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Echtes Federgras (Stipa pennata)
Quelle: FG MZ/shutterstock.com

Echtes FedergrasFlausch-Federgras

Stipa pennata

Das Wichtigste auf einen Blick

heimische Wildform Gras bedingt winterhart Schmetterlingspflanze
  • Heimisches Süßgras für sonnige und warme Standorte
  • Bogig herabhängende Blätter und Halme
  • Rispen mit silbrig-weißen Blüten
  • Charakteristische fedrig aussehende Grannen
  • Braucht einen durchlässigen, kalkhaltigen Boden
  • Verwendung im Steingarten, auf Freiflächen und zur Dachbegrünung
  • Für Trockensträuße geeignet
  • In Deutschland unter Naturschutz
  • Raupenfutter für Schmetterlinge
  • Vermehrung vorzugsweise mit Samen
🏡 Standort
Licht: Sonne
Boden: durchlässig bis normal
Wasser: trocken
Nährstoffe: nährstoffarmer Boden
PH-Wert: basisch / kalk
Kübel/Balkon geeignet: ja
Dachbegrünung geeignet: ja

Thematisch passende Pflanzen:

🌱 Wuchs
Pflanzenart: Gras
Wuchs: aufrechte Blütenstiele, bogig geneigte Blätter
Höhe: 60 - 80 cm
Breite: 40 - 60 cm
frostverträglich: bis -17 °C (bis Klimazone 7)
Wurzelsystem: Flachwurzler
Dachbegrünung: geeignet für Dachbegrünung
🌼 Blüte
Blütenfarbe: weiß
Blühzeit:
j
f
m
a
m
j
j
a
s
o
n
d
Blütenform: klein, unscheinbar
🍃 Laub
Blattfarbe: grün
Blattphase: wintergrün
Blattform: lineal, grasartig, zugespitzt
Schneckenunempfindlich: ja
🐝 Ökologie
Bestandssituation (Rote Liste): selten
Gefährdung (Rote Liste): gefährdet
Raupen: 2 (davon keine spezialisiert)
Käfer: 2

Thematisch passende Pflanzen:

🌐 Einheimische Verbreitung

Bitte beachte, dass die angezeigte Verbreitung auf der Karte lediglich als grobe Orientierungshilfe dienen soll. Für eine detailliertere Darstellung und mehr Informationen zur Verbreitung besuche doch gern floraweb.de.

Verbreitung:
häufig
mittel
gering
Höhenlage: planar (<100m1 / <300m)2
bis
montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2

1 Mittelgebirge / 2 Alpen⁠

ℹ️ Sonstiges
Pflanzen je ㎡: 3
⤵️ Klassifizierung
Ordnung: Süßgrasartige
Familie: Süßgräser
Gattung: Federgräser

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Heimische Wildpflanzen sind die neuen Exoten
Markus Wichert

Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!

Markus Wichert Naturgärtner

Was ist Echtes Federgras?

Seinen Namen hat das unverkennbare Federgras von seinen langen, federartigen Grannen bekommen. Der Vertreter aus der Familie der Süßgräser (Poaceae) wächst in weiten Teilen Europas bis nach Ostasien und Nordafrika hinein, wo man es in lichten Wäldern, felsigen Hängen und auf Steppenrasen findet. In den Gebirgen klimmt es bis in eine Höhe von 2500 Metern.

Das ausdauernde Gras bildet dichte Horste, die eine Höhe von bis zu 80 Zentimetern erreichen; die schmalen typisch grasartigen Blätter hängen ebenso wie die Halme über. Seine unscheinbaren Blütenstände sind rispenförmig, mit silbrig-weißen Blüten, die im Juni und Juli erblühend. Besonders apart sind die bereits angesprochenen Grannen – sie werden über 30 Zentimeter lang und tragen im oberen Teil Büscheln von langen abstehenden Haaren, die ihnen das namensgebende fedrige Aussehen geben. Aus den Ährchen entwickeln sich nach der Bestäubung durch den Wind die typischen getreideähnlichen Karyopsen als Fortpflanzungseinheiten.

Echtes Federgras im Garten

Quelle: Le.Loup.Gris, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Standort

Federgras liebt einen warmen und sommertrockenen Standort mit reichlich Sonne; der Boden ist vorzugsweise kalkhaltig, flachgründig und nährstoffarm, gerne auch steinig oder sandig. Der Flachwurzler bevorzugt einen flachgründigen Boden und ist im Winter bedingt winterhart – bis zu -17 °C sind für die Pflanzen kein Problem.

Schnitt

Schneiden ist beim wintergrünen Echten Federgras bestenfalls aus ästhetischen Gründen erforderlich. Es reicht aus, wenn Du im Frühjahr gegebenenfalls die abgestorbenen Halme und Blätter entfernst.

Vermehrung

Vermehren kannst Du das Echte Federgras, indem Du Deine Bestände teilst. Allerdings sind die vegetativ vermehrten Ableger oft nicht so wüchsig. Daher ist eine Aussaat der Samen oft besser geeignet, so wie sich das Gras auch mit Selbstaussaat behilft.

Verwendung

Mit seiner Vorliebe für trockenwarme Standorte qualifiziert sich das Federgras für den Steingarten und Trockenbeete, trockene Freiflächen und nicht zuletzt für die besonders sonnenexponierte Dachbegrünung. Auf Balkon und Terrasse kannst Du es in Kästen und Kübeln bringen. Die getrockneten Rispen mit ihren typischen Federn machen sich gut als Trockenblumen in der Vase.

Ökologie

Die Bestäubung wie auch die Verbreitung der Samen übernimmt der Wind; die charakteristischen langen Grannen sind hygroskopisch. Durch ihre feuchtigkeitsabhängigen Bewegungen bohren sich die Achänen in den Boden. Oft sind auch Ameisen am Transport beteiligt.

Seine Beliebtheit in der Blumenbinderei hat das Federgras in Deutschland vielerorts an den Rand der Ausrottung gebracht; heute steht es unter Naturschutz und darf in der freien Natur nicht mehr gepflückt werden. Ebenfalls nicht förderlich ist das Verschwinden seiner angestammten Lebensräume durch intensivierte Landwirtschaft und Überdüngung.

Ebenfalls bedroht sind zwei seiner Besucher, das Kleine Ochsenauge Hyponephele lycaon und der Steintrift-Samtfalter Chazara briseis, die hier ihre Eier auf das prospektive Raupenfutter ablegen. Das Kleine Ochsenauge ist ein Augenfalter, der seine großen Eier bevorzugt auf Rispengräsern, Schwingeln und Trespen deponiert und als stark gefährdet gilt. Der Steintrift-Samtfalter oder weniger schmeichelhaft die Berghexe ist in Deutschland sogar vom Aussterben bedroht; er ist ebenso wärmeliebend wie das Federgras und hält sich zurzeit wenigstens noch in Nordafrika tapfer.

Wissenswertes

  • Der botanische Gattungsname Stipa kommt aus dem Griechischen, dort heißt das Flachs oder Faser und bezieht sich auf die fedrigen Grannen, ebenso wie der Artname pennata, der federig
  • In der Botanik gilt das Federgras als Zeigerpflanze für Licht und Wärme.
  • Im Zeitalter der Schaumstoffmatraze nicht mehr in: Früher nutzte man die fedrigen Borsten zum Füllen von Matrazen, Bettdecken und Kissen.
  • In Ungarn trägt man die gefärbten Federn traditionell als Hutschmuck. Dort heißt das Gras im Volksmund „Mädchenhaar“.
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Fotos (5)

Gesamte Pflanze Echtes Federgras
Quelle: FG MZ/shutterstock.com
Blatt Echtes Federgras
Quelle: T. Kebert, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Gesamte Pflanze Echtes Federgras
Quelle: Stefan.lefnaer, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Blüte Echtes Federgras
Quelle: Bertrand louis/shutterstock.com
Gesamte Pflanze Echtes Federgras
Quelle: Le.Loup.Gris, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Häufige Fragen

Wo kann man Echtes Federgras kaufen?

Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Echtes Federgras kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.

Wert für Insekten und Vögel

Echtes Federgras ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Schmetterlingsraupen

Schmetterlingsarten

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Am Inhalt mitgewirkt haben:
Dr. rer. medic. Harald Stephan
Dr. rer. medic. Harald Stephan Diplom-Biologe
Markus Wichert
Markus Wichert Naturgärtner
Thomas Puhlmann
Thomas Puhlmann Balkongärtner
Sebastian Hadj Ahmed
Sebastian Hadj Ahmed Balkongärtner
Stand:
23.01.2024