Wiesenpflanzen- und kräuter
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Wiesenpflanzen- und kräuter

Ein Spaziergang über naturnahe Wiesen, Magerwiesen oder Blumenwiesen – also über Flächen, die nicht intensiv landwirtschaftlich genutzt werden – führt durch ein buntes Mosaik aus Wiesenpflanzen und -kräutern. Sie bilden ein artenreiches, ökologisch wertvolles Gerüst, das nicht nur das Landschaftsbild prägt, sondern auch für unzählige Insekten, Vögel und andere Tiere eine wichtige Lebensgrundlage ist.

Wiesenblumen sind meist mehrjährige, krautige Pflanzen – oft Stauden oder zweijährige Arten. „Wiesenkraut“ ist ein umgangssprachlicher Begriff für viele typische Wiesenpflanzen, zum Beispiel Schafgarbe oder Wiesensalbei, die auch als Heilkräuter bekannt sind. Diese Pflanzen sind robust, haben einen geringen Nährstoffbedarf und eignen sich für sonnige bis halbschattige Standorte. Durch ihre langen Blühzeiten – über Wochen und Monate – bieten sie reichlich Nahrung für Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge.

  1. Mit dem Anlegen einer solchen Wiese schaffst du mit vielen Pflanzenarten Lebensräume für zahlreiche Tierarten.
  2. Viele Wiesenpflanzen und -kräuter sind wertvolle Bienenweiden, sie sind schön anzusehen, brauchen wenig Pflege, kaum Dünger und nur wenig Wasser.
  3. Einige besitzen zudem heilende Wirkungen, wie zum Beispiel das Gänseblümchen, die Schafgarbe oder der Spitzwegerich.
  4. Achte beim Anlegen der Wiese auf nährstoffarme Böden – bei Bedarf kannst du den Boden mit Sand oder Splitt abmagern. Verwende zertifiziertes, gebietsheimisches Wildpflanzen-Saatgut, denn es ist optimal an das Klima und den Standort angepasst.
  5. Warum gebietsheimisches Saatgut?
    Gebietsheimische Pflanzen sind an die klimatischen Bedingungen, Bodenverhältnisse und Jahreszeiten deiner Region bestens angepasst. Sie überstehen Hitze, Kälte, Trockenheit oder Nässe besser als gebietsfremde Arten. Außerdem fördern sie gezielt die heimische Tierwelt: Viele Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten sind auf bestimmte Pflanzenarten spezialisiert – nur gebietsheimische Pflanzen bieten den passenden Pollen, Nektar oder Raupenfutter.
  6. Fremdes Saatgut kann sich mit heimischen Pflanzen vermischen und die genetische Vielfalt vor Ort gefährden. Gebietsheimisches Saatgut hingegen schützt die genetische Identität der regionalen Pflanzenwelt. Zertifiziertes Saatgut stammt aus geprüfter Herkunft, wird in der entsprechenden Region nachvermehrt und ist artenrein – es garantiert dir, dass du genau das bekommst, was auf der Tüte steht, und nicht etwa Kreuzungen oder fremde Sorten.
  7. Pflege-Tipp:
    Ein- bis zweimal im Jahr mähen, nicht düngen, Mahdgut abräumen.
    Eine artenreiche Wiese entwickelt sich über mehrere Jahre – also nicht zu früh eingreifen, sondern Geduld haben.

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