Blumenzwiebeln im Freien pflanzen – so geht’s richtig!
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Ratgeber

Blumenzwiebeln im Freien pflanzen – so geht’s richtig!

Zwiebeln und Knollen zu setzen ist vergleichsweise aufwändig, anders als bei fertigem Grün, bei man praktisch nur noch die Töpfe entfernt und den Wurzelballen in ein Pflanzloch steckt. Wir zeigen Dir hier, wie das funktioniert und wie Du dafür sorgen kannst, dass die Blumenzwiebeln auch sicher angehen und fleißig wachsen und blühen. Entscheidend sind gutes Material, ein passender Standort und das richtige Einpflanzen. Danach hast Du meistens nur noch wenig Arbeit, und die Neuankömmlinge vermehren sich fleißig von selber.

So setzt du Blumenzwiebeln richtig – das Wichtigste auf einem Blick

  1. Frühblüher im Herbst pflanzen
  2. Frische Blumenzwiebeln verwenden
  3. Standortbedingungen beachten (Sonne vs. Schatten, nährstoffarm vs. nährstoffreich)
  4. Loch buddeln oder Grassode entfernen
  5. Faustregel: Doppelt so tief wie die Zwiebel hoch ist
  6. Zwiebel mit Wurzel nach unten hineinlegen
  7. Erde drauf und andrücken

 

Gute Qualität ist wichtig

Die meisten Knollen und Blumenzwiebeln werden in der Ruheperiode verkauft, in der sie bereits abgeblüht sind und ihre Blätter eingezogen haben. In der Regel bekommt man sie trocken, einige wenige wie Anemonen auch feucht, da sie auf Trockenheit empfindlich reagieren. Achte darauf, dass die Zwiebeln und Knollen gesund und fest sind; sie müssen kräftige Vegetationspunkte aufweisen und dürfen keine faulen Stellen haben. Nach dem Kaufen solltest Du die Blumenzwiebeln am besten zeitnah im Freien pflanzen, da eine lange Lagerung Wüchsigkeit und Blütenfülle beeinträchtigt.

Manche Frühblüher werden auch belaubt angeboten, insbesondere Schneeglöckchen oder Märzenbecher. Die haben einen großen Vorsprung und wachsen deutlich zuverlässiger und schneller an als die trockenen Zwiebeln; das erklärt auch den höheren Preis.

Die richtige Zeit zum Blumenzwiebeln pflanzen

Einfache Regel: Herbstblüher werden im Hochsommer gepflanzt, Frühblüher gehören im Herbst ins Beet. Dann haben sie noch ausreichend Zeit, bis zu den ersten kalten Tagen anzuwachsen und Kräfte für das nächste Jahr zu sammeln. Einige Zwiebeln reagieren empfindlich auf Austrocknung, wie etwa beim Hasenglöckchen (Scilla non-scripta); die pflanzt Du am besten sofort nach dem Kaufen.

Im Gartenhandel bekommst Du oft wachsende und blühende Exemplare, insbesondere von Frühblühern wie Narzissen oder Hyazinthen, fertig in Pflanzschale oder Blumentopf. Ihre Wurzeln sind recht empfindlich; daher solltest Du diese erst einmal ausblühen und einziehen lassen. So hast Du zuvor über Ostern eine schöne Dekoration im Haus oder auf Balkon und Terrasse. Im Garten auspflanzen kannst Du sie dann im Herbst.

Zwiebeln für alle Standorte: Unsere Blumenzwiebel-Ratgeber

Beim Pflanzen von Blumenzwiebeln ist der passende Standort ein wichtiger Faktor, damit sie für reichlich Vermehrung und Blüten sorgen statt spurlos zu verschwinden. Daher haben wir eine ganze Reihe von Ratgebern für Dich zusammengestellt, in denen Du die richtigen Pflanzen für sonnige und schattige, für fruchtbare oder feuchte Stellen, für Blumenwiesen oder zur Unterpflanzung findest.

Am besten berücksichtigst Du dabei gleich die Winterhärte der Blumenzwiebeln. Einen warmen und geschützten Platz können sie alle gebrauchen. Unsere bekanntesten Frühblüher wie Krokus, Tulpen, Schneeglöckchen oder Narzissen sind vollkommen winterhart, aber einige nicht bei uns heimische Arten wie Bletilla und Montbretie brauchen außerdem einen Winterschutz aus Laub oder Torf mit etwas Reisig darüber. Besonders frostempfindliche wie Gladiolen, Dahlien und Freesien musst Du im Herbst ausgraben und frostfrei überwintern.

Vorbereitungen für das Pflanzen von Blumenzwiebeln

Die meisten Zwiebel- und Knollenpflanzen bevorzugen einen eher nährstoffreichen Boden, insbesondere die Frühblüher wie Krokus und Schneeglöckchen: Kein Wunder, denn in ihrer kurzen Vegetationsperiode müssen sie möglichst schnell für ihre Vermehrung sorgen und Reserven für den nächsten Winter anlegen. Sie profitieren besonders davon, wenn Du die Erde vor dem Pflanzen mit Kompost, Hornspänen oder Knochenmehl anreicherst.

Nach einem guten Start kannst Du die Blumenzwiebeln noch mal düngen, sobald die Blätter ausgetrieben sind und ein weiteres Mal nach dem Verblühen.

Vor dem Einpflanzen musst Du den Boden gründlich auflockern, damit sich die Wurzeln leicht ausbreiten und die Erde die Feuchtigkeit gut hält. Dazu zwei Profi-Tipps:

  • Im Unterwuchs von Hecken, Sträuchern und Bäumen oder im Blumenbeet haben sich Pflanzkörbe bewährt. Sie sorgen nicht nur dafür, dass Du die Blumenzwiebeln leicht wiederfindest, sondern halten auch Wühlmäuse von den Pflanzen fern.
  • In einer Blumenwiese oder im Rasen kannst Du die Graswurzeln schonen, indem Du mit einem Spaten ein H in den Boden stichst und den Soden links und rechts auf die Seite klappst. Nach dem Einpflanzen der Zwiebeln kannst Du ihn wieder einfach zurückklappen – so bleibt Deine Aktion praktisch unsichtbar. Ähnlich kannst Du auch die oberste Schicht mit Spaten oder Hohlpflanzer ausstechen, um eine einzelne große Zwiebel oder Knolle zu platzieren und sie hinterher wieder zurücklegen.

Die Wurfmethode zum Zwiebeln pflanzen

Zwiebel vor der Pflanzung auslegen oder durch Wurfmethode
Quelle: Mariia Boiko/shutterstock.com

Zwiebel vor der Pflanzung auslegen oder durch Wurfmethode "natürlich" platzieren

Wer seine Krokusse wie Zinnsoldaten in Reih und Glied setzt, der schneidet auch seinen Rasen mit der Nagelschere. Nun gut, zugegebenermaßen ist nicht so ganz einfach, das Erscheinungsbild halbwegs natürlich aussehen zu lassen. Unser Tipp für die Gruppenpflanzung ist die Wurfmethode; dafür verstreust Du einfach aus Kniehöhe die Blumenzwiebeln auf der vorbereiteten Erde und gräbst sie dort ein, wo sie gerade hinfallen. Klingt kurios? Probiere es einfach mal aus - besser bekommt man es tatsächlich nicht hin…

Wichtige Faustregel: Doppelt so tief einpflanzen

Generell setzt man Blumenzwiebeln so tief, dass sie hinterher doppelt so hoch mit Erde bedeckt sind wie sie selber groß sind. Kleine Abweichungen: Bei einem besonders lockeren Boden etwas tiefer, bei einem schweren Boden etwas höher.

Ebenso wichtig wie die Pflanztiefe ist der Abstand: Setze die Zwiebeln nicht zu dicht, denn ansonsten machen sie sich gegenseitig unnötig Konkurrenz und blühen nicht so schön wie mit etwas mehr Freiheit; 2-3 Zwiebelbreiten gelten als optimal.

Was ist eigentlich oben und unten?

Die Wurzeln müssen nach unten
Quelle: Africa Studio/shuttesrtock.com

Die Wurzeln müssen nach unten

Ein beliebter Fehler, denn ganz so trivial ist das bei einigen Zwiebeln und Knollen nicht zu erkennen. Dass bei einer Hyazinthe oder Tulpe die Wurzeln nach unten und der Vegetationspunkt nach oben kommt dürfte klar sein, aber Alpenveilchen haben ihre Wurzeln oben an der Knolle, und die von Lerchensporn ist mehr oder weniger rund, sodass sich Oberseite und Unterseite nicht so ohne weiteres unterscheiden lassen. Im Zweifelsfalle pflanze solche Kandidaten am besten quer in den Boden.

Tricks für besonders kleine und besonders große Blumenzwiebeln

Bei kleinen Zwiebeln wie Krokus und Blaustern lässt sich das Einpflanzen beschleunigen, indem Du nicht großartig gräbst, sondern einfach mit einer Grabgabel oder einem Pflanzholz Löcher in den Rasen oder Boden machst und mit etwas Hin- und Herbewegen lockerst. Lege die Zwiebelchen hinein und bedecke sie mit Erde.

Für größere Exemplare wie Tulpen und Narzissen haben sich Zwiebelpflanzer bewährt. Dabei handelt es sich um ein leicht nach unten verjüngtes Blechrohr mit einem Handgriff oben, mit dem sich ein Loch in die Erde bohren lässt. Das geht so gut, dass diese Pflanzhilfen unter der Bezeichnung Automatikpflanzer angeboten werden.

Die ganz großen Dinger wie Kaiserkrone oder Dahlien pflanzt Du am besten mit einem Spaten, denn die brauchen reichlich Platz zum Versenken.

Nach dem Pflanzen

solltest Du um die Blumenzwiebeln herum die Erde gründlich andrücken, entweder vorsichtig mit der Hand oder im Rasen oder der Blumenwiese mit einem Rechen. Mit den Füßen festtreten ist nicht ratsam, denn das wird den empfindlichen Vegetationspunkten schnell zu rabiat.

Halte die Erde gleichmäßig feucht; manche Blumenzwiebeln haben gerne etwas mehr, die anderen lieber etwas weniger Wasser – schau dazu auch in unsere anderen Ratgeber. Gießen ist so lange wichtig, wie die Pflanzen ihr Grün behalten, nach dem Abblühen brauchen sie deutlich weniger Wasser.

Lass die verwelkenden Reste ruhig stehen. Schneiden ist nicht nur unnötig, sondern sogar kontraproduktiv. Die Zwiebeln ziehen alles kostbare Material aus den Blättern, um damit Reserven für den Winter und die nächste Vegetationsperiode anzulegen.