Schmetterlingsfreundliche Pflanzen für den Kleingarten
Schmetterlingsfreundliche Pflanzen für den Kleingärten
In deinem Kleingarten übernehmen Schmetterlinge wichtige ökologische Funktionen. Viele von ihnen bestäuben gemeinsam mit anderen Insekten wie Wildbienen zahlreiche Pflanzen. Doch auch ihre andere Rolle sollte nicht übersehen werden: Sie sind eine bedeutende Nahrungsgrundlage für viele Tiere. Zudem beeinflussen sie durch ihre Bestäubung und den Fraß der Raupen die Vegetation und tragen so zur standortgerechten Vielfalt bei. Möchtest du Schmetterlinge in deinem Kleingarten beobachten, ist es wichtig, nicht nur den erwachsenen Faltern (Imagines) einen Lebensraum zu bieten, sondern auch den Raupen. Geeignete Eiablageplätze sowie Puppenverstecke sind unerlässlich. Diese unterscheiden sich in ihrer Beschaffenheit von den Lebensräumen der Falter.
Das Wichtigste auf einen Blick:
Wie schön ist es, wenn ein Schmetterling mit seinem chaotischen Flug von Blüte zu Blüte flattert! Doch dieser scheinbar unkontrollierte Flug hat einen Zweck: Er lenkt Vögel ab, sodass die Falter nicht so leicht in ihren Schnäbeln landen. Andere Schmetterlinge bewegen sich eleganter und segeln mit dem Wind von Pflanze zu Pflanze.
Interessanterweise schmecken Schmetterlinge mit ihren Füßen – und besonders mit ihrem Rüssel, der ihnen zur Nektar- und Nährstoffaufnahme dient.
In deinem Kleingarten sollte eine große Vielfalt an Futterpflanzen sowie heimische Pflanzenarten vorhanden sein. In aufgeräumten Gärten mit kurz geschnittenem Rasen und exotischen Pflanzenarten finden Schmetterlinge keinen Lebensraum. Überdüngte Flächen sind ebenfalls problematisch, da sie die nährstoffarmen Standorte verdrängen, auf die viele heimische, bunte Wildpflanzen – und damit auch die Schmetterlinge – angewiesen sind.
Du kannst in deinem Kleingarten bestimmt kleine Ecken für Brennnesseln entbehren. Die Raupen vieler bunter Tagfalter wie Admiral, C-Falter, Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs und Landkärtchen sind auf diese Pflanze angewiesen. Auch andere Arten nutzen die Brennnessel als Raupenfutter, darunter Gammaeule, Messingeule, Achateule und Weiße Tigermotte. Die Raupen der tagaktiven Falter wie Brauner Bär, Russischer Bär und Schönbär fressen ebenfalls bevorzugt Brennnesseln.
Verschiedene Schmetterlingsarten haben unterschiedliche Vorlieben für den Standort der Brennnesseln: Manche bevorzugen sonnige Plätze, andere Halbschatten oder Schatten. Lass die Brennnesselbestände über den Winter stehen und vergammeln, da sich darin Puppen befinden, die dort überwintern.
Den Nektar holen sich die Falter jedoch von anderen Pflanzen. Viele bevorzugen Doldenblütler oder heimische Wildblumen. Brombeeren nehmen im Garten zwar viel Platz ein, doch wer ausreichend Fläche hat, sollte sie nicht missen. Ihre Blätter dienen zahlreichen Raupen als Futter, und ihre Blüten sind wegen ihres Nektars bei vielen Schmetterlingen beliebt.
Pflanze einheimische Stauden sowie ein- und zweijährige Kräuter, die als Nektarquelle für erwachsene Falter und als Futterpflanzen für Raupen dienen.
Schaffe eine vielfältige Staudenstruktur in deinem Garten, denn einige Insekten überwintern in Staudenstängeln. Schneide daher die Stängel nicht im Herbst zurück, sondern erst im Frühjahr.
Einen Teil der Pflanzen kannst du früher zurückschneiden – sie blühen dann ein zweites Mal und fördern so die Blütenvielfalt.
Fallobst in deinem Kleingarten ist eine wertvolle Nahrungsquelle für Admiral, Distelfalter, Kleiner und Großer Fuchs. Sie saugen daran wichtige Nährstoffe.
Heimische Ziergehölze wie die Krautweide sind besonders wertvoll: Sie dienen über 100 Raupenarten als Futterpflanze und liefern über 10 Schmetterlingsarten Nektar.