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Schwarze Königskerze (Verbascum nigrum)
Quelle: Christian Fischer, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Wichtige Insekten-pflanze

Schwarze KönigskerzeDunkel-Königskerze

Verbascum nigrum

Das Wichtigste auf einen Blick

heimische Wildform Zweijährige winterhart Wichtige Raupenfutterpflanze essbar lange Blühzeit
  • Einheimische mehrjährige gelbe Staude
  • Im ersten Jahr Blattrosette gebildet, ab dem zweiten Jahr Blütenstände
  • Stängel unten rund, oben gerillt und rötlich überlaufen, mit kleineren Stängelblättern
  • Gelbe Blüten mit auffällig wolligen violetten Staubfäden und orangenen Staubbeuteln
  • Von vielen Insekten bestäubt, Raupenfutter für Schmetterlinge
  • Vermehrung mit Samen, durch Teilen oder mit Wurzelschnittlingen
  • Pflegeleicht, anspruchslos, robust und winterhart
  • Braucht gegebenenfalls Windschutz
  • Für frische bis trockene Böden mit viel Sonne
  • Alte Heilpflanze gegen Erkältungskrankheiten
🏡 Standort
Licht: Sonne
Boden: durchlässig bis lehmig
Wasser: frisch bis trocken
Nährstoffe: nährstoffarmer bis normaler Boden
PH-Wert: sauer bis kalkhaltig
Verträgt Wurzeldruck: ja, zur Unterpflanzung von Bäumen geeignet
🌱 Wuchs
Pflanzenart: Zweijährige
Wuchs: aufrecht
Höhe: 60 - 150 cm
Breite: 80 - 100 cm
frostverträglich: bis -28 °C (bis Klimazone 5)
Wurzelsystem: Pfahlwurzler
🌼 Blüte
Blütenfarbe: gelb
Blühzeit:
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Blütenform: rachenförmig, kronblättrig, radiärsymmetrisch
🍃 Laub
Blattfarbe: grün
Blattphase: wintergrün
Blattform: herzförmig, lanzettlich, zugespitzt
Schneckenunempfindlich: ja
🐝 Ökologie
Bestandssituation (Rote Liste): sehr häufig
Gefährdung (Rote Liste): ungefährdet
Wildbienen: 9 (Nektar und/oder Pollen, davon keine spezialisiert)
Raupen: 14 (davon 2 spezialisiert)
Käfer: 2
Nektarwert: 1/4 - gering
Pollenwert: 3/4 - viel

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🌐 Einheimische Verbreitung

Bitte beachte, dass die angezeigte Verbreitung auf der Karte lediglich als grobe Orientierungshilfe dienen soll. Für eine detailliertere Darstellung und mehr Informationen zur Verbreitung besuche doch gern floraweb.de.

Verbreitung:
häufig
mittel
gering
Höhenlage: planar (<100m1 / <300m)2
bis
montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2

1 Mittelgebirge / 2 Alpen⁠

ℹ️ Sonstiges
ist essbar Blüten
Verwendung: Tee (mediz. Verwendung), Brotmehl
Pflanzen je ㎡: 7
⤵️ Klassifizierung
Ordnung: Lippenblütlerartige
Familie: Braunwurzgewächse
Gattung: Königskerzen

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Heimische Wildpflanzen sind die neuen Exoten
Markus Wichert

Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!

Markus Wichert Naturgärtner

Was ist Schwarze Königskerze?

Schwarze Königskerze oder Dunkle Königskerze (Verbascum nigrum) ist eine majestätisch anmutende gelbe Staude, die man recht häufig in den Unkrautfluren auf Waldlichtungen, Schuttplätzen, Wegrändern, Dämmen und Ufern wild wachsend findet. Aber auch im Garten macht die mehrjährige Zierpflanze aus der Familie der Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae) eine gute Figur, zumal sie für Schmetterlinge interessant ist. Ihr Ursprungsgebiet reicht von Europa bis nach Sibirien hinein, aber inzwischen ist sie weltweit häufig eingeschleppt.

Es handelt sich dabei um eine horstbildende zweijährige bis mehrjährige Staude, die sich aus einer überwinternden rübenartigen Pfahlwurzel mit einer grundständigen Rosette aus 15-40 Zentmeter langen eiförmig-länglichen und gebuchteten Blättern erhebt. Im ersten Jahr nach der Keimung wird lediglich die Blattrosette gebildet. Während diese Grundblätter einen bis zu 20 Zentimeter langen Stiel aufweisen werden die wechselständigen Stängelblätter nach oben hin zusehends kurzstieliger. Alle Blätter haben einen herzförmigen Grund, einen grob gekerbten Rand und eine dunkel- bis mittelgrüne Farbe; die Oberseite ist kahl, die Unterseite grau und leicht wollig behaart.

Aus den Rosetten streben im Hochsommer ab dem zweiten Jahr die straff aufrechten, unverzweigten und unten runden, oben rinnigen oder kantigen und oben oft rot überlaufenen blütentragenden Stängel empor, die eine Höhe von 60-150 Zentimeter erreichen und von lockeren Sternhaaren bedeckt sind. Gut einen halben Meter nimmt davon der Blütenstand in Anspruch, eine schlanke Traube mit schalenförmigen, 2-3 Zentimeter breiten Blüten. Diese sind leicht zygomorph, zwittrig und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Sie stehen sitzend oder an bis zu einem Zentimeter langen Blütenstielen in knäueligen Scheinrispen mit meist 3-5 Exemplaren zusammen in den Blattachseln. Vor den gelben, am Grund rot gefleckten Kronblättern fallen die violett behaarten Staubfäden und orangeroten Staubbeutel besonders auf. Gegen das Licht gehalten sieht man in den Kronblättern durchscheinende Punkte.

Die einzelnen Blüten sind kurzlebig, die Blütenstände hingegen blühen von Juni bis August. Nach der Bestäubung bilden sich gekammerte verkehrt-eiförmige und 4-5 Millimeter lange Kapselfrüchte mit konischen gerippten Samen.

Schwarze Königskerze im Garten

Quelle: Stanzilla, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Standort

Die Schwarze Königskerze bevorzugt einen frischen mageren bis mäßig nährstoffreichen und basenreichen, locker-humosen Lehmboden, der ausnahmsweise auch kalkarm ausfallen darf und einen neutralen bis mäßig sauren pH-Wert aufweist. Notfalls wächst sie sogar auf Sand und Kies. Sie steht am liebsten in der vollen Sonne oder zumindest im Halbschatten, im Schatten wächst und blüht sie nur ausgesprochen kümmerlich. Als einheimische Art ist sie vollkommen frosthart und an unsere Winter bestens angepasst. In besonders fruchtbarem und feuchtem Boden werden die Blütenstände recht groß, sodass sich ein Windschutz und gegebenenfalls eine Stütze empfehlen, damit der Wind sie nicht abknickt oder umwirft.

Schnitt

Schnitt und Pflege braucht die Schwarze Königskerze eigentlich kaum. Man kann die Blütenstände abschneiden, wenn man die Selbstaussaat verhindern möchte; allerdings erweist man einigen Wildbienen einen Gefallen, wenn man sie stehenlässt, denn manche Arten nutzen die vertrockneten alten Stängel zum Anlegen ihrer Brutnester.

Vermehrung

Im Alleingang sorgt die Schwarze Königskerze fleißig für Selbstaussaat. Die Samen bringt man im Frühjahr nach den Eisheiligen oder im Frühsommer in Töpfen oder direkt im Freiland aus. Es handelt sich dabei um Kältekeimer und Lichtkeimer, die man nur leicht auf die Erde andrücken, aber nicht tief verbuddeln darf. Stehen mehrere Königskerzen nebeneinander kann man die Horste im Frühling teilen, im Winter lassen sich Wurzelschnittlinge abnehmen.

Verwendung

Die gelben Stauden behalten im Winter ihre Rosetten, und die Blütenstände bleiben auch im Herbst bis tief in den Winter hinein dekorativ. Man pflanzt sie in Staudenrabatten und Kiesbeeten, Steingarten oder Wildblumengarten, und auch vor dem Hintergrund von dunklem Gehölz und Hecken machen sie sich gut.

Schädlinge

An und für sich ist die Schwarze Nachtkerze wenig empfindlich gegenüber Schädlingen und Krankheiten. An den jungen Austrieben finden sich häufig Blattläuse. Vor allem bei ungünstigem Stand mit zu viel Schatten und zu viel Nährstoffen leidet sie bisweilen an Mehltau und Blattflecken. Larven und Käfer des Weißschildigen Braunwurzschabers (Cionus scrophulariae) bevorzugen eher andere Braunwurzgewächse oder den Sommerflieder (Buddleja spec.), stellen sich aber auch bisweilen an Verbascum nigrum ein, allerdings nur bei hinreichend feuchter Umgebung.

Ökologie

Bestäubt wird die Schwarze Königskerze von Insekten, über die Möglichkeit einer Selbstbestäubung gibt es in der Literatur widersprüchliche Angaben. Als Bestäuber kommen viele Tiere infrage, die sich vor allem für den reichlich gebildeten und gut zugänglichen Pollen und Nektar interessieren, allen voran natürlich Honigbienen. So wenig ist das trotz der Kurzlebigkeit der Blüten nicht: Eine einzelne Schwarze Königskerze trägt im Schnitt 580 Blüten. Die wilden Kolleginnen der Honigbienen, die Wildbienen, interessieren sich eher für die übriggebliebenen Triebe alter Pflanzen. Einige Arten von Megachile, Osmia und andere knabbern ihre Bruthöhlen in die markhaltigen Stängel.

Für das Kraut als Raupenfutter interessieren sich zwei Nachtfalter, der Königskerzen-Mönch Shargacucullia verbasci und die Rauteneule Xestia rhomboides.

Die Verbreitung der Samen übernehmen der Wind und Tiere, in deren Fell und Pfoten sie hängenbleiben.

Wissenswertes

Wie andere Arten von Verbascum nutzt die Naturheilkunde und traditionelle Volksheilkunde die Schwarze Königskerze als Heilpflanze für Erkrankungen der Luftwege. Der Absud der Blüten kommt vor allem bei Husten, Bronchitis und Asthma zum Einsatz. Er wirkt schleimlösend und bakterizid, hat aber dank seiner Saponine und Flavonoide auch eine harntreibende Wirkung. Wesentlich häufiger als diese Art verwendet man die nahe verwandte Großblütige Königskerze (Verbascum densiflorum).

In Gärten finden sich häufiger diverse Hybriden und Sorten von Königskerzen als die Wildsorten. Verbascum nigrum hat man wegen ihrer Anspruchslosigkeit und Wüchsigkeit häufig als Elternteil verwendet. Eine beliebte Sorte ist der Albino Verbascum nigrum ‚Album‘, sozusagen die Weiße Schwarze Königskerze.

Was sind zweijährige Pflanzen?
Markus Wichert

Zweijähre Pflanzen bilden im ersten Jahr meist nur eine flache Rosette. Im nächsten Jahr wächst die Pflanze in die Höhe, blüht und versamt sich. Die Pflanze stirbt und aus dem Samen entsteht die nächste Generation.

Markus Wichert Naturgärtner
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Fotos (4)

Gesamte Pflanze Schwarze Königskerze
Quelle: Christian Fischer, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Blüte Schwarze Königskerze
Quelle: AnRo0002, CC0, via Wikimedia Commons
Blatt Schwarze Königskerze
Quelle: Stefan.lefnaer, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Gesamte Pflanze Schwarze Königskerze
Quelle: Stanzilla, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Sortentabelle

Verbascum nigrum
Quelle:Christian Fischer, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Verbascum nigrumSchwarze Königskerze
  • heimisch
PflanzeWuchsStandortBlüteKaufen
Schwarze KönigskerzeVerbascum nigrumWildform

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80 - 100 cm

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Häufige Fragen

Wo kann man Schwarze Königskerze kaufen?

Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
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Ist Schwarze Königskerze giftig?

Bestenfalls ist die Schwarze Königskerze Verbascum nigrum schwach giftig. Sie enthält Saponine, die in größeren Mengen Bauchschmerzen und Verdauungsbeschwerden hervorrufen können. In kleineren Dosen gelten die Blüten mit ihrem ätherischen Öl, Schleimstoffen und Flavonoiden als Heilmittel bei Erkältungskrankheiten, da sie entzündungshemmend, bakterizid und antiviral wirken.

Ist Schwarze Königskerze mehrjährig?

Zumindest zweijährig, dank der tiefreichenden Pfahlwurzel kann sie aber auch mehrere Jahre überleben. Die Blütenstände erscheinen erst ab dem zweiten Jahr – im ersten Jahr nach der Aussaat gibt es nur Blattrosetten. Sie ist halbimmergrün, die Rosetten überleben zumeist den Winter, wohingegen die straff aufrechten und unverzweigten Stängel mit ihren Blütenständen im Herbst absterben. Man sollte zumindest einige davon im Garten stehenlassen, da sie von einigen Wildbienen zum Nestbau verwendet werden.

Wie sieht Schwarze Königskerze aus?

Typisch für die Schwarze Königskerze (Verbascum nigrum) sind die bis zu 20 Zentimeter lang gestielten Rosettenblätter mit herzförmigem Grund und grob gekerbtem Rand; die Stängelblätter sind nach oben hin kurzstieliger bis zuletzt sitzend. Die Blattoberseite ist dunkelgrün, die Unterseite leicht wollig behaart. Ihre Blüten stehen zu meist 2-5 Exemplaren in Knäueln in den ährigen Blütenständen; die 2-3 Zentimeter breiten gelben Blüten weisen am Grund rote Flecken auf, die Staubfäden sind auffällig purpurviolett und wollig behaart, die Staubbeutel orange.

Ist die Schwarze Königskerze eine Heilpflanze?

Ja, sie wird wie anderen Königskerzen in der Volksheilkunde verwendet. Man findet die Blüten häufig in Hustentees, denn sie wirken desinfizierend und schleimlösend. Zudem sind sie harntreibend.

Wert für Insekten und Vögel

Schwarze Königskerze ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen und Schmetterlingsraupen

Wildbienen insgesamt:
0
Nektar und/oder Pollen
Raupen spezialisiert:
0
Raupenarten:
0
Käfer:
0

Wildbienenarten

Schmetterlingsarten

Käfer

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Dr. rer. medic. Harald Stephan
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Markus Wichert
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Stand:
26.01.2024