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Wildes Stiefmütterchen (Viola tricolor)
Quelle: Ekko, Public domain, via Wikimedia Commons
Wichtige Insekten-pflanze

Wildes Stiefmütterchen

Viola tricolor

Das Wichtigste auf einen Blick

heimische Wildform Einjährige Pflanze winterhart Wichtige Raupenfutterpflanze essbar lange Blühzeit
  • Einheimisches Veilchengewächs
  • Beliebte Zierpflanze
  • Zierliche dreifarbige Blüten
  • Vermehrung mit Samen
  • Einjährig, versamend & pflegeleicht
  • Bestäubung vor allem durch Hummeln und Bienen
  • Raupenfutter für Schmetterlinge
  • Universell geeignet für Beete, Töpfe und Kästen
  • Verbreitung durch Ameisen
  • Alte Heilpflanze für Hauterkrankungen
🏡 Standort
Licht: Sonne bis Halbschatten
Boden: durchlässig bis humos
Wasser: feucht bis frisch
Nährstoffe: nährstoffreicher Boden
PH-Wert: sauer
Kübel/Balkon geeignet: ja, Kübelgröße mittel
Verträgt Wurzeldruck: ja, zur Unterpflanzung von Bäumen geeignet

Thematisch passende Pflanzen:

🌱 Wuchs
Pflanzenart: Einjährige
Wuchs: krautig
Wuchs Konkurrenz: schwach
Höhe: 10 - 40 cm
frostverträglich: bis -34 °C (bis Klimazone 4)
Wurzelsystem: Flachwurzler
🌼 Blüte
Blütenfarbe: gelb
Blühzeit:
j
f
m
a
m
j
j
a
s
o
n
d
Blütenform: asymmetrisch bis disymmetrisch
🍃 Laub
Blattfarbe: grün
Blattphase: wintergrün
Blattform: rund bis rundlich
🐝 Ökologie
Bestandssituation (Rote Liste): häufig
Gefährdung (Rote Liste): ungefährdet
Wildbienen: 2 (Nektar und/oder Pollen, davon keine spezialisiert)
Schmetterlinge: 1
Raupen: 14 (davon 8 spezialisiert)

Thematisch passende Pflanzen:

🌐 Einheimische Verbreitung

Bitte beachte, dass die angezeigte Verbreitung auf der Karte lediglich als grobe Orientierungshilfe dienen soll. Für eine detailliertere Darstellung und mehr Informationen zur Verbreitung besuche doch gern floraweb.de.

Verbreitung:
häufig
mittel
gering
Höhenlage: planar (<100m1 / <300m)2
bis
subalpin (1000m-1100m1 / 1500m-2500m)2

1 Mittelgebirge / 2 Alpen⁠

ℹ️ Sonstiges
ist essbar Blätter, Blüten
Verwendung: Heilpflanze
Keimer: Dunkelkeimer, Kaltkeimer
Pflanzen je ㎡: 11
Trittfest: mäßig trittfest
Eignung im Hortus:
Was bedeutet Hortus?
gut geeignet für Hotspot-Zone
⤵️ Klassifizierung
Ordnung: Malpighienartige
Familie: Veilchengewächse
Gattung: Veilchen

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Heimische Wildpflanzen sind die neuen Exoten
Markus Wichert

Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!

Markus Wichert Naturgärtner

Was ist Wildes Stiefmütterchen?

Wildes Stiefmütterchen oder Ackerveilchen (Viola tricolor) gehört zur Familie der Veilchengewächse (Violaceae). Die bei uns einheimischen ein- bis mehrjährigen krautigen Pflanzen findet man relativ selten an grasigen Hängen, Böschungen und Wegrainen.

Wilde Stiefmütterchen werden meist um die 10, selten bis zu 40 Zentimeter hoch. Die Stängel sind dünn, zerbrechlich und kantig und verzweigt. Die Blätter stehen in einer bodennahen Halbrosette und sind unten herz bis eiförmig, nach oben hin zusehends lanzettlich, mit einem stumpf gekerbten Rand. Die Mittellappen der Nebenblätter sind meist lanzettlich und ganzrandig, aber nicht blattähnlich.

Die Blüten sind zygomorph fünfzählig, mit lanzettlichen grünen Kelchblättern und bunten Kronblättern. Die Krone der Blüten ist länger als der Kelch, überwiegend blauviolett, mit einem Sporn, der 1,5-2 mal so lang ist die die Kronanhängel. Die Lippe des Narbenkopfes ist auffällig groß. Meistens sind die oberen beiden Kronblätter blauviolett, das untere gelb und die beiden seitlichen weiß oder ebenfalls blauviolett. Hinzu kommt eine dunklere feine Aderung, die zum Zentrum der Blüte deutlicher wird.

Bei den Früchten handelt es sich um kleine braune Kapseln, die an der Spitze aufspringen und die birnenförmigen gelben Samen freigeben.

Wildes Stiefmütterchen im Garten

Quelle: Hajotthu, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Standort

Im Garten wie auch in freier Wildbahn bevorzugt das Wilde Stiefmütterchen einen frischen, nährstoffreichen und sauer-humosen sandigen Lehmboden mit Sonne oder Halbschatten.

Schnitt

Ein Schneiden ist ebenso wenig notwendig wie sonstige Pflege.

Vermehrung

Die Vermehrung des Wilden Stiefmütterchens erfolgt mit Samen.

Verwendung

Neben seiner großen Verwandten macht sich auch das zierliche Wilde Stiefmütterchen gut in Blumenbeeten, aber auch auf Balkon und Terrasse in Töpfen oder Kästen gepflanzt.

Schädlinge

Das Wilde Stiefmütterchen ist noch widerstandsfähiger als die Gartenform, aber bisweilen hat es mit Grauschimmel und Mehltau zu kämpfen. Selten treten Blattflecken auf, wohingegen Blattläuse häufig zu finden sind. Nicht zu vergessen die gefräßigen Schnecken, die im Sommer nach einem regnerischen Tag ganze Beete bis auf die Strünke kahlfressen können.

Ökologie

Quelle: YuJeen from Riga, Latvia, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

Das Wilde Stiefmütterchen wird ausschließlich durch Insekten bestäubt, vor allem durch Bienen und Hummeln. Die Zeichnung der Blüten dient dem Anlocken von Honigbienen, die das hiervon reflektierte Sonnenlicht sehen können. Sieben Schmetterlinge nutzen es zur Eiablage und als Raupenfutter, vor allem die selten gewordenen Perlmuttfalter der Gattungen Argynnis und Boloria.

Die Verbreitung der Samen erfolgt vor allem durch Ameisen, die sich für das große nahrhafte Elaisosom interessieren.

Wissenswertes

Das Wilde Stiefmütterchen ist äußerst formenreich und die Wildform der in deutschen Gärten beliebten Stiefmütterchens, das sich vor allem durch größere Blüten auszeichnet. Es gibt bei beiden und den Zuchtsorten auch rein gelbe, violette oder weiße Blüten.

Als Heilpflanze verwendet man das Wilde Stiefmütterchen erst seit dem Mittelalter; die gezielte Zucht des heute bekannten großblütigen Garten-Stiefmütterchen begann im England des 18. Jahrhunderts. In der Naturheilkunde nutzt man es vor allem als Mittel gegen Hautkrankheiten und Erkältungen.

Was sind einjährige Pflanzen?
Markus Wichert

Einjährige Pflanzen keimen, wachsen und blühen innerhalb eines Jahres. Durch Versamen können sie sich erhalten und wieder am selben Standort erscheinen. Manche „wandern“ so durch den Garten und erfreuen uns an immer neuen Standorten.

Markus Wichert Naturgärtner
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Fotos (4)

Gesamte Pflanze Wildes Stiefmütterchen
Quelle: Ekko, Public domain, via Wikimedia Commons
Blüte Wildes Stiefmütterchen
Quelle: Agnieszka Kwiecie?, Nova, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Gesamte Pflanze Wildes Stiefmütterchen
Quelle: Hajotthu, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Blüte Wildes Stiefmütterchen
Quelle: YuJeen from Riga, Latvia, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

Häufige Fragen

Wo kann man Wildes Stiefmütterchen kaufen?

Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Wildes Stiefmütterchen kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.

Woher kommt der Name Stiefmütterchen?

Beim Wilden Stiefmütterchen erklärt man den Namen mit der Gestaltung der Blütenblätter. Das unterste, kräftig gefärbte Kronblatt thront auf zwei Kelchblättern und symbolisiert die Stiefmutter. Ihre beiden ihr zur Seite stehenden Töchter sind etwas weniger prächtig gefärbt und nennen jeweils ein einzelnes Kelchblatt ihr Eigen. Oben stehen die beiden bescheidenen Stieftöchter, die sich ein Kelchblatt teilen müssen. Den armen Vater bekommt man erst zu sehen, wenn die Töchter aus dem Haus und die böse Stiefmutter tot sind – es handelt sich dabei um den Griffel, den man erst erkennt, nachdem die Kronblätter abgefallen sind.

Wofür ist Wildes Stiefmütterchen gut?

Als Zierpflanze übernahm man das Wilde Stiefmütterchen erst im späten Mittelalter in die klösterlichen Gärten, wo es auch als Heilpflanze genutzt wurde. Bei Hildegard von Bingen wird es noch nicht erwähnt, in späteren Kräuterbüchern eher spärlich. Es dient noch heute in der Naturheilkunde vor allem der Behandlung von Hauterkrankungen wie Akne, Ekzemen und Schuppenflechte. Außerdem zur Blutreinigung, als Diuretikum und Mittel gegen Erkältungen und Rheuma. Kraut und Blüten enthalten Schleimstoffe, Flavonoide, Salicylsäure und Phenolcarbonsäuren.

Wert für Insekten und Vögel

Wildes Stiefmütterchen ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und Schmetterlingsraupen

Wildbienen insgesamt:
0
Nektar und/oder Pollen
Schmetterlinge:
0
Raupen spezialisiert:
0
Raupenarten:
0

Wildbienenarten

Schmetterlingsarten

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Schmetterlingspflanzen

Themen

Am Inhalt mitgewirkt haben:
Dr. rer. medic. Harald Stephan
Dr. rer. medic. Harald Stephan Diplom-Biologe
Markus Wichert
Markus Wichert Naturgärtner
Thomas Puhlmann
Thomas Puhlmann Balkongärtner
Sebastian Hadj Ahmed
Sebastian Hadj Ahmed Balkongärtner
Stand:
29.01.2024