfalt 🦋

Pflanze der Woche: Faulbaum (Rhamnus frangula)

Quelle: Franck Hidvégi CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons

Der Faulbaum ist ein echtes Multitalent für den naturnahen Garten – auch wenn er auf den ersten Blick eher bescheiden wirkt.

Seine kleinen, grünlich-weißen Blüten erscheinen ab Mai und ziehen Wildbienen, Schwebfliegen und Käfer zuverlässig an. 🌸 Und das Beste: Kein anderes einheimisches Gehölz hat eine so lange Blütezeit und trägt gleichzeitig so viele Entwicklungsstadien – von der Blüte bis zur ausgereiften Frucht – am selben Ast. So sorgt der Faulbaum über viele Wochen hinweg für ein abwechslungsreiches Nahrungsangebot und leistet damit einen wichtigen Beitrag für die Artenvielfalt.

Besonders Schmetterlinge profitieren: Der Faulbaum dient als Futterpflanze für rund 30 Arten, darunter auch der bekannte Zitronenfalter, der ihm liebevoll den Spitznamen „Zitronenfalterbaum" eingebracht hat. Im Herbst locken seine roten bis schwarzen Beeren über 36 Vogelarten an, die sich an den Früchten bedienen. 🐦

Er gedeiht am liebsten an sonnigen bis halbschattigen Standorten mit frischen bis feuchten Böden. Seine extreme Frosthärte bis –40 °C macht ihn zu einem robusten Begleiter für viele Jahre. Selbst auf Terrasse oder Balkon im Kübel bietet der Faulbaum einen wertvollen Lebensraum für Insekten und Vögel. 🐝🐦

Hinweis: Alle Pflanzenteile des Faulbaums sind für den Menschen giftig – für viele Tiere jedoch eine wertvolle Nahrungsquelle.

  • Standort: Sonne bis Halbschatten
  • Wasser: feucht bis frisch
  • Boden: normal
  • Wuchshöhe: 2,5–4 m
  • Wuchsbreite: 1,75–3 m

Wildbienen insgesamt:

4

Nektar und/oder Pollen

Schmetterlinge:

2

Raupen spezialisiert:

1

Raupenarten:

30

Schwebfliegenarten:

2

Käfer:

2

fressende Vogelarten:

36

Vogelschutzgehölz & Vogelnährgehölz:

ja

als Landeplatz angeflogen:

gut

fressende Säugetierarten::

11

Folgende Tiere leben u.a. von und mit Faulbaum (Rhamnus frangula)

Quelle: Gabi Wolf/shutterstock.com

Bärtige Sandbiene

Andrena barbilabris

Quelle: SanderMeertinsPhotography/shutterstock.com

Faulbaum-Bläuling

Celastrina argiolus

Quelle: Balla Gabor/shutterstock.com

Zitronenfalter

Gonepteryx rhamni

Quelle: Ivan Marjanovic/shutterstock.com

Kreuzdorn-Zipfelfalter

Satyrium spini

🎬 Video-Tipp

Wasser marsch! 🌿🐸 Teiche im Naturgarten mit Birgit Helbig

Videotipp

Ein Naturgarten ohne Wasser? Kaum vorstellbar! In diesem Video der Reihe „Mache mit!" zeigt Naturgarten-Expertin Birgit Helbig, wie vielfältig und wertvoll Teiche für die heimische Tierwelt sind – selbst im kleinen Garten. 🐞🌱

Ob Frosch, Libelle oder Wasserläufer – ein Teich bringt Leben in den Garten! Und dabei geht es nicht um große Anlagen mit Technik, sondern um einfache, naturnahe Möglichkeiten, die mit etwas Planung und Liebe zum Detail jedem Garten guttun. 💧

✨ Lass dich inspirieren und schau rein – vielleicht bekommst du ja direkt Lust, selbst loszulegen und deinem Garten ein kleines Wasserparadies zu schenken! 🐸

🎥 Zum Video auf YouTube

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💫 Neu auf NaturaDB

Diese Woche gibt’s bei uns was fürs Auge – und fürs bessere Verständnis der Natur vor deiner Haustür! 🦋

Wir haben rund 200 Schmetterlingsprofile mit Verbreitungskarten für Deutschland ergänzt. So kannst du jetzt direkt sehen, wo die einzelnen Arten bei uns vorkommen – und vielleicht sogar rausfinden, welche Falter in deiner Region heimisch sind.

Eine gezielte Suche, z.B. per Postleitzahl, ist aktuell noch nicht möglich – aber wir finden die Idee richtig spannend und könnten uns gut vorstellen, so etwas in Zukunft anzubieten.

👉 Hier geht’s direkt zum Beispielprofil vom Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling:
https://www.naturadb.de/tiere/maculinea-nausithous/

Schau gern mal rein und entdecke, wie bunt und vielfältig die Welt der Falter bei uns wirklich ist!

💡 Wusstest du, ...

…dass manche Bäume mit zwei verschiedenen Pilzarten gleichzeitig zusammenarbeiten – und dadurch besser mit Trockenheit und Nährstoffmangel klarkommen? 🌳🍄

Diese Bodenpilze helfen den Bäumen, Wasser und Nährstoffe aufzunehmen, während sie im Gegenzug Zucker bekommen – eine natürliche Partnerschaft, die Bäume widerstandsfähiger macht.

Tipp: Wenn du Bäume pflanzt, achte auf guten Bodenkontakt – also lockeren, lebendigen Boden ohne Folien, Verdichtung oder schwere Mulchschichten. So können sich Pilze an den Wurzeln ansiedeln – und deinem Baum beim Wachsen helfen!

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