Daniela - Almahatzeit

Daniela - Almahatzeit

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Interview

Wer bist du und woher kennt man dich?

Hi, ich bin Daniela von „Alma hat Zeit“. 

Ich liebe die Natur, die Wildbienen und meinen Garten und bin immer kreativ unterwegs. In meiner Bienensteinmanufaktur stelle ich hochwertige Nisthilfen für Wildbienen aus gebranntem Ton her. 

Diese vertreibe ich dann über lokal Verkaufsstellen oder über meinen Etsy-Shop. Man findet mich auch in sozialen Netzwerken wie Instagram (@almahatzeit), Facebook und Pinterest (https://www.pinterest.de/almahatzeit/) oder auf meiner Homepage www.almahatzeit.de

Impression Almahatzeit

Wie bist du auf die Idee der Bienensteine gekommen?

In einem Corona-Lockdown habe ich eine Nisthilfe aus Holz gebaut und dabei Vieles falsch gemacht (zu weiches Holz verwendet, ins Stirnholz gebohrt, etc.). Nach dem ersten Regen war die liebevoll hergestellte Nisthilfe völlig wertlos.

Durch Zufall bin ich auf die Internetseite von Volker Fockenberg (www.wildbiene.com, Anm.: hält am 26.03. einen Vortrag beim Bio-Balkon-Kongress) gestoßen und habe mich dort fachmännisch informiert. 

Da meine drei Kinder beschäftigt werden mussten, besorgte ich Ton und so sind an einem regnerischen Nachmittag bei uns im Wohnzimmer die ersten Bienensteine entstanden. Die Kids fanden es großartig und im Frühjahr wurden die Steine schnell besiedelt. 

Impression Almahatzeit

Die meisten im Handel erhältlichen Nisthilfen sind schrott – Wo und wie hast du gelernt, wirklich wertvolle Nisthilfen zu produzieren? Produzierst du sie selber?

Wie sagt man so schön. „Aus Fehlern lernt man…“ Nachdem mein erster Nisthilfen-Versuch missglückte, bin ich auf die Niststeine von Herrn Fockenberg gestoßen und habe seine wertvollen Tipps beherzigt.

Zudem hatte ich viel Unterstützung von Wildbienenbotschafter:innen vom BUND. Alle Fragen rund um das Thema Wildbienen und Nisthilfen werden hier zügig und kompetent beantwortet.

Anfangs habe ich alle Bienensteine selbst hergestellt. Dann nahmen die Bestellungen zu und plötzlich hatte „Alma“ keine Zeit mehr…

Aus dem anfänglichen Hobby ist ein kleines Familienunternehmen geworden. Seit diesem Monat ist meine Schwester fest mit im Boot und unterstützt mich bei der Bienensteinproduktion. 

Haben Bienensteine aus Ton gefertigt Vorteile gegenüber Nisthilfen aus Holz?

Niststeine aus gebranntem Ton sind im Gegensatz zu Nisthilfen aus Holz langlebiger. Durch Witterungseinflüsse, Feuchtigkeit und Pilzbefall können Nisthilfen aus Holz für Wildbienen und Nützlinge schnell wertlos werden.

Zudem werden die Nistgänge der Niststeine nicht so schnell von Vögeln wie dem Specht aufgepickt und leergefressen. 

Was ist der perfekte Platz für einen Bienenstein und muss er gereinigt werden?

Der perfekte Platz für einen Bienenstein ist sonnig mit südlicher oder südöstlicher Ausrichtung. Außerdem sollte der Bienenstein trocken und windgeschützt stehen. 

Auch ein ausreichendes Nahrungsangebot mit bienenfreundlichen Pflanzen von Februar bis in den November ist superwichtig. 

Vom Reinigen der Nisthilfen halte ich nicht viel. Das erledigen die Wildbienen von ganz alleine. Man sollte hier nicht eingreifen.

Wie viele Nisthilfen sollte man besitzen? Gibt es eine grobe Faustregel?

Eine Faustregel kenne ich da nicht. Spätestens wenn eine Nisthilfe ausgebucht ist, sollte angebaut werden. 

Hier möchte ich noch kurz erwähnen, dass auch der Erhalt von natürlichen Nistplätzen essentiell ist. Unversiegelte Bodenflächen, Totholz von abgestorbenen Bäumen, verblühte Pflanzenstängel, auch das sind wichtige Nistplätze für Wildbienen.

Gärtnerst du auch privat? Wenn ja, wo?

Auf jeden Fall!

Meine Eltern und Großeltern hatten einen landwirtschaftlichen Betrieb in Vechta, da musste jeder mit anpacken. Ich habe mich häufig in den Garten verdrückt, dort gab es immer was zu tun und alles war besser als in der Küche zu helfen. 

Es wurde bei uns viel über den Garten und verschiedenen Pflanzen gesprochen und so habe ich als Kind schon sehr viel darüber lernen dürfen. Ich bin da sozusagen reingewachsen und die Begeisterung für die Natur und den Garten hat mich auch bis heute nicht wieder losgelassen.

Seit mehr als 10 Jahren habe ich meinen eigenen Garten. Wir wohnen sehr ländlich, in Bad Essen, einem kleinen Ort am Rande des Wiehengebirges. 

Es gibt dort sehr viele bienenfreundliche Pflanzen und Stauden. Eine Ecke mit Totholz, Trockenmauern und neben meinen Bienensteinen auch Nistplätze für Sand- und Erdbienen. Aber es gibt auch eine Rasenfläche mit einer großen Schaukel für die Kids, ein Gewächshaus und Hortensien. Eine bunte Mischung aus allem also.

Gibt es etwas bei dir im Garten, worauf du mega stolz bist?

Immer wenn ich eine neue Wildbiene entdecke, die ich vorher noch nicht in meinem Garten gesehen haben, dann macht es mich mega stolz!!

Wenn die dann noch aus einem meiner Bienensteine krabbelt, dann….wuuuuuaaaa…

Welche gärtnerischen Vorhaben planst du dieses Jahr?

Ich werde in diesem Jahr mehrere, unterschiedlich große Kreise aus unserem Rasen stechen, die Erde von meinem Mann umgraben lassen und dort Bienenwiese aussäen. Das wird traumhaft schön aussehen. 

Neugierig geworden? Ich werde auf Instagram davon berichten ? 

Was ist deine absolute Lieblingspflanze und warum?

Eine absolute Lieblingspflanze habe ich nicht. Ich mag alles was blüht, duftet und die Bienen anlockt. 

Aber momentan beschäftigt mich eine Pflanze ganz besonders und das ist die Immerblühende Mandelweide. Sie ist eine seltene Mutation der Mandelweide und blüht durchgehend von April bis Oktober. Sie ist somit ein super Nektar- und Pollenlieferant. 

Im letzten Frühjahr habe ich einen kleinen Steckling geschenkt bekommen. Im Herbst ging mir die Weide schon bis zur Hüfte, aber momentan passiert noch nichts. Ich hoffe, sie kommt durch.

Impressionen von Danielas Arbeit und aus ihrem Garten:

Impression Almahatzeit

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Schaut doch gern einmal bei Daniela's Instagram-Profil vorbei:

@almahatzeit